Auf ein Neues

„…wir sind wieder da, hurra!, und ein wenig mischt sich der wunderbare Duft von Spätsommer und Neuanfang, eselsohrfreien Heften und die Weite der neuen Möglichkeiten in den Käsefuß- ups,- ich- hatte- die- Brotdose- im- hinteren- Fach- vergessen-Geruch. Es gibt ja kaum etwas Schöneres als das alljährliche Spätsommersilvester mit all seinen guten Vorsätzen und Plänen und frischgespitzten Buntstiften.

Fast zwei Wochen nachdem ich diese Zeilen las, stehen auch wir vor unserem alljährlichen Neuanfang. Noch ist der Alltag befremdlich, geschwängert von einer durchaus verständlichen Schwerfälligkeit nach all den Wochen ohne schulische Verpflichtungen und sonstigen Terminen. Nun muss der Karren langsam wieder in Schwung kommen, was natürlich einiges an Kraft kostet. Aber wenn´ er dann mal läuft, dann…

Was dann? Irgendwie mischen sich erneut gewisse Untertöne namens Unsicherheit und Misstrauen in das Schuljahresstartkonzert. Sie sind absolut nicht zu überhören, drängen sich in manchen Momenten sogar ganz unverschämt in die erste Reihe und ihre Bremskraft ist erschreckend. Wie „normal“ wird dieses Schuljahr für uns werden? Die vergangenen zwei waren es nämlich keineswegs!

Vermutlich ist es ganz gut, dass wir die Antwort auf diese schwerwiegende Frage nicht kennen. Oder bin nur ich so unwissend an diesem Punkt?

Wenn ich ehrlich bin, dann will ich lieber nicht darüber nachdenken. Hab schließlich schon genug graue Haare auf dem Kopf. Stattdessen versuche ich, zuversichtlich zu bleiben und mich weiter darin zu üben, dass jeder Tag seine eigene Last hat. Genau deshalb möchte ich darauf achten, dass ich meine Energie nicht in die Sorge über das Morgen fließen lassen. Das passiert nämlich viel zu schnell und irgendwie wie von selbst. Oder geht das nur mir so?

Wir starten nun einfach mal und richten unser Augenmerk auf die Vorfreude und Spannung, denn irgendwie ist so ein neues Schuljahr auch ein gewisses Abenteuer. So beschert es der Mehrzahl unserer Schulkinder viele neue Lehrer, teils neue Unterrichtsfächer und vereinzelt noch neue Mitschüler.

Romy ist nun eine Oberstufenschülerin und sie belegt sogar einen Kurs gemeinsam mit ihrer älteren Schwester. Und für Nasya steht tatsächlich der Endspurt an, denn sie befindet sich auf der Zielgeraden. Bislang hat sie allerdings noch keinerlei Vorstellung davon, was sie nach der Schule machen möchte. Das kommt mir sehr bekannt vor 🙂

Bei Josia gab es „nur“ neue Mitschüler, da eine Klasse aufgelöst und auf die restlichen vier Klassen aufgeteilt werden musste. Nun sind es nicht mehr angenehme 20 Kinder, sondern 27, was für eine Klasse in der Kooperationsform echt sehr viele sind. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, dass für dieses Schuljahr ein Tag an der Stammschule auf dem Stundenplan steht. Ich freue mich für Josia, denn er liebt seine „alte“ Schule und sie werden an diesem Tag kochen und schwimmen, was er beides total gerne macht.

Nachdem Josia in der letzten Ferienwoche auf das Thema Schule stets mit deutlicher Ablehnung reagiert hat, war ich von seinem zielstrebigen Verhalten am ersten Schulmorgen sichtlich überrascht. Er hat sich ganz selbstverständlich und eigenständig umgezogen, brav gefrühstückt und als es Zeit für den Bus war, zog er mit einem Strahlen und schwer bepackt von dannen.

Annelie genoss den indirekten Vorteil des Busstreiks, weil sie deshalb deutlich später losmusste. Da sie ohne Busse leider nicht zur Schule kommt, mussten wir Eltern für die ersten drei Tage gleich mal Fahrgemeinschaften organisieren. Ich war raus, weil es mit Josias Buszeiten leider nicht machbar ist, die vier Mädchen morgens zur Schule zu bringen. Abholen wäre notfalls irgendwie machbar gewesen. Aber ich war sehr dankbar, dass sich auch dafür andere Mütter bereit erklärt haben. Wenn der Gatte weg ist, dann entpuppen sich alle weiteren Dienst über den umfangreichen Familienalltag hinaus nämlich schnell mal als zusätzliche Krafträuber. Und an diesem Punkt muss ich echt achtsam sein im Augenblick.

Neben den neuen Stundenplänen müssen sich nun irgendwie die restlichen Termine finden und dann kann ich meinen Übersichtsplan schreiben, der seinen angestammten Platz in der Küche hat. Die Stifte liegen schon parat.

Gerade ist alles noch recht vage und ich warte auf die Rückmeldung für den Instrumentalunterricht, die Nachhilfe und was sich sonst noch so ansammeln wird bei uns.

Mein Mann weilt derzeit in Ostafrika; diesmal zum Unterricht an einer Bibelschule. Aber er wird auch der Insel einen kurzen Besuch abstatten. Im vergangenen Jahr ist dieser Termin wegen Corona komplett ausgefallen. Umso mehr hat er sich darauf gefreut, endlich wieder seine Herzensthemen in seiner zweiten Muttersprache unterrichten zu können.

Und wenn du noch etwas Zeit übrig haben solltest, dann klick dich einfach kurz einen Blog weiter; und zwar dorthin, von wo ich die heutigen Einleitungsworte „geklaut“ habe. Es lohnt sich!

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