Endspurt der Daheimgebliebenen

Leider starten wir sowohl am Donnerstag als auch am Freitag sehr früh in den Tag, denn die zwei Jüngsten haben es wieder geschafft, fast zeitgleich aufzuwachen. Das ist richtig ungeschickt, denn dann klappt es eigentlich nicht mehr, sie erneut in einen Schlummerzustand zu versetzen. Objektiv gesehen würde beiden eine weitere Runde Schlaf sehr guttun. Aber zu dieser Einsicht kommen sie eben nicht.

Wir haben zwar noch ein wenig gekuschelt, denn 5.30 Uhr ist echt keine Zeit zum Aufstehen. Aber kurz vor 6 Uhr hatte es sich ausgekuschelt. Und dann mussten möglichst schnell die Schlafsäcke ausgezogen und das Bett verlassen werden… ich stolpere immer irgendwie hinterher.

Am Donnerstag durfte Josia verkleidet zur Schule kommen. Das hatte er tatsächlich sofort auf dem Schirm, als er ins Wohnzimmer gewandert ist. Ich selbst hatte gerade so meine Jogginghose hochgezogen, als er mir bereits sein Kostüm vor die Nase gehalten hat.

Ich habe ihm beim Anziehen geholfen. Er war sogar so einsichtig, dass er erst mal nur Hose und Shirt anlegt und der Rest nach dem Frühstück folgt. Gesagt, getan.

Als der Schulbus kam, waren seine ersten und einzigen Worte „MÄÄH“. Und so ist er dann glücklich in den Bus gestiegen und weg war er.

Unmittelbar nach dem Frühstück – trotz schulfrei waren die meisten Familienmitglieder dennoch relativ früh am Start -, wurde das Siedler-Spiel aufgebaut, denn die zwei wollten unbedingt nochmals eine Runde mit ihrer Bibi spielen, bevor diese wieder nach Hause fährt.

Ben und ich haben uns derweilen um die Wäsche und das Spielzimmer gekümmert. Dort musste dringend mal gesaugt werden! Seine Laune hing aber schon kurz nach 8.30 Uhr extrem tief und er musste wegen allem und jedem laut weinen. Da kam der Besuch von Tante Dodo sehr gelegen. Sie wollte nur kurz Sachen vorbeibringen und sich noch von ihrer Mutter verabschieden. Da sie unter anderem ein paar Brezeln mitgebracht hatte, war Ben wenigstens kurzfristig abgelenkt und zufrieden.

Kurz vor 10 Uhr kam der Babu an und wenig später haben die beiden ihre Heimreise angetreten. Joel und Romy haben noch ein bisschen was für die Schule gemacht und Ben durfte bald darauf tatsächlich seinem großen Schlafbedürfnis nachgeben. Ich habe in der Zeit einige Mails beantwortet und dann gemeinsam mit Romy das Interview für ihr Zeitungs-Tagebuch gemacht. Es ging um das Thema Down Syndrom.

Mittagessen in kleiner Runde, da waren die Reste der letzten zwei Tage ausreichend. Und anschließend haben Joel und Romy noch ein bisschen Wii gespielt, während ich im Arbeitszimmer, Bad und Kellerflur gesaugt und gewischt habe.

Ben und ich sind dann noch eine Runde an die frische Luft – Bobby fahren und Ball spielen. Und als Josia nach Hause kam, haben wir drinnen gespielt. Josia war ziemlich müde und wollte nicht mehr raus.

Das Abendprogramm lief an diesem Abend sehr pünktlich und zügig ab, damit das Ordnung machen und Kinder ins Bett bringen zeitlich mit der Kleingruppe um 20 Uhr passt. Die ersten kamen sogar schon eine viertel Stunde vor der Zeit, aber immerhin waren die zwei Kleinen bereits am Schlafen.

Das Einschlafen verlief ein wenig holprig für mich, weil Joel um 23 Uhr lautstark aufs Klo gepoltert ist. Keine 15 Minuten später kam dann die Ansage aus dem Kinderzimmer, das sein Bauch weh tun würde. Also bin ich in die Küche geschlappt, um ihm eine Wärmflasche zu machen. Ich war sehr dankbar, dass ich trotzdem wenig später problemlos eingeschlafen bin.

Ben war nicht so gut drauf am Freitagmorgen, was sicherlich mit daran lag, dass er wieder viel zu früh in den Tag gestartet ist. Ich kam mit den alltäglichen Aufgaben im Haushalt folglich nur schleppend voran. Da kam dann das Angebot von Romy wie gerufen. Sie musste nämlich auf kurz vor 10 Uhr an der Schule sein, um dort ihr Zeitungstagebuch abzugeben. Da das Wetter recht freundlich war, wollte sie Ben im Kinderwagen mitnehmen. Mir wurden damit freie Hände verschafft! So konnte ich problemlos die Wäsche versorgen und sogar die Kleidung der drei Jungs bereitlegen.

Ich war anschließend noch im Keller und habe die Kiste mit den ganzen Schneehosen und sonstigen Winterjacken aus dem Regal gehievt. Einen Teil davon konnte ich gleich mit nach oben nehmen. Den Rest müssen die Kinder selbst durchschauen, um zu sehen, welche Hose ihnen am ehesten passt.

Noch zwei Tage bis zur Abreise – da sieht es bei mir eigentlich nie so vorbereitet aus …?

Als Romy nach 1,5h noch nicht zurück war, habe ich mich aufs Rad geschwungen und Ausschau nach den beiden gehalten. Kurz vor der Schule traf ich dann auf eine kleine Traube von Mädels, die tief ins Gespräch versunken waren – Ben mitten unter ihnen und schon kurz vorm Einschlafen. In der Regel geht er gegen 11 Uhr ja ins Bett.

Romy und ich haben noch kurz die Schule angeschaut; also von außen versteht sich, denn rein darf man bislang nicht. Bis auf ein bisschen Absperrband, zwei große Kipp-Container, ein paar zerbrochene Glasscheiben und etlicher Menschen in blauen oder grünen Anzügen mit Atemmasken hat man nicht viel gesehen. Ich finde es immer noch unglaublich, dass es in der Schule gebrannt hat!

Ben ist dann auf dem Heimweg im Kinderwagen eingeschlafen und war nach unserer Ankunft daheim leider viel zu schnell wieder wach. Mein Versuch, ihn via Tragetuch nochmals zum Schlafen zu bringen, ist leider gescheitert.

Am Nachmittag kam unsere Babysitterin. Somit war Josia im Glück und versorgt und ich konnte mit Ben im Schlepptau ein wenig hier und dort werkeln. Wir waren auch noch eine Runde draußen. Josia ist mit Monika auf den Sportplatz, während Ben und ich mit dem Rad in die Stadt sind, um noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen bzw. letzte Besorgungen zu machen.

Nach dem Abendessen haben Josia und ich die zwei Ranger-Kids abgeholt. Dann schnell fliegender Wechsel und erneut zur Gemeinde, um die zwei Großen zur Jugend zu bringen. So konnte ich Ben nämlich daheimlassen, denn auf der Fahrt wäre er mit Sicherheit eingeschlafen. Zum Glück hatte ich für die zwei Großen eine Mitfahrgelegenheit gefunden, so dass ich an diesem Abend nicht mehr aus dem Haus musste und früh ins Bett gehen konnte.

Das war auch gut so, denn die Nacht war erneut ziemlich unruhig. Kurz vor 2 Uhr ist Joel lautstark aufs Klo gepoltert und hat danach mal wieder das Licht angelassen. Da wird man sehr unsanft aus dem Traum gerissen und ist erst mal WACH fürs weitere! Als Josia dann gegen 3.15 Uhr Mama-Rufe durchs Haus gesendet hat, war ich gefühlt noch nicht sehr lange am Schlafen gewesen. Ich habe ihn direkt zu mir geholt, wo er ganz brav und relativ zügig weitergeschlafen hat. Ab 5 Uhr war Ben immer wieder unruhig und teils auch kurz am Weinen. Wenig später kam auch Josia in diesen halb wach halb schlafend Zustand, und so hatte ich wieder beide Hände bei einem Kind. Um sechs wurde Ben dann richtig wach. Also habe ich ihn ebenfalls zu mir ins Bett geholt, wo er ausgiebig gekuschelt und sogar noch ein wenig geschlummert hat. Aber kurz vor sieben war die Nacht dann rum und beide Jungs hatten nur noch ein Ziel: Aufstehen!

Nach dem Frühstück und der ersten Grundreinigung in Küche und Essbereich bin ich mit den zwei Jungs zu meiner Oma ins Altenheim. Sie lieben diese Ausflüge sehr und waren beide guter Laune. Es war auch eine nette Zeit mit meiner Oma. Anschließend wollte Josia noch ganz unbedingt eine Brezel kaufen und dann ging es endlich Richtung Flughafen.

Eigentlich hätte es von dort aus nicht länger gebraucht als von uns daheim. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Ferienbeginn gemacht. Als ich über die Brücke bei der Autobahnauffahrt gefahren bin war schnell klar, dass ich da lieber nicht auffahren werde. Also wenden und doch über Leonberg. Genau in diesem Moment kam die Mitteilung von meinem Mann, dass er bereits gelandet sei. Upps, 15 Minuten vor der Zeit!

Es blieb ihm nur das Warten, denn das erste Stück auf der Autobahn war noch ziemlich voll und auf 80km begrenzt. So kamen wir erst kurz nach halbzwölf am Flughafen an. Eine flüchtige Begrüßung der Kinder, denn mehr Zeit ist auf dem Standstreifen im Abflugbereich ja nicht. Und schon ging es heimwärts. Ben wollte die ganze Fahrt über Papas Hand halten.

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