Schulstart mal drei

Es ist völlig normal, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis sich neue Abläufe eingespielt haben und ein wenig Alltag einzieht. Aber der Weg bis dahin kann teils echt anstrengend sein. Seit dieser Woche haben wir nun drei Schulkinder plus ein Kindergartenkind, und die müssen morgens alle irgendwie an ihren jeweiligen Ort der Bestimmung gelangen. Die große Herausforderung an der ganzen Sache: Kindergarten, Grund- und Realschule befinden sich in drei unterschiedlichen Richtungen, so dass man es nur schwer nacheinander ablaufen kann. Dazu kommt, dass die Kinder fast immer zu unterschiedlichen Zeiten in der Schule sein müssen. Ich hatte ja gehofft, dass immerhin unsere zwei Grundschulkinder jeden Tag gemeinsam zur Schule laufen können. Aber das ist wenn nur 2x pro Woche möglich, ansonsten hat unsere 2.Klässlerin immer später als die 4.Klässlerin 🙁

Nasyas Schulweg ist überhaupt nicht deckungsgleich mit den anderen zwei Wegen. Zum Kindergarten könnte man immerhin einen Teil der Strecke gemeinsam mit den Grundschulkindern gehen. Aber dann müsste ich mich teilen, oder Joel müsste das letzte Stück alleine meistern, oder meine Grundschüler müssten einen Umweg in Kauf nehmen. Da sie ohnehin schon gute 20min Fußweg haben, ist letzteres nicht gerade erstrebenswert.

Folglich war es diese Woche schön öfters der Fall, dass ich die „frühen“ Kinder gefahren habe. Wobei es mir echt wichtig ist, dass sie baldmöglichst selbständig laufen können!

Klar hätten wir diesen Stress ein wenig reduzieren können, wenn wir vorab schon tüchtig die künftigen Schulweg geübt hätten… aber das haben wir nur sehr vereinzelt gemacht und in den letzten Wochen eben gar nicht mehr 🙁
Unsere Kinder können an diesem Punkt aber auch nicht auf ein jahrelanges Passiv-Lernen zurück greifen, denn sie leben nun mal nicht ausschließlich hier. Wenn man schon über Jahre hinweg gewisse Wege immer und immer wieder mit seinen Kindern läuft, dann entwickelt sich ein gewisses Raumgefühl. Und ich bin davon überzeugt, dass sich Kinder dann auch viel leichter und schneller selbst orientieren können, wenn sie es müssen. Meine Kinder haben dieses „Erbe“ nicht.

Ich war mir selbst längere Zeit nicht so ganz im Klaren darüber, wie ich meine zwei Mittleren am besten laufen lassen soll – denn es gibt bekanntlich viele Wege nach Rom 🙂

Mit der großen Tochter ist es an diesem Punkt einfacher. Auch da gäbe es zwar ein paar Varianten, aber mein alter Schulweg ist für sie auch heute noch der beste – meiner Einschätzung nach. Und ich gehe davon aus, dass ich mit ihr nicht all zu oft üben muss, bis der Weg sitzt. Aber bisher war eben auch dafür keine Zeit vorhanden!

Immerhin ist Ha-Di diese Woche am frühen Vormittag durchweg terminfrei gewesen, so dass wir uns die Wege teilen konnten. Er hat dann die Jungs übernommen und ist mit Josia im Kinderwagen in den Kindi gelaufen, um Joel abzuliefern. Und ich hab mich um unsere Schul-Girls gekümmert. Da bekommt man dann plötzlich richtig viel Bewegung am frühen Morgen 🙂

Aber ab nächster Woche wird die Situation weiter verschärft, denn ab Montag wird auch mein Mann  zum „Schulkind“. Er wird ein 10tägiges Seminar im Nachbarort besuchen. Ein bisschen Zeit bleibt uns bis dahin noch, um an der optimalen Lösung zu feilen… und im Notfall müssen wir eben am Wochenende Schulwegs-Spaziergängen einplanen 🙂

Unterm Strich gesehen haben wir also gleich drei Schulstarter auf einen Schlag, was meiner Meinung nach doch ein wenig zu viel auf einmal ist. Und ich muss mal wieder feststellen, wie gut es uns doch mit unserer kleinen Internationalen Schule in Sansibar geht, wo alle Kinder zur gleichen Zeit an den gleichen Ort müssen… lediglich in unterschiedliche Zimmer 🙂

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