Zelten im eigenen Garten

Manche Abenteuer entstehen aus einem schlichten, fixen Gedanken. Eigentlich wollten wir diesen Sonntag gemeinsam mit den Großeltern verbringen. Aber da sich das Hotel, in welchem sie für einen Mini-Urlaub verweilten, nicht sehr kooperativ zeigte, und die beiden ihren letzten Tag doch lieber in Ruhe genießen wollten, sind wir daheim geblieben.

Wie es dann ganz genau zu der Idee kam, dass wir statt des Strandausflugs einfach ein Zelt im Garten aufbauen könnten, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Aber die Idee war geboren und das Zelt dafür gab es auch. Vor etlichen Jahren hatten wir uns nämlich ein riesiges Zelt gekauft, um künftig etwas kostengünstiger Urlaub machen zu können. Aber bis zu diesem Sonntag lag das tolle Riesen-Zelt ganz jungfräulich unter unserem Gästebett und hätte ohne Probleme in Vergessenheit geraten können.

Nun war die Premiere gekommen und schon kurz nach dem Frühstück befanden sich alle Kinder mit ihrem Papa im Garten. Alles wurde ausgepackt, ausgebreitet, sortiert und spielerisch ausprobiert – für letzteren Part mussten vor allem die vielen, langen Stangen herhalten.

Der Aufbau erwies sich komplizierter als erwartet und hat relativ lange gedauert. Zwischendurch musste ich auch mal mit Hand anlegen, um diese störrischen Stangen in die vorgesehenen Ösen zu bekommen. Aber als das Grundgerüst mal stand, ging der Rest vollends recht flott.zelten 1 zelten 2 zelten 3 zelten 4 zelten 5 zelten 6 zelten 7 zelten 8 zelten 9

Nachdem so viel Schweiß und Zeit investiert wurde, wollten wir das Zelt natürlich nicht ungenutzt wieder abbauen und einmotten. Somit stand fest: Heute Nacht wird im Garten geschlafen!

Die Kinder waren von dieser Idee völlig begeistert und haben direkt mit der Planung begonnen. Wer schläft wo und mit wem, was braucht man dafür alles usw. Stück für Stück haben sich dann die einzelnen „Zimmer“ mit Matratzen gefüllt, dann mussten noch Leintücher her und die Kinder haben nach und nach ihr Bettzeug und sonstige Habseligkeiten in ihr neues Domizil geschleppt.

Nach dem Abendessen ist die Mannschaft dann nach draußen gewandert. Zuerst haben sich alle im größten „Zimmer“ versammelt, wo Ha-Di die Gute-Nacht-Gesichte vorlesen wollte. Aber bis er kam, war das Innenzelt schon zur Sauna umgewandelt. Es ist echt enorm, wie viel Hitze so ein paar Menschlein ausstrahlen!

zelten 10

Also musste das Zelt unbedingt noch technisch nachgerüstet werden. Ha-Di hat die Kabeltrommel geholt und die Kinder ein paar Ventilatoren aus dem Haus, so dass am Ende jedes „Zimmer“ auch seinen eigenen „Wind“ bekam.

Irgendwann lagen dann tatsächlich alle in ihren Betten und haben im Schein der Taschenlampe noch ein wenig gelesen. Ja, auch die Bücher für jeden wurden nachgerüstet, denn ohne Buch am Abend fällt das Einschlafen ja so schwer!

Es gab noch einiges an hin und her zwischen Zelt und Haus – Klogänge, Trinkwassernachschub usw. Aber irgendwann kehrte tatsächlich Ruhe ein. Ich hatte mich in meinem Bett mit Josia zur Nachtruhe begeben, als plötzlich gegen 22.30 Ha-Di und Annelie vor meinem Bett standen. Der Dame war es zu heiß in ihrem Bett, so dass sie beim besten Willen nicht einschlafen konnte. Sie hatte sich eine große Luftmatratze mit Romy geteilt. Und da der Ventilator auf diesem Ding absolut nicht sicher stand, hatte Ha-Di ihn schon nach kurzer Zeit wieder entfernt.

Es war nicht weiter schlimm für sie, dass sie nun nicht im Zelt, sondern statt dessen hier bei mir und ihrem Bruder schlafen würde. Und sie ist kurz darauf auch schon eingeschlafen.

Obwohl es ein langer Abend für die Kinder war, sind sie am Montagmorgen alle recht gut aus den Federn gekommen – und vor allem sehr glücklich!

Romy verkündete beim Frühstück: „Also ich könnte JEDE Nacht im Zelt schlafen!“  Und sie war mit dieser Ansicht nicht allein 🙂

Am Nachmittag konnten die Kinder noch eine Zeitlang im Zelt spielen. Aber als Papa von der Arbeit kam, wurde es wieder abgebaut und verstaut – unseren Hunden zu Liebe. Denn sie sind es gewöhnt, dass sie nachts frei durch unseren Garten rennen können. In der Zeltnacht mussten sie auf diesen Auslauf verzichten und in ihrem Zwinger bleiben. Eine zweite Zwinger-Nacht wollten wir ihnen nicht aufbrummen. Aber da sich 3 Hunde und ein Zelt nicht vertragen, musste eben das Zelt weichen!

Mal sehn, wann es eine Fortsetzung gibt und ob dann auch Freunde zum Übernachten kommen dürfen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.