Ein paar Unterhaltungen zum Schmunzeln

Joel sitzt an seinen Deutsch-Hausaufgaben. Er soll die Geschichte, welche in Gegenwart erzählt ist, in der Vergangenheit aufschreiben. Wir lesen die Geschichte gemeinsam und besprechen nach jedem Satz, wie dieser nun in der Vergangenheit heißen muss. Dabei entstehen zum Teil sehr spannende Wörter. Aber immerhin kamen wir irgendwann beim richtigen Wort an. Hier ein paar Beispiele:

schieben – schiebten – schaben – schoben

bringen – bringten – brachen – brachten

hängen – hängten – hang – hingen

 

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Auf dem Tisch steht eine Dose mit Griebenschmalz nach Großmutters Art. Annelie studiert die unbekannte Dose und meint dann etwas rätselnd: „Also wer isst denn schon Schmalz? Ohrenschmalz ist doch eklig!“

Nach einer kurzen Erläuterung, um was es sich hier handelt und das dieses Schmalz absolut nichts mit den Ohren zu tun hat kommt sofort die nächste Frage: „Nach welcher Großmutter eigentlich?“

Nasya erzählt von ihren Tag in der Schule. Dass es einem beim konzentrierten Arbeiten manchmal recht heiß werden kann, auch wenn draußen unmissverständlich der Herbst herrscht, kenne ich aus meiner Schulzeit auch noch… aber hatte ich auch dieses Problem, dass Nasya wie folgt beschreibt: „Irgendwie hat mein Körper es nicht geschafft, aus dem Kopf rauszuschwitzen, sondern nur aus den Händen.“

 

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Joel liegt auf dem Spielteppich und sortiert seine Autos. Dann zeigt er mir eines davon und erklärt: „Ich spiele, dass man hier mit den Schnee wegschiebt und hinten kommen dann direkt die Streusel raus.“

Ich: „Das sind doch keine Streusel!“

Joel: „Ach, der Zucker.“

Ich schaue ihn ungläubig an: „Zucker?“

Joel lacht: „Ahm, Salz!“

 

Nasya musste sich für dieses Schuljahr zwischen Spanisch und NWT (Naturwissenschaft und Technik) entscheiden. Das war für sie keine schwere Entscheidung, denn zwei Fremdsprachen sind schon genug Arbeit. Ich kann sie da sehr gut verstehen.

Neulich meinte sie beim Mittagessen: „Also eigentlich sollten alle NWT machen. Da lernt man wirklich wichtige Dinge, z.B. über gesunde Ernährung. Das bringt doch jedem was fürs Leben; nicht so wie Spanisch.“

 

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Joel erzählt beim Abendessen: „Wir lernen in Sachkunde ja über Neandertalander.“

Ha-Di verbessert: „Das heißt Neandertaler.“

Annelie mischt sich ein: „Neandertaler sind doch Kekse, das klingt nach Keksen.“

 

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Nasya kommt von der Schule heim und erzählt, dass sie unterwegs ein Kind mit Down Syndrom gesehen hat. Sie führt aus: „Irgendwie ist das dann fast so, wie wenn solche Kinder mit Josia verwandt sein, weil sie so ähnlich aussehen und sind.“

 

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Wir haben Besuch von meinem Schwager. Das Pflegekind schläft in unserem Gästezimmer und sie haben deshalb ein Babyfon an. Joel bestaunt dieses Ding und erkennt, wie es genutzt wird. Dann erzählt er: „Und ich dachte immer, so ein Babyfon ist dafür da, dass man Babys besser versteht. Das übersetzt dann die Babysprache.“

 

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Wir planen einen Ausflug in den Schwarzwald, da es dort stellenweise richtig viel Schnee haben soll.

Ha-Di: „Am Kniebis soll es bis zu 1,5m Schnee haben.“

Joel gibt zu bedenken: „Aber wenn der Schnee 1,5m tief ist, dann ertrinken Josia und ich ja darin! Ich nehme lieber mal meine Taucherbrille mit.“

 

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Wir unterhalten uns beim Mittagessen über die noch anstehenden Klassenarbeiten. Romy: „Ich schreibe noch Informatik und Mathe.“ Ich: „Schon wieder Informatik?! Da habt ihr doch erst vor kurzem eine Arbeit geschrieben.“ Romy: „Ja, aber wir haben das ja auch nur im ersten Halbjahr. Ich weiß gar nicht, warum wir das überhaupt lernen müssen. Ich brauch kein Informatik! Dafür hab ich ja meinen Papa!“

 

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Ich hole die Mädels vom Schwimmtraining ab. Romy betont die Intensität des heutigen Trainings und sagt: „Ich bin immer noch nicht komplett wieder mit Luft gefüllt.“

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Ha-Di hat ein paar neue Bilder auf Leinwand bestellt. Joel begutachtet das Familienfoto, aufgenommen im Frühjahr 2015. Er staunt: „Oh, da waren wir aber alle noch richtig klein. Ich bin voll gewachsen und der Papa…“

 

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Wir sitzen beim Mittagessen. Es gibt Gemüsesuppe und als Beilage salzigen Waffeln. Annelie stochert in ihrem Teller herum und sagt: „Also ich schaff die Suppe nicht mehr.“

Ich: „Ach, so viel Suppe hast du doch noch gar nicht gegessen. Musst du noch etwas Platz lassen, damit du noch eine süße Waffel essen kannst?!“

Annelie schmunzelt und entgegnet: „Ja. Die Suppe ist so trocken.“ Mir schießt sogleich die Frage durch den Kopf >Wie kann eine Suppe denn bitte trocken sein?< Aber ich behalte es mal lieber für mich…

 

Wir reden über die Bläserklasse und das Joel diesen Zweig ja evt. auch wählen könnte, wenn er den Schulwechsel hat. Vielleicht Trompete, wie sein Opa, oder Saxophon?! Und während wir so überlegen, welches Instrument er dann denn spielen könnte, klingt sich Romy ein: „Ich will auch gerne ein Instrument spielen!“

Ha-Di wirft ein: „Ja, ich finde Saxophon toll. Das würde ich sehr gerne spielen lernen.“

Romy: „Papa und ein Instrument!“

Ich: „Dein Papa spielt doch schon ein Instrument. Er spielt Gitarre.“

Romy entgegnet: „Nein, das zählt nicht. Gitarre spielen ja so viele Leute.“

 

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Es ist Abend. Joel liegt in seinem Bett und stellt fest: „Meine beiden Nasen sind zu!“

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Seit einigen Tagen überlegt Joel krampfhaft, als was er sich zu Fasching verkleiden könnte. Er redet dabei laut vor sich hin: „Also letztes Jahr bin ich schon als Fußballer gegangen. Das mache ich dieses Jahr nicht mehr. Mhm, vielleicht könnte ich als Pirat gehen? Oder als Angler… ja, dann nehme ich meine Angel mit und den großen Hut.“

Ich erwidere: „Also das muss Du dann mit Deinem Papa besprechen. Da ist er der Profi und nicht ich.“

Ha-Di bringt ihn dann auf eine weitere Idee. Er könne doch als Baumfäller gehen. Dafür könnte er seinen Schutzhelm aufziehen und vielleicht die kleine Kettensäge mitnehmen – natürlich ohne die scharfe Kette. Die würde er abmachen und das Ding auch noch ein wenig säubern.

Am nächsten Morgen kommt er zu uns ins Schlafzimmer und verkündet: „Also dann gehe ich als Kettensägler.“

 

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Wir sind im Auto unterwegs. Joel darf zur Abwechslung bei uns vorne sitzen und kommentiert jedes Schild, dass er sieht. Da er in der Schule derzeit die Fahrradprüfung macht, muss er natürlich auch die Bedeutung der einzelnen Verkehrsschilder kennen. Während wir an der roten Ampel stehen sieht er folgendes Schild:

Er denkt laut nach und sagt verwundert: „Ein Parkplatz für Elefanten?!“

Ich kläre ihn auf: „Hier geht es zum Parkhaus vom Zoo.“

 

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Die Kinder haben gemeinsam eine Runde gespielt. Ich frage nach, wie es denn so gelaufen ist. Joel erläutert: „Also eigentlich hatte ich Hochhaus gewonnen, aber ich habe so viele Augen zugedrückt!“

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Wir haben minus 12 Grad draußen. Die Kinder ziehen sich dick an, damit sie die Fahrt zur Schule mit dem Rad trotz der eisigen Kälte einigermaßen unbeschadet überstehen. Nasya verkündet: „Also ich zieh heute meine Taucherbrille an. Mir frieren sonst die Augen ein!“ Und dann ist sie tatsächlich so in die Schule geradelt. Und es hat wohl geholfen – laut ihrer Aussage am Nachmittag.

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