Großprojekt Badsanierung – die zweite Woche

Wir befinden uns bereits in der zweiten Woche und ich führe das Bau-Tagebuch nun einfach so weiter wie im ersten Blogpost.

12. September – Tag 8 auf der Großbaustelle

An diesem Tag hatte Ha-Di erneut Unterstützung durch zwei Flüchtlinge. Ich verbrachte den Vormittag bei meiner jüngsten Schwester, wo wir gemeinsam mit meiner zweitjüngsten Schwester (Geburtstagskind), unserer amerikanischen Freundin und zwei Cousinen ein leckeres Geburtstagsfrühstück genießen durften. Ganz ohne Lärm und Dreck!

Ha-Di hat in der Zeit das Heizungssystem entwässert und anschließend die Heizkörper in den beiden Bädern abmontiert. Die zwei starken Jungs haben sich währenddessen um den Abriss im oberen Klo bemüht.

Erst als das Klo weg war konnten endlich die provisorischen Abwasserrohre abgebaut, neu steckt und abschließend an den eigentlich zugedachten Platz in der Wand angebracht werden. Es war ein bisschen tüfftelig, bis das alles mit den vielen Abzweigungen entsprechend gepasst hat. Aber was zu lang war, wurde einfach zurecht gestutzt und irgendwann war tatsächlich eine gute Lösung gefunden. Im Obergeschoss soll es künftig zwei Klos geben, eins separat wie bisher und das zweite direkt im Badezimmer. Auch das musste natürlich beim Rohr-Puzzle berücksichtigt werden.

Dann gab es ganz unerwartet einen Wasserfall im Keller, weil an zwei Stellen die Verbindungen der Wasserleitung nicht richtig verschraubt waren. Als ganz oben an der Freilegung der Wände – wo besagte Abwasserrohre später verlaufen sollten – gearbeitet wurde, sind vermutlich einzelne Bruchstück bis in den Keller gefallen und dabei unter anderem auf die Leitung. Was nicht richtig fest ist, gibt dann eben nach und schon hieß es „Wasser marsch“. Zum Glück ereignete sich der Vorfall in der alten Waschküche, wo es auf dem Boden einen Abfluss hat. So konnte sich das Wasser ganz ungehindert seinen Weg finden und es entstand kein größerer Schaden.

Ha-Di hat unverzüglich den Hauptwasserhahn abgedreht und dann erst mal alle Verbindungen kontrolliert, damit eine Wiederholung ausgeschlossen werden konnte. Bis auf besagte zwei war aber auch alles gut verschraubt und er konnte sich erinnern, dass er diese zwei Stellen vor einigen Tagen tatsächlich nur kurz zusammengesteckt hatte, aber dann nicht ans Verschrauben gedacht hatte.

Nachmittags haben Jule und Jess noch ein wenig geschraubt, damit der Waschbeckenunterschrank fürs Klo langsam seine Form annehmen konnte. Die Anleitung war leider nicht von großem Nutzen, da der Ausdruck in richtig schlechter Qualität war. Aber sie haben es dennoch geschafft. Die Arbeiten im Haus gingen ungehindert weiter.

An diesem Abend musste Ha-Di nach Feierabend auf der Baustelle noch eine Nachtschicht im Büro einlegen, da er seit Tagen nicht mehr an seinem PC war. Die Emails haben sich folglich schon gestaut und zusätzliche musste er dringend noch einen Projektbericht fertigstellen.

Als ich kurz vor 1 Uhr dann wach wurde, weil Josia sehr am Jammern war, lag noch kein Mann neben mit im Bett. Ich bin zu Josia gewackelt und musste feststellen, dass er fiebrig ist. Wir haben gekuschelt und er hat ein bisschen was getrunken und sich dann auch wieder beruhigt. Aber wenig später war er erneut am Weinen und hatte auch noch die Hose vollgesetzt. Also bin ich mit ihm ins Wohnzimmer umgezogen und habe Ha-Di über Handy kurz Bescheid gegeben. Fieber messen konnten wir leider nicht, da beide Thermometer aktuell kaputt sind. Muss erst ein Neues her.

Ha-Di hat sich dann sein Nachtlager im Wohnzimmer bereit gemacht. Wir haben Josia mit einem Zäpfchen versorgt und daraufhin hat er auch bald wieder geschlafen. Er war zwar immer wieder unruhig, aber meist nur für kurze Phasen. Und die nächste Durchfallwindel kam zum Glück erst am Morgen.

 

13. September – Tag 9 auf der Großbaustelle

An diesem Tag waren HaDi und Jess alleine tätig. Aber bevor die Arbeit vor Ort in Angriff genommen wurde, hat Ha-Di erst mal die bestellten Fliesen im Baumarkt abgeholt. Ich bin mitgefahren, um zeitgleich im Real nebenan einzukaufen. Es gab Nutella im Angebot, da muss ich dann immer unseren Vorrat aufstocken 🙂 Josia war natürlich nicht im Kindergarten und somit auch beim Einkauf dabei – allerdings noch recht schlapp.

Im Lauf dieses Tages hat Ha-Di das neue Klo im OG Bad provisorisch angeschraubt und angeschlossen. Somit musste das Oberhaus letztlich nur eine Nacht ohne funktionstüchtiges Klo auskommen.

Die restlichen Abwasserrohre wurden auch vollständig angeschlossen, mit den Abzweigungen für die Rohre, die dann noch später von Waschbecken und Klo Nr 2 kommen werden.

Dann ging´s wieder unten im Bad weiter, wo Ha-Di an der Rigipsverkleidung der Dusche gearbeitet hat. Platten einmessen, zurechtschneiden, einsetzen und später noch verputzen.

Deutlich arbeitsintensiver war die Wandnische, wo später die Heizung hinkommen wird.

Ich hab den Tag hauptsächlich mit Josia verbracht – spielen, lesen, kuscheln und zwischendurch die ein oder andere Notwendigkeit des Haushalts erledigt. Einen Kuchen haben wir auch noch kurz in den Ofen geschoben.

Am Spätnachmittag ist Josia dann einfach so auf dem Küchenboden eingeschlafen, kurz bevor unser Kaffee-Besuch aus Afrika eingetrudelt ist. Das Ehepaar ist derzeit für einige Wochen in Deutschland unterwegs und wir haben uns über ein herzliches Wiedersehen und den Austausch bei Kaffee und Kuchen sehr gefreut.

 

14. September – Tag 10 auf der Großbaustelle

Nachdem die Wände im Duschbereich fertig waren, konnte sich Ha-Di dem Duschabfluss zuwenden. Abwasserinne einmessen und befestigen, dann mit den Rohren verbinden und schauen, dass es insgesamt gesehen mit der Verbindung zum Hauptabwasserrohr passt.

Anschließend wurde der Untergrund für den Fließestrich vorbereiten und dann der Estrich eingegossen. Ha-Di hatte sich extra ein Brett mit passendem Gefälle vorbereitet, womit er dann den Estrich abziehen konnte.

Ansonsten konnte Ha-Di an diesem Tag nicht mehr viel machen, da er zu einem Vortrag musste. Also hat er sich direkt nach dem Mittagessen geduscht und ist los. Jess war dafür noch fleißig und hat die Rigipswände verspachtelt. Als da alle Fugen fertig waren ging es weiter mit den diversen Löchern in der Decke zwischen EG und OG. Da die neuen Abwasser- und Frischwasserleitungen verlegt sind, konnte auch hier einiges schon endgültig geschlossen werden.

 

15. September – Tag 11 auf der Großbaustelle

Der Samstag begann für uns etwas entschleunigt, da die Kinder schließlich nicht früh morgens aus dem Haus mussten. Nach dem Frühstück sind Ha-Di, ich, Nasya und Josia zur nächsten Fliesenbesichtigung aufgebrochen – diesmal in einem kleinen Fachhandel drei Ortschaften weiter. Und wir sind sogar fündig geworden und konnten uns immerhin für die Bodenfliesen des oberen Bades entscheiden. Gekauft haben wir sie aber noch nicht direkt. Wir haben auch Fliesen gefunden, die uns fürs Bad im EG recht gut gefallen würden. Aber die Rutschsicherheit ist leider nicht so hoch – das ist mit Kindern dann nicht so günstig. Und für den Bereich der Dusche müssen wir auf jeden Fall auf eine hohe Rutschsicherheit achten!

Als wir zurückkamen, war bereits einer der Flüchtling da. Gemeinsam ging es dann zuerst mal um den Müll. Da muss man echt immer wieder schauen, dass etwas Ordnung geschaffen wird. Es ist ja nicht nur der ganze Bauschutt, sondern auch viel Verpackungsmaterial, was hier teils täglich neu anfällt.

Jess und Ha-Di haben sich dann wieder der Wand im Bad zugewandt, wo immer noch einige Platten angebracht werden mussten.

Und währenddessen hat unser ausländischer Freund im oberen Klo die restlichen Fliesen von Wand und Boden entfernen. Lärm und Dreck geht ungebrochen weiter, aber immerhin habe ich hier unten inzwischen nicht mehr ganz so viel Dreck, was das Putzen dann doch etwas erleichtert. Ganz ohne geht es aber nach wie vor noch nicht!

Später kam dann noch Ha-Dis Freund, der KFZ-Mechaniker, und erneut liefen parallel zu all den Arbeiten im und vor dem Haus gewisse Reparaturen am Auto. Und das alles auf den letzten paar Metern Hofeinfahrt, die noch nicht vermüllt sind.

Nach der Wand ging´s an die Decke, denn im Duschbereich muss die Decke noch ein bisschen abgehängt werden. Zugleich soll dort auch noch eine Beleuchtung unterkommen. Also hat Ha-Di Löcher für die Lichter gebohrt, die Anschlüsse vorbereiten und alles fachmännisch verlötet.

Josia und Romy haben sich währenddessen an Jet von den Super Wings versucht. Josia hatte sehr viel Spaß am Pinseln und sah ziemlich lustig aus, als er die Kiste dann versucht hat anzuziehen und Jet zu sein.

Nachdem alles vorbereitet war, konnte Ha-Di die Decke einsetzen und verschrauben.

Und als das fertig war, ging es weiter mit den Anschlüssen für die Heizung. Alte Rohre kürzen und schauen, wie neue Verbindungen daran angepasst werden können. Josia kam dazu und wollte dann natürlich direkt wieder helfen.

 

16. September – Tag 12 auf der Großbaustelle

Endlich mal wieder Sonntag und folglich eine wohlverdiente Pause. Wir waren wie gewohnt im Gottesdienst. Dann gab´s ein schnelles Reste-Essen zum Mittag, so dass Ha-Di zügig wieder los konnte. An diesem Nachmittag stand nämlich noch Taufe am See an – wie gut, dass das Wetter so schön war. Joel hat seinen Papa begleitet, Romy war beim Geburtstagsausflug einer Freundin und die restlichen Kinder sind mit mir zusammen zu meiner jüngsten Schwester, die ihren Geburtstag im Garten gefeiert hat.

Es war ein entspannter Nachmittag mit angenehmem Wetter, leckeren Häppchen, Rutsche, Schaukel und eine ordentlichen Ladung an Haselnüssen. Die Kinder hatten echt ihren Spaß daran, die Nüsse im Garten zu sammeln und dann mit Hilfe eines Steines zu knacken.

Zwei Schwestern und ihre Bäuche 🙂

Ein bisschen Arbeit wurde am Abend allerdings doch noch in Angriff genommen – als Vorbereitung für den Montag. So hat Jess Haftkleber und Wasserschutz an Teilen der Wände im Bad aufgetragen, damit am nächsten Tag das Fliesen legen starten konnte.

 

17. September – Tag 13 auf der Großbaustelle

Mein Vater hat nach der kleinen Party bei meiner Schwester bei uns übernachtet, damit er montags nochmals auf dem Bau helfen konnte. Er startete im Klo, wo er die restlichen Fliesen verlegt hat. Später ging es dann im Bad an der ersten Wand mit Fliesen legen los. Links noch ein Blick ins Klo im Obergeschoss.

Ha-Di war mit der Heizung beschäftigt. Er musste den neuen Heizkörper anschließen um testen zu können, ob das System dicht ist. Leider war dies nicht der Fall und es hatte sogar beidseitig undichte Stelle an den Übergangen zwischen alt und neu. Also musste das Wasser erneut abgelassen werden und die Suche nach anderen Verbindungen für die Übergänge ging los. Daheim war nichts Passendes mehr zu finden, also ging es mal wieder in den Baumarkt. Ha-Di musste echt ewig schrauben und basteln, bis das System endlich dicht war.

Ansonsten wurde an diesem Tag noch die neue Badewanne eingesetzt und der Abfluss angeschlossen. Auch das war noch etwas Bastelarbeit, da die vorbereiteten Zuschnitte nicht ganz passend waren.

Am Abend war die erste Wand fertig gefliest und der gesamte Bereich innerhalb der künftigen Dusche ausreichend mit Nässeschutzuntergrund behandelt. Am frühen Abend hat sich mein Vater wieder auf den Heimweg gemacht.

Auch die Rigipswand war endlich fertig gepuzzelt und sogar verputzen.

 

18. September – Tag 14 auf der Großbaustelle

Der Dienstag entwickelte sich zu einem weiteren Ruhetag, da wir am Vormittag wichtige Skypetermine hatten und am Nachmittag mit Josia zum SPZ mussten. Auf dem Heimweg von Stuttgart haben wir einen kleinen Abstecher in den Baumarkt unternommen, um nach einem passenden Wasserhahn für das Mini-Waschbecken im Klo zu suchen – erfolglos.

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