Ende Februar war es endlich soweit. Aus den 14 Eiern befreiten sich nach und nach kleine, hilflose und ziemlich verklebte Entenküken. Die Schlupf zog sich über viele Stunden und erst am nächsten Morgen waren tatsächlich die meisten Küken da. Nur noch zwei Eier lagen im Nest. Eins davon war schon leicht angepickt und wir haben beide in eine Box mit Licht gepackt, da sich die Mutter nicht mehr um die Eier gekümmert hat. Letztendlich kam aber nichts mehr aus den beiden Eiern.
Die Kinder waren total glücklich, dass es nun endlich Nachwuchs gegeben hat. Ich kann mich noch gut an den Tag vor über einem Monat erinnern, als eines der Kinder ganz plötzlich das volle Nest im Stall entdeckte. Wir hatten schon davor in regelmäßigen Abständen geschaut, ob die Enten denn nun endlich mal mit legen beginnen. Aber immer ohne Erfolg.
Nun hatten wir 12 kleine Küken und alle waren mächtig stolz darauf. Josia hatte anfangs noch ein wenig Berührungsängste. Er wollte zwar sehr gerne nach den lustigen kleinen Wattehaufen schauen und auch zu ihnen in den Stall, aber anfassen hat er sich nicht getraut.
Das hat sich allerdings schon am dritten Tag gelegt und er hat sich erstmals ein Küken in die Hände setzen lassen. Und von da an explodierte seine Liebe für diese Tierchen regelrecht, und man konnte ihn kaum noch bremsen.
Seither gibt es für ihn nur noch ein Ziel: den Entenstall. Und wenn er an der Stalltür angelangt ist rüttelt er so lange am Schloss, bis es auf geht und er in den Stall reinsteigen kann. Wir gehen also immer wieder mit ihm zu den kleinen Kuscheltierchen, die er dann mit großer Ausdauer eigenmächtig einfängt und anschließend bevorzugt in den Wassernapf setzt.
Auch vom Zimmer aus schaut er immer wieder nach den geliebten Entchen. Dazu klettert er dann über Stühlchen und Kindertisch auf das kleine Brett, dass wir an einem der Fenster einst als Regal angebracht haben. Von dort aus hat er einen guten Blick in den Stall und kann in aller Ruhe beobachten, was die Enten groß und klein dort treiben.
Er hat dann recht bald damit begonnen, die Entchen regelrecht zu knuddeln und teils auch zu küssen. Zwischendurch stößt er herzhafte Freudenschreie aus.
Wir haben eine kleine Tüte mit Getreidekörnern. Eine Zeitlang kam Josia jeden Morgen direkt nach dem Frühstück in die Küche, hat sich ein kleines Eimerchen aus dem Schrank geholt und um Körnernachschub gebeten. Zufrieden war er erst dann, wenn ich ihm ein Ladung Körner in sein Eimerchen geleert habe. Mit seiner Beute ist er dann zielstrebig Richtung Stall, wo er sie dann vorbildlich den Enten verstreut hat.
Leider sind zwei Küken in einem ungeeigneten Wassernapf ertrunken. Der Napf war zu tief und zusätzlich war der Rand zu rutschig, da der Napf aus Kunststoff war. Wir haben ihn unverzüglich aus dem Stall entfernt. Zwei weitere Küken konnten wir noch rechtzeitig retten und nach einer kurzen Pause unter einer Wärmelampe wieder in den Stall zurück bringen.
Und vor kurzem ist ein weiteres Küken gestorben. Wir hatten schon seit mehreren Tagen ein Auge auf das Entchen. Es war deutlich kleiner als die Geschwister und oft im Abseits. Immer wenn wir mit Futter zum Stall kamen, haben wir es zur Seite genommen, damit es ganz in Ruhe essen konnte. Sonst hätte dieses Küken vermutlich gar nichts abbekommen. Aber auch das hat leider nichts geholfen.
Und zum Abschluss mal wieder ein Video: