Halbzeit überschritten – ein kleines Schwangerschaftsupdate

Nun befinde ich mich bereits in der 24. SSW und habe folglich über die Hälfte der Schwangerschaft auf jeden Fall hinter mir. Mein Bauch sieht zwar eher aus, als wäre ich schon viel weiter, aber das ist für mich ja nichts Neues. An vielen Tagen fühle ich mich auch schon sehr schwerfällig und kurzatmig, aber das war ich ja gefühlt von Anfang an. Keine Ahnung, woher es kommt – Platzmangel der Lunge kann es definitiv noch nicht sein.

Ich bin sehr dankbar, dass es mir insgesamt gesehen überwiegend gut geht. Die ersten Wochen bzw. Monate waren ja alles andere als entspannend, da mich die Übelkeit wirklich fest im Griff hatte. So intensiv und konstant ist mir das von keiner Schwangerschaft in Erinnerung. Und das liegt nicht daran, dass ich vergessen hätte, wie es bei den anderen war. So krass war es nämlich wirklich noch nie zuvor und ich war etliche Male tatsächlich kurz davor, dass ich mich hätte übergeben müssen. Und das kenne ich wirklich überhaupt nicht!

Nun ja, diese Beschwerden sind nun verflogen. An manchen Tagen ist mir noch ein bisschen schlecht – vielleicht liegt es teils auch daran, was ich gegessen habe?! Und Sodbrennen habe ich bisher zum Glück noch nicht.

Als wirklich lästig empfinde ich vor allem meine Krampfadern am rechten Bein. Die sind diesmal gefühlt besonders massiv und leider auch schmerzhaft. Somit trage ich schon seit vielen Wochen ganz brav meine Stützstrümpfe. Erste Aktion am Morgen: sich in diese engen Dinger zwingen. Erst wenn ich mich am Abend wieder ins Bett lege, ziehe ich sie aus. Oft trage ich nur einen Strumpf, weil ich ja auch nur an einem Bein besagte Probleme habe. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich das nach der Entbindung verhalten wird. Bisher hat sich das meist wieder relativ gut geregelt, so dass ich eigentlich im Normalfall ohne Stützstrümpfe zurechtkomme. Lange Autofahrten und Flugreisen natürlich ausgenommen.

Eine zweite „Plage“ sind für mich die täglichen Spritzen. Wegen einer Gerinnungsstörung muss ich von Beginn der Schwangerschaft an Heparin spritzen. Das wurde damals festgestellt, als ich mit Joel schwanger war. Und seither darf ich also immer dann, wenn ich schwanger oder auf längeren Reisen bin, spritzen.

Es ist ja sehr gut, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Denn ohne kann so eine Störung wirklich böse Folgen für das Ungeborene haben. Aber wenn man dann jeden Tag aufs Neue eine passende Stelle suchen muss, wo man sich diese kleine Nadel reinrammen muss, ist das nicht gerade erbaulich. Ich hatte zwischendurch auch richtig heftige Nebenwirkungen, da die Einstichstellen oft heiß und dick geworden sind und extrem gejuckt haben – so wie lauter Mückenstiche. Und jeden Morgen kam ein weiterer „Stich“ dazu.

Inzwischen bekomme ich ein anderes Mittel, dass ich etwas besser vertrage. Es juckt zwar auch noch manchmal und hin und wieder entwickelt sich auch ein kleiner, blauer Fleck. Aber im Vergleich ist es doch wesentlich angenehmer.

Gefühlt muss ich bei jeder regulären Schwangerschaftsvorsorge erstmal ins Labor zum Aderlass, weil die Werte in engmaschigem Abstand kontrolliert werden müssen. Die Dosis musste auch einige Male neu angepasst werden. Aber nun hoffe ich, dass es nicht weiter steigen wird, da ich schon relativ hoch spritzen muss.

Letzte Woche stand nun das große Organ-Screening an. Ich hatte den Termin extra so gelegt, dass Ha-Di auch dabei sein kann. Ich hatte ja schon ein bisschen Angst davor, denn wer weiß, was sich bei dem Blick in den Bauch alles zeigt?! Durch die Vorgeschichte mit Josia ist es einfach schwer, wirklich unbefangen an so eine Untersuchung heran zu gehen. Außerdem hatte ich bisher den Eindruck, dass der Zwerg nur sehr wenig aktiv ist.

Ich spüre das Kind schon seit ein paar Wochen. Aber es ist noch sehr unregelmäßig und natürlich auch relativ schwach. Irgendwie ist mein Kopf darauf gepolt, dass dies schon mehr und deutlich stärker sein müsste. Meine kleine Schwester ist ja fast zeitgleich mit mir schwanger. Sie erwartet ihr erstes Kind und spürt dieses schon seit einigen Wochen. Selbst von außen kann man es schon sehr gut spüren und sehen. Aber da ich eine Vorderwandplazenta habe, werden viele Stöße eben noch ganz anders abgefangen. Und die Kindslage macht ja auch was aus.

Nun ja, der Termin kam und ich durfte auch direkt von der Anmeldung ins Behandlungszimmer. War also kaum Zeit, sich irgendwelchen Sorgen hinzugeben. Und dann wurde geschallt und gemessen. Es ist immer wieder faszinierend, wenn auf diesem Bildschirm plötzlich das Baby erscheint! Alles da, alles an Ort und Stelle, alles gut entwickelt und unauffällig… so wie man sich das wünscht! Auch die Blutversorgung ist wunderbar! Anhand der ganzen Messungen ist unser Kind bereits recht groß und schwer – eine Tatsache, die mich nicht verwundert. Ich hab nämlich jetzt schon oft genug das Gefühl, dass ich sehr viel Gewicht mit mir rumschleppe.

Was mich etwas verunsichert hat, war die Lage des Babys. Bisher „sitzt“ es in meinem Bauch, was zu diesem Zeitpunkt natürlich noch völlig ok ist. Allerdings hatte es beide Beine direkt vor dem Gesicht, und zwar so richtig voll durchgestreckt. Es liegt also wie ein Klappmesser in meinem Bauch – und das sah auf dem Ultraschall alles andere als bequem und gesund aus. Der Zwerg war richtig gekrümmt dadurch.

Auf dem folgenden Ultraschallbild (vom 14.06.) kann man es relativ gut erkennen: links der Kopf mit einer Hand vor dem Gesicht und am rechten Bildrand das ausgestreckte Beinchen.

Da meine Plazenta an der Vorderwand liegt, versteckt sich das Kind recht gut dahinter. Deshalb ist es dem Arzt auch nicht wirklich gelungen, ein gutes Bild vom Kopf einzufangen.

Obwohl die gesamte Untersuchung keine Auffälligkeiten ergeben hat, bekam ich dennoch eine Überweisung für eine weitere Ultraschalluntersuchung im Krankenhaus. Als Begründung waren mein Alter und die Tatsache, dass wir bereits ein Kind mit Down Syndrom haben, aufgeführt. Also habe ich am kommenden Vormittag in der Klinik, in der ich auch gerne entbinden würde, angerufen, und einen Termin gemacht. Ging alles schnell und problemlos, so dass ich bereits drei Tage später erneut geschallt wurde.

Leider musste ich vorab eineinhalb Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Und ich war sehr dankbar, dass ich ohne Josia zu diesem Termin gegangen bin! Die Ärztin, die mich dann begrüßt hat, kam mir auf Anhieb bekannt vor. Sie hatte damals Joel entbunden und mir eine Art Ausschabung per Hand verpasst, weil die Plazenta nicht ganz vollständig gekommen war. Solch ein Erlebnis vergisst man definitiv nicht mehr und das Gesicht dazu auch nicht.

Auch dieser Schall verlief ohne Auffälligkeiten. Allerdings lag das Kind so ungeschickt, dass die Ärztin zwischendurch echt ein bisschen genervt war und recht unfreundlich mit dem Schallkopf auf meinem Bauch rumgedrückt hat. Ein erfolgloses Bemühen, denn das Kind wollte sich trotz Druck von außen nicht wirklich besser präsentieren. Aber immerhin hatte es sich inzwischen bequemer gemacht und seine Beinchen brav angewinkelt. Ich war so dankbar, als ich das gesehen habe!!! Für mich war es eine Bestätigung dessen, was ich fast schon vermutet hatte. Denn in den vergangenen zwei Tagen hatte ich die Bewegungen des Kindes deutlich intensiver und öfter gespürt – einfach anders, als in der Zeit davor. Wir hatten auch alle dafür gebetet, dass es das Kind noch schafft, sich aus dieser gestreckten Lage zu befreien. Jetzt muss es sich nur noch irgendwann auf den Kopf stellen 🙂

Und hier noch ein Bild von der 10. SSW:

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