Es gibt keine feste Samstag-Routine bei uns. Und dennoch finden gewisse Dinge bevorzugt an diesem Tag statt, da unter der Woche einfach kaum Zeit übrig bleibt.
Da gibt es z.B. den Großeinkauf auf dem Markt, was immer mit viel Schlepperei in Verbindung steht. Ich bin sehr dankbar, dass mein Mann sich dieser Aufgabe meistens annimmt. So prall gefüllte Körbe mit Obst, Gemüse und sonstigem Kram können ganz schön schwer werden. Und je nach Parkplatzlage sind es auch ziemliche Distanzen, die man dann mit diesen Körben zurücklegen muss. Engen Gassen, Menschenmassen, der Geräuschpegel, teils sehr unangenehmen Gerüchen und die Hitze machen diese Aufgabe natürlich nicht leichter. Wenn´s außerdem ans Fleisch geht, falle ich eh weg. Denn das ist und bleibt Ha-Dis Angelegenheit! Er bringt diesbezüglich eine Fachkenntnis mit sich, die ich mir gar nicht aneignen möchte 🙁
Wenn er dann mit seinen erworbenen Schätzen wieder nach Hause kommt, ist erst mal Küchendienst angesagt! So haben wir am heutigen Vormittag fast 2h lang nur geschnippelt, gewaschen, blanchiert, „gefleischwolft“, gewogen und verpackt bis kein freies Plätzchen mehr im Kühl- und vor allem Gefrierschrank vorhanden war.
Und dann gibt es da noch den großen Bereich der REPARATUREN. Das ist leider ein Fass ohne Boden, vor allem hier. Eigentlich gibt es immer irgendetwas, das repariert werden könnte. Wenn es sich dabei um nichts Dringendes handelt, wo sozusagen sofortiger Handlungsbedarf herrscht, dann kommen Samstage ohne viel vorgeschriebenes Programm sehr gelegen. Denn an solchen Tagen findet man ab und an die Zeit, um sich auch den weniger dringlichen Dingen gewissenhaft zuzuwenden oder umfangreichere Großprojekte in Angriff zu nehmen. Besonders willkommen sind solche Projekte, wo die Kinder mithelfen können. So haben wir z.B. vor etlichen Wochen versucht, das defekte Schlauchboot zu kleben. Tja, aber leider war die Sonne gegen uns, so dass nach dem Trocknungsprozess bis dato noch unversehrte Stellen einfach aufgegangen sind und am Ende mehr kaputt war als davor. Auch sowas kommt vor…
Für Joel steht derzeit auch samstags Schule auf dem Plan, denn unter der Woche ist einfach zu wenig Zeit frei, um den Deutschunterricht einzubauen. Meist bedarf es einer ordentlichen Ladung an gutem Zureden – verständlich, denn wer macht schon freiwillig Extra-Unterricht, wenn man eigentlich frei hätte -, aber wenn er dann bereit ist, läuft es in der Regel gut. Außerdem ist er meist deutlich schneller und wesentlich konzentrierter, da er noch nicht so ausgelaugt ist von einem langen, heißen Schultag.
Manchmal wollen auch die großen Schwestern noch eine Runde Schreibübungen machen. Ich glaube, es hat ein klein bisschen was Meditatives an sich, wenn man so schön und langsam die Schreibschrift-Buchstaben zeichnet.
Besonders beliebt sind natürlich die Samstage, an denen wir bereits morgens unsere Taschen packen und irgendwo an den Strand oder zu einem Hotel fahren. Verständlich, nicht wahr?!