Eiersuche im Garten

Es ist schon nach 1 Uhr nachts. Ich höre nur das Ticken der Uhr im Esszimmer und den Lüfter des Laptops auf meinem Schoß. Alle Familienmitglieder schlummern friedlich, die Häuser um uns herum sind dunkel, aber ich kann einfach nicht schlafen. Ich weiß nicht, woran es liegt, denn an Müdigkeit mangelt es mir auf keinen Fall. Ehrlich gesagt bin ich sehr, sehr müde. Erholsamer Schlaf stellt sich deshalb nicht automatisch ein.

Nachdem ich nun seit fast 3 Stunden vergeblich darauf gewartet habe und in dieser Zeit schon mehrfach aufgestanden bin – wegen meckriger Katze und brennendem Licht im Klo und keine Ahnung weswegen sonst noch -, habe ich mir nun doch meinen Computer geschnappt und mich ins Wohnzimmer verzogen. Die letzten Tage blieb dafür nämlich keine Zeit.

Hinter uns liegt ein sonniger Ostersonntag mit viel Vertrautem und manch Neuem. Freihaus Verwandte und Freuden treffen stand nicht auf dem Programm – aber damit kennen wir uns inzwischen ja ziemlich gut aus. Wir sind viele und das erschwert es eben noch zusätzlich. Sehr bedauerlich; aber für die Organisation einer großen Familienzusammenkunft hätte mir momentan vermutlich sowieso die Energie gefehlt.

Ich bin müde… anscheinend nicht müde genug, um einfach einzuschlafen?!

Unsere Kinder haben seit Mittwoch Osterferien, die wir wie üblich brav daheim verbringen werden. Das Musical-Camp wird erneut nur in der Home-Variante stattfinden. Und dabei hatten sich erstmals alle vier Großen für diese Freizeit angemeldet. Wirkliches Bedauern äußerte nur die Älteste. Und vermutlich wir auch nur sie am Online-Camp teilnehmen. Bei den anderen besteht kein wirkliches Verlangen nach einer weiteren Online-Veranstaltung – durchaus verständlich.

Ein Teil der Kinder hat auch in diesem Jahr wieder große Eier gebastelt. Dabei gab es zwei Newcomer, denn erstmals war sogar der Papa involviert, da Josia ganz unbedingt sein Ei mit ihm zusammen machen wollte. Und für Benjamin war es ebenfalls Premiere. Er hat allerdings schon recht schnell die Lust verloren und lieber mit seinen Autos weitergespielt. Mama durfte sich dann um den Rest kümmern, denn das Ei musste ja dennoch irgendwie fertig werden.

Beim Eierfärben war auch nur ein Teil der Kinder zugegen. Da ich tatsächlich keine klassische Eierfarbe mehr hatte, blieb uns nur die Hand-Färbe-Methode. Aber Josia wollte dennoch unbedingt helfen und hat es zu unser aller Überraschung erstaunlich gut gemeistert. Er hat sich zwar einige Male über die heißen Eier beschwert. Die Freude am Färben hat dennoch überwogen und er hat auch wirklich hübsche Eier produziert – unter Mithilfe seiner großen Schwester.

Ben blieb nur das Zuschauen. Wir haben ihn zwar ebenfalls zum Zug kommen lassen. Aber er wollte die warmen Eier dann doch nicht in die Hand nehmen. Dabei waren sie gar nicht mehr so heiß.

Da Ha-Di am Samstagvormittag seine diversen Aufgaben gemeinsam mit den kleinen Jungs in Angriff genommen hat, konnte ich Zuhause in Ruhe Ordnung machen, das Nötigste putzen und mich um Mittagessen und Hefezopf kümmern.

Die letzten Vorbereitungen erfolgten am Samstagabend und Sonntagvormittag. Ich musste die großen Eier noch füllen, wieder verkleben und nachdem sie fertig getrocknet waren noch mit Farbe verschönern. Letzteres erfolgte erst am Sonntag, genau wie das Einpacken der kleinen Geschenke und das Befüllen der Osternester für die Kinder, die keine Eier gebastelt hatten.

Dank Online-Gottesdienst mussten wir ja nicht aus dem Haus und so konnte ich mich nach dem Frühstück entspannt in Ha-Dis Büro zurückziehen und alles fertig machen.

Wir waren in diesem Jahr nicht zum Sonnenaufgang unterwegs. Ich finde diese Tradition wirklich wertvoll und schön. Aber da die vorangegangenen Nächte für mich nicht so erholsam waren, habe ich mich gegen das frühe Aufstehen entschieden. Die kleinen Jungs sind ja ohnehin meist früh auf den Beinen. Und so hatte ich auch am Sonntagmorgen den Frühstückstisch schon vor 8 Uhr fertig dekoriert.

Damit wir diesen besonderen Festtag gemeinsam feierlich begehen konnten, haben wir den Rest der Familie geweckt. Es bleiben schließlich noch genug Ferientage übrig, an denen die jungen Damen noch ausreichend ausschlafen können.

Ben war sichtlich begeistert von der essbaren Deko. Immerhin konnten wir ihn davon überzeugen, vorab wenigstens ein Brot zu essen. Das ging dann recht flott und anschließend hat er in Windeseile sein komplettes kleines Nestchen leergefuttert und noch mit den Leckereien der großen Geschwister geliebäugelt.

Der Vormittag verlief holprig, da Ben und Josia momentan des Öfteren unausgeglichen sind und sie sich dabei noch gegenseitig hochschaukelt. So gab es auch an diesem Vormittag etliche Tränen, lautes Gebrüll und nervtötende Wutausbrüche. Um etwas Luft aus der unguten Stimmungsblase zu nehmen, bin ich nach der Sendung mit der Maus mit den Jungs vors Haus. Ha-Di verzog sich in die Küche, da er an diesem Tag das Mittagessen übernehmen wollte.

Aber Ben war nur auf Krawall aus. Josia hatte sich zum Ziel gesetzt, eine Sandburg zu bauen, wie er sie kurz zuvor in einem Comic entdeckt hatte. Also musste alles Spielzeug aus dem Sandkasten weichen. Und das war für Ben bereits der erste Frust. Nachdem einzelne Sandelsachen mehrfach hin und her geworfen wurden, hat Josia von sich aus eine Linie gezogen, wo Ben Bagger und LKW im Sand nutzen durfte. Wollte er aber gar nicht. Inzwischen hatte er nur noch Zerstören im Sinn. Ich habe ihn mehrfach aus dem Sandkasten gefischt, damit Josia endlich mit seinem Bau beginnen konnte.

Aber wenn nicht Josia dann eben Joel. Der hatte sich gerade die ganzen Holzdielen zurechtgelegt, um mit seinem Roller über all die Hindernisse zu fahren. Und nun stütze sich Ben auf diese. Selbst all meine Ablenkungsversuch liefen ins Leere und konnten Ben nicht aus dem Zerstör-Modus holen. Nicht nur das, es gab ja auch kontantes Protestgebrüll von ihm, sobald ich sein Vorhaben unterbunden habe. Also blieb nur noch die Option zurück ins Haus. Dort hatte ihn dann leider Ha-Die an der Backe, aber es ging einfach nicht anders.

Beim Mittagessen wurde anfangs auch noch tüchtig gebockt und wir haben ihn ins Kinderzimmer verbannt. Irgendwann kam Ben aus seinem Zimmer zurück und hat sogar ein bisschen was gegessen, wenn auch wie bevorzugt auf einem Schoß.

Die große Eiersuche haben wir erstmal komplett auf den Nachmittag verschoben, weil sie im großen Garten stattfinden sollte. Ich hatte Eier, Nester und Geschenke in eine Kiste gepackt, so dass Ha-Di vorfahren und sich ums Verstecken kümmern konnte. Der Herr des Gartens war auch mit dabei und hat ihn dabei tatkräftig unterstützt.

Zwei Kinder sind mit dem Rad gefahren und der Rest kam mit dem Auto. Die Suche verlief für alle erfolgreich und wir haben sogar tatsächlich alle Eier wieder gefunden. Ist schließlich nicht immer der Fall gewesen bei uns!

Nachdem die Fundstücke gerecht verteilt und die Geschenke ausgepackt waren, gab es für alle die wollten noch warmen Marmorkuchen. Einige Kinder haben sich lieber mit ihrem Hasen gütlich getan!

Dann wurde noch eine Weile gespielt. Wir hatten extra das Wikingerschach, die Tasche mit den ganzen Federballspielen und Frisbees sowie einen Ball dabei. Natürlich wurde auch mit den neuen Fahrzeugen gespielt und ich musste die neuen Pixi-Bücher vorlesen.

Kurz nach 17 Uhr haben wir zusammengepackt und uns auf den Heimweg gemacht. Die zwei Radler gaben ihr Bestes, weil sie unbedingt vor uns daheim ankommen wollten. Und sie haben es tatsächlich geschafft.

Daheim durfte noch etwas Wii gespielt werden, während ich einen kurzen Abstecher zu meiner kleinen Nichte gemacht habe, um ihr Ostergeschenk abzuliefern. Bei uns daheim sind Geschenke einfach nicht sicher, vor allem, wenn sie verpackt sind. Deshalb liefere ich sie lieber direkt am Ort der Bestimmung ab.

Für den Abend war mal wieder unsere Familien-Serie am Start. Wir sind inzwischen schon bei Staffel 7 angekommen… oh weh, das Ende naht. Und was kommt danach?

Der Ostermontag hatte ein sehr vielseitiges Wetterspektrum im Gepäck. Am Vormittag kam stellenweise noch kurz die Sonne durch. Aber der Wind war auch da schon ziemlich streng und vor allem extrem frisch.

Zusammen mit den drei Jungs sind wir zur Nippenburg gefahren, und haben dort einen kleinen Multi gemacht. Die Jungs waren richtig glücklich, als wir am Ende dann tatsächlich den Schatz in einer Baumhöhle entdeckt haben. Die Wegstrecke war zwar überschaubar, aber mit Josias Unwillen kann sich selbst ein Katzensprung ins Endlose ziehen.

Zum Spätnachmittag hin kam dann tatsächlich der angekündigte Schnee, über den sich vermutlich niemand gefreut hat. Zuvor war es noch ziemlich stürmisch, dann kamen Regen und Graupel im Mix und irgendwann ging es wirklich in Schnee über! Ich war einfach dankbar, dass dieses Wetter erst am späten Ostermontag Einzug gehalten hat und wir den Ostersonntag noch bei Sonnenschein im Garten genießen konnten.

Für den Abend hatte ich Hot Dogs vorbereitet. Dabei stellte sich heraus, dass unser Brotbackautomat nun endgültig das zeitliche gesegnet hat. Ha-Di hat auf meine Anmerkung hin das Ding noch unter die Lupe genommen. Aber dabei offenbarte sich ein abgewetzter Keilriemen. Und auch die restlichen Rädchen waren von ihrer jahrelangen, harten Arbeit sichtlich gezeichnet, so dass es mit dem Austausch des Riemens nicht getan wäre. Das Ding ist hin!

Ich wollte den Automaten an diesem Mittag sowieso nur für die Teigherstellung nutzen. Das ging zum Glück auch von Hand und die Brötchen sind super lecker gewesen.

An diesem Abend haben wir seit langem mal wieder gemeinsam mit Jule und Jess Spiele gespielt. Erst eine Runde Pictures – in Teams, da man es ja höchstens zu fünft spielen kann. Ging aber gut und hat nicht weniger Spaß gemacht, wie wenn jeder für sich spielt. Und anschließend folgten noch zwei Runden WordSlam. War beides sehr witzig, aber mein Kopf war am Ende echt durch. Da kam deutlich zum Tragen, dass ich in der Nacht davor viel zu wenig geschlafen hatte.

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