Ein bisschen Ben so zwischendurch…

Nun ist der kleine Kerl tatsächlich schon stolze 18 Monate alt. Halbzeit zum nächsten Geburtstag – ich kann´s kaum glauben!

Wir staunen immer wieder, wie viel Ben jeden Tag dazulernt. Auch wenn die Jahre mit einem Baby und Kleinkind meist viel Kraft kosten, man konstant aufpassen muss und viele Tränen zu trocknen sind, so schätze ich gerade diese Zeit in besonderer Weise. Wann ist die Entwicklung in allen Bereichen sonst noch so unglaublich schnell und vielseitig, wie das in diesen wenigen Lebensjahren der Fall ist? Und das alles gepaart mit Kleinkind-Sweetness…

Mama fegt nur, damit Kind das Essen nicht mühsam zusammenlesen muss

Es ist schön zu beobachten, wie die großen Geschwister viele dieser Entwicklungsschritte aufmerksam mitverfolgen und auf ihre Weise feiern. Und Benjamin ist sich seines Zaubers durchaus bewusst und setzt diesen oft sehr gezielt ein. Man kann ihn zeitweise gar nicht ernst nehmen, wenn er sein Gesicht zu einem aufgesetzten Weinen verzieht, die beleidigte Leberwurst spielt oder in gekünsteltes Lachen ausbricht.

Obwohl er all diese Rollen inzwischen mit großer Sicherheit beherrscht, durchlebt er tatsächlich jeden Tag kleine und große Krisen, die absolut ernst sind – zumindest für ihn. Und das läuft dann in einer Intensität ab, die ihres gleichen sucht. Wir sind ja schon so manches von Josia gewöhnt, aber das ist nochmal eine andere Kategorie.

Bilder gibt es wirklich viele von Ben. Da fällt mir die Auswahl nicht leicht. Immerhin lässt sich auf diesem Weg ein kleines bisschen festhalten, was gestern war und heute schon wieder anders aussieht. Also reisen wir kurz durch die letzten drei Monate; denn so lange liegt mein letztes Update bereits zurück.

Josia ist für Benjamin Vorbild Nr. 1, was nicht immer zu begrüßen ist. So hat er sich auch schon ziemlich viele unsinnige Dinge abgeschaut, wie z.B. das Spielen mit Spucke oder das Essen ohne Hände. Die Liste scheint endlos…

Benjamin finden alles richtig spannend und unglaublich lustig, was sein großer Bruder so treibt. So vergeht kein Tag, ohne das die beiden Quatsch miteinander machen. Und je mehr Ben lacht, desto wilder und verrückter wird Josia.

Sie sind in vielem auch ein „tolles“ Team. So macht Josia gerne mal die Wohnungstüre auf, damit Ben raus kann, und schleicht selbst wortlos hinterher. Schwups, weg sind die beiden! Wie gut, dass Benjamin das Treppensteigen in beide Richtungen inzwischen ziemlich gut beherrscht.

Einen ziemlich unschönen Abgang hatte Ben nämlich Anfang März. Den Weg bis zur Haustüre konnte er schon eine Weile problemlos alleine, obwohl er auch dafür zwei Stufen runtersteigen muss. Aber an jenem Tag hat er sich nach dem ersten Treppenabstieg zur Kellertreppe gedreht. Ich bin zwar sofort zu ihm gespurtet, habe ihn aber um eine Millisekunde verpasst. Und schon kullerte der kleine Mann all die vielen Stufen bis in den Keller, immer schön um die eigene Achse, wie wenn man sich seitlich einen Hügel runterrollt.

Der Schock war groß, und zwar auf beiden Seiten! Es ging alles so unglaublich schnell und ich konnte ihn gar nicht mehr auffangen, weil er natürlich fallend schneller war als ich oben am Treppenabsatz. Ich war unglaublich dankbar, dass er bis auf ein paar blaue Flecken unversehrt zu sein schien. Ich hatte zwar noch einige Tage lang immer wieder diesen Anblick vor meinem inneren Auge, wie er da in den Keller purzelt. Und das war echt nicht schön! Sowas habe ich bisher in meinem Mama-Leben noch nicht erlebt.

Ben macht aber auch gerne von sich aus Quatsch – bevorzugt spielt sich das am Esstisch ab, wenn man genügend Zuschauer um sich hat.

Im Freien tun sich auch konstant neue Bereiche auf, die man erobern kann. Ben ist sehr testfreudig… und liebend gerne auf Rädern unterwegs.

Ich finde es erstaunlich, wie aufmerksam Benjamin seine Umgebung wahrnimmt und Veränderungen meistens sofort erkennt. Bestes Beispiel war der Geburtstag von Josia Mitte März. Ich hatte am Abend das Esszimmer mit Luftballons, Luftschlangen und bunten Buchstaben geschmückt. Als ich mit Ben auf dem Arm am Morgen das Esszimmer betrat, war er ganz aus dem Häuschen wegen all der vielen bunten Dinge. Er hat alles genau betrachtet, fleißig mit dem Finger gezeigt und erzählt – und das obwohl er gerade erst aufgewacht war.

Sprachlich befindet er sich inzwischen eindeutig in der Phase „Papagei“. Es ist so lustig, wie Ben alles nachplappern möchte, was er so hört. Manche Dinge erkennt man sogar schon recht gut. Die meisten Wörter gleichen allerdings nur lustigen Lauten oder melodischem Singsang. Und da er sich auch hier stark an Josia orientiert, ist leider auch viel Kauderwelsch dabei.

Hilfsbereit ist er wirklich sehr, und das nicht nur bei gewissen Hausarbeiten. Seit einiger Zeit hat er damit angefangen, mir morgens direkt nach dem Aufstehen meine Socken und die Hose zu reichen, damit ich mich anziehe und wir gemeinsam in den Tag starten können.

Seine Eigenständigkeit nimmt rasant zu. So klettert er einfach mal kurz in seinen Kinderwagen oder den Hochstuhl rein – auch wenn das Ergebnis nicht immer perfekt ist. Wagen schieben ist auf jeden Fall spannender, als im Wagen sitzen und geschoben werden. Und wenn man irgendwo nicht ran kommt, dann besorgt man sich eben eine Kletterhilfe. Aber das ist ja nichts Neues bei Mr. Ben.

Wenn die Katze da durch kann, dann ich doch auch! Ben hat es wirklich in allen erdenklichen Positionen und mit viel Ausdauer versucht, und konnte nicht so ganz verstehen, warum er einfach nicht durch diese Klappe passt.

Auch im Spielzimmer testet er immer mehr aus. Noch schafft er den Aufstieg nicht komplett allein, aber wenn ihm jemand genügend Schub von hinten gibt, sieht es gleich ganz anders aus. Josia ist da auch schnell zur Hand. Und Ben übt fleißig weiter – der eiserne Wille ist auf jeden Fall da!

Ach, und zum Wickeln gibt es auch eine wichtige Anmerkung. Es ist tatsächlich deutlich besser geworden, was ich wirklich schätze. Manchmal legt er sich sogar brav von selbst auf den Boden, wenn ich ihm sagen, dass er nun eine frische Windel nötig hat.

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