Erste Etappe einer epischen Heimreise und ein Kurzbesuch in Gap

Für uns ging der Strandurlaub bereits am Freitag zu Ende, denn wir wollten auf dem Heimweg einen „kurzen“ Abstecher in die Alpen machen. Wirklich kurz wurde es leider nicht. Obwohl durch die neue Strecke nur gute 100km mehr Weg vor uns lagen, brachte es uns fast 3h zusätzliche Fahrtzeit. Willkommen in den Alpen!

Gepackt und geputzt haben wir zum Großteil schon am Donnerstagabend. Am frühen Morgen ging es dann zum letzten Mal an den Strand und anschließend zum Bäcker. Vor acht Uhr gibt es da nichts zu holen, und da Josia ein zuverlässiger Frühaufsteher ist, muss man die Zeit bis dahin eben anders nutzen. Einige Morgenstunde haben er und sein Vater am Strand mit Sandelzeug und Angel verbracht.

Der frühe Angler fing leider keinen Fisch

An diesem letzten Morgen bekamen Ha-Di und Josia sogar richtig viel Gesellschaft.

Nach der Rückkehr vom Strand is Annelie mit Ha-Di zum Bäcker. Kaum waren die beiden zurück hat sich Josia direkt seinen Anteil geschnappt und abfahrtbereit in seinen Sitz verzogen. Er hätte am liebsten immer ein ganzes Brot für sich gehabt. Und wenn man ein Stück für ihn abreisen wollte, gab es des Öfteren heftigen Protest. Als Joel zu ihm kam, und ein Stück von seinem Brot abhaben wollte, hat er ihm großzügig das Ding entgegengehalten, dann schnell auf die Seite gedreht, wo er bisher noch nicht geknabbert hatte und dort durfte Joel etwas abbeißen.

Nach dem Frühstück mussten wir noch ein wenig Aufräumen und die restlichen Taschen im Auto verstauen. Wirklich viel Platz blieb am Ende nicht übrig. Dann kam die Frau zur Hausübergabe und kurz darauf haben wir uns von den restlichen Familien verabschiedet. Inzwischen war es auch schon kurz vor 9.30 Uhr.

Als die Hütte verschlossen, der Schlüssel übergeben und die letzten Freunde umarmt waren, konnten wir unsere Heimfahrt antreten. Zum letzten Mal fuhren wir über die inzwischen vertrauten Wege und entlang am wunderschönen Binnensee, der an diesem Tag merklich vom Wind gezeichnet war.

Da wir diesmal durch die Alpen fahren wollten, haben wir bereits nach wenigen Stunden die Autobahn wieder verlassen. Beim Überquerten eine Brücke wanderte mein Blick nach rechts und es zeigte sich ein breites Flussbett mit vielen Bäumen, Steinen und einer kleinen, natürlichen Staustufe. Dieser Fluss sah absolut einladend aus und mein Mann bog sofort von der Straße ab, in dem Glauben, dass es da mit Sicherheit auch einen Weg zu diesem einladenden Plätzchen geben wird. Und er hatte recht! Nur wenige Meter neben dem Fluss verlief ein kleiner Schotterweg, an dessen Ende wir unser Auto parkten und unverzüglich aufs Wasser zusteuerten.

Wir haben uns ein Plätzchen im Schatten einer großen Brücke gesucht. Zuerst mussten wir noch einen Teil des Flusses überqueren, konnten von unserem Picknickplatz dann aber auch zu allen Seiten hin dem strömenden Wasser zuschauen. Josia wäre am liebsten sofort wieder ins Wasser gerannt.

Verständlicherweise wären wir sehr gerne noch viel länger an diesem schönen Fleckchen geblieben, aber es lag noch eine ordentliche Wegstrecke vor uns. Also haben wir unsere Sachen und uns selbst wieder im Auto verstaut und sind brav weitergefahren. Die Landschaft war wunderschön und es wurde zunehmend bergiger, weshalb wir deutlich langsamer voran kamen als auf dem ersten Streckenabschnitt.

Bis wir Gap erreicht hatten, war es schon nach 16 Uhr. Folglich hatten die Jungs Schulschluss und waren bei unserer Ankunft bereits Zuhause. Es gab ein herzliches Hallo auf allen Seiten. Und zugleich war es sehr bedauerlich, dass die Hälfte der Familie gar nicht Zuhause war.

Nach einer kleinen Pause und Erfrischung im Haus sind wir erneut ins Auto gestiegen, um noch ein wenig an den Stadtrand zu fahren. Auf halber Strecke haben wir einen kurzen Stopp eingelegt, um das künftige Zuhause unserer Freunde in Augenschein zu nehmen. Die Arbeiter waren gerade dabei, das Fundament fürs neue Haus zu legen. Josia fand die großen Maschinen sehr spannend und für mich war es diese traumhafte Aussicht!

Dann ging es noch ein bisschen weiter den Berg hinauf, wo wir an einem kleinen Wasserlauf und See entlang über Wiesen und durch den Wald spaziert sind. Die Kinder haben nach Fischen Ausschau gehalten, miteinander gealbert, vergeblich nach einem Cache gesucht und den Auslauf sowie die Zeit zusammen genossen. Nach und nach kehrte die Vertrautheit zurück, was so schön zu beobachten war. Selbst die Verständigung hat erstaunlich gut geklappt, obwohl es für Joel wie auch für seinen Freund Mateo im vergangenen Jahr kaum Gelegenheit gab, das einst vertraute Englisch auch praktisch anzuwenden.

Was für eine Aussicht! Vor allem, wenn die Sonne scheint 🙂

Viel zu schnell verflog die Zeit und wir mussten zurück zum Haus, um noch eine Kleinigkeit zu essen. Gemeinsam haben wir Pizza aufgebacken und einen Salat geschnippelt. Und nach dem Abendessen hieß es schon wieder Abschied nehmen, denn vor uns lag noch eine weitere Etappe durch die Berge.

Es waren zwar nur gute 100km, aber da es ausschließlich durch die Berge ging mussten wir mit knappen zwei Stunden Fahrt rechnen. Bis wir dann um 22.30 Uhr Grenoble erreicht hatten, waren wir auch alle absolut reif fürs Bett.

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