Eine Bilderreise durch die Toskana – Teil 2

Samstag war unser Umzugstag. Wir haben all unsere Sachen ins Auto gestopft und sind ins kleine Bergdorf Pedona umgesiedelt. Die gut 40km Wegstrecke hat uns aufgrund der vielen Serpentinen über eine Stunde Zeit abverlangt – aber immerhin war die Aussicht größtenteils beeindruckend.

Vor Ort mussten wir unser Hab und Gut den steilen Fußweg hinab zu unserem Häuschen am Hang schleppen. Die Zimmer waren schnell in Bezug genommen, auch wenn die Aufteilung ein bisschen anders ausfiel als im Jahr zuvor. Ich habe nebenbei die erste Maschine Wäsche gewaschen.

Nach einem einfachen Mittagessen, das wir wie die meisten folgenden Mahlzeiten auf unserem Balkon eingenommen haben, sind wir noch an den uns vertrauten Strand in der Nähe vom Hafen gefahren. Leider wurden wir auf dem Weg dorthin mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass es unsere Lieblingseisdiele vom Jahr zuvor nicht mehr gab. Das war ein harter Schlag, denn wir hatten uns alle sehr auf regelmäßige Zwischenstopps an diesem Ort gefreut. Stattdessen mussten wir nun nach brauchbaren Alternativen Ausschau halten.

AM STRAND

In unserer zweiten Urlaubswoche sind wir fast jeden Tag ans Meer gefahren. Gleich am ersten sowie an unserem letzten Strandtag waren wir am öffentlichen Strand beim großen Yachthafen von Viareggio, wo es sehr geschäftig zuging. Schon die Parkplatzsuche war herausfordernd und wir hatten in diesem Jahr leider keinen Roller dabei, so dass Ha-Di ziemlich weit laufen musste.

Am Sonntag haben wir uns in Marina di Pisa mit meinem Bruder und seiner Familie verabredet. Der Strand bestand ausschließlich aus Steinen, was nicht so gemütlich war wie Sand. Aber dafür war das Wasser sichtlich klarer und die Kinder konnten viele Fische beobachten. Natürlich haben sie nach der ersten Runde im Meer auch ihr Glück mit der Angel versucht – allerdings ohne Erfolg.

Auf dem Heimweg gab es für jeden ein leckeres Eis und zum Abschluss sind wir noch beim schiefen Turm vorbei. (Bilder dazu folgen weiter unten)

Am Montag waren wir südlich von Viareggio an einem Strandabschnitt, der im Hinterland von kleinen Dünen und Waldstücken geprägt war. Wir mussten unsere Sachen ewig durch die Dünen schleppen, bis wir endlich das Meer erreicht haben. Leider war das Wasser an dieser Stelle ziemlich trüb und voller Seegras & Co. Aber wir hatten dennoch einige schöne Stunden und sind erst spät nach Hause zurückgefahren.

Die nachfolgenden Bilder sind von unserem letzten Strandtag am Donnerstag. Die Jungs haben richtig tüchtig gebuddelt, was stets die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zieht. Außerdem wurde viel gepaddelt – Ben wollte sogar eigenständig eine Runde drehen – gebadet, gelesen, gegessen und die Zeit zusammen genossen.

Stein auf Bein Kunst von Josia

IN UND UMS HAUS – spielen, kochen, lesen, lachen, essen, schlafen

Dieses Ferienhäuschen ist wirklich ein Schätzchen und wir haben die Zeiten, in denen wir „zuhause“ waren absolut genossen. Es bietet genügend Raum und die Aussicht ins Tal ist unbezahlbar. Einfach in die Ferne schauen und sich erholen – ja, das geht hier gut meinem Empfinden nach.

Beim Kochen haben wir uns abgewechselt, Spülmaschine und Waschmaschine haben die alltäglichen Aufgaben spürbar erleichtert und so blieb genügend Zeit für Spiel, Lesen, Malen, Schreiben und vieles mehr. Und gespielt wurde auch in dieser Woche täglich mehrfach und ausdauernd in unterschiedlichsten Konstellationen.

Am Sonntag hat Joel unser Zelt aufgebaut. Nach längeren Diskussionen einigten sich die zwei Kleinen darauf, dass zuerst Josia mit Joel draußen schläft und in der Nacht darauf dann Ben.

Letztlich hat nur Joel eine Nacht im Zelt verbracht. Josia wollte irgendwann mitten in der Nacht doch lieber zurück zu Papa und in seinem Bett schlafen und Ben hat es sich dann auch anders überlegt und gar keine Lust mehr auf Zelt bekundet.

AUSFLÜGE – Pisa, Lucca, Florenz, Cinque Terre

Diesmal waren wir am späten Nachmittag am Pisa-Turm und es war deutlich mehr Fußvolk unterwegs, als bei unserem letztjährigen Besuch. Wir konnten dennoch alles gut anschauen und Bilder machen. Allerdings waren die Jungs ziemlich müde und es ging stellenweise nur schleppend voran. Für mich bleibt es unbegreiflich, wie ein Turm so schief sein und dabei noch stehen kann. Dieses Bauwerk sprengt die Logik – zumindest in meinen Kopf und teils auf für die Kamera. Denn manchmal wird der Turm noch schiefer als er in Wirklichkeit ist, und in bestimmten Positionen erscheint er wiederum kerzengerade.

Dienstags ging es für die vier Teenager in Eigenregie auf Cinque Terre Tour. Wir haben sie zum Zug nach La Spezia gefahren und uns anschließend mit den zwei Jüngsten einige nette Stunden in einem großen Einkaufszentrum gemacht. Das war tatsächlich auch eine schöne Erfahrung und bescherte den Jungs nebenbei noch neue Outfits. Josia wollte ganz dringend ein Jackett.

Bahnhof in La Spezia
Auf dem Wanderweg von Manarola nach Corniglia

Joels Motivation war nicht so hoch, weshalb er seine Schwestern nach Stadt Nr 2 allein weiterziehen ließ und mit dem Zug zurückgefahren ist. Wir haben ihn nach unserer Shoppingtour am Bahnhof eingesammelt und gemeinsam ging es für uns in eine kleine Bucht an den Strand Baia. Dort gab es viele Fische zu beobachten und später leider auch dunkle Gewitterwolken. Wir haben es gerade noch rechtzeitig vor Beginn des Platzregens zu unserem Auto geschafft. Die drei Mädels wurden auf ihrer Tour leider auch ein paar Mal vom Regen überrascht, hatten aber dennoch eine gute Zeit zusammen. Diese kleinen Küstenstädtchen sind schon was ganz Besonderes – leider auch die Massen an Touristen.

Am Strand in Baia Blu

Am Mittwoch ging es für Romy und Annelie mit dem Zug nach Florenz – wovon ich leider keine Bilder habe. Die beiden haben die Tour durch diese faszinierende Stadt sehr genossen.

Der Rest von uns ist am Nachmittag in den kleinen Stadtpark nach Viareggio gefahren, wo die Jungs eine kleine Runde Reiten durften. Danach haben wir uns ein schönes Plätzchen gesucht, ein wenig Boccia und Möggli gespielt und uns nebenbei von Stechmücken aussaugen lassen. Abschließend gab´s für die Kleinen noch ein paar Runden Autorennen zu bestreiten, wobei Josia regelrecht zu seinem Spaß gezwungen werden musste.

Unseren letzten Ferientag verbrachten wir in Lucca und bei einer Canyoningtour in einer der Flusstäler in diesem Gebiet. Für Lucca blieb uns leider nur sehr wenig Zeit, weil wir von dort aus noch fast eine Stunde Fahrt flussaufwärts vor uns hatten und der Zeitpunkt für die Tour eben fix war.

Im Schnelldurchlauf waren wir zumindest an ein paar schönen Eckchen dieser sehr besonderen Kleinstadt. Wir sind unter anderem in eine der unzähligen Kirchen gewesen und haben den massiven Aufstiegt des Glockenturms gewagt. Zur großen Herausforderung wurde dann allerdings der Abstieg, da Josia aufgrund der Gitterstufen in Panik geraten ist und keinen Schritt mehr machen wollte. Mit viel gutem Zureden und indem Mama ganz unmittelbar vor dem Kind im Rückwärtsgang und in enger Verbundenheit mit ihm den Hauptanteil der Stufen ganz langsam abgearbeitet hat, ließ seine Anspannung und Aufregung etwas nach. Die Erleichterung war auf allen Seiten groß, als wir wieder unten angekommen waren. Beim gesamten Aufstieg war Josia völlig unauffällig, sehr zielstrebig und zügig unterwegs und wir hatten unsere Mühe, ihm hinterher zu kommen.

Hier sieht man die „durchsichtigen“ Treppen…

Die vier Großen sind startklar für die Canyoning-Tour durch das Lima Flusstal. Gerade als sie zum Fußmarsch Richtung Einstieg aufbrechen, fängt es an zu regnen – und zwar ziemlich tüchtig.

Der restliche Teil der Familie hat den Regenschauer im Auto abgewartet und dann sind wir anschließend über einen Fußweg zum Fluss hinuntergestiegen, wo wir uns zwischen unzähligen Steinen niedergelassen haben. Ha-Di und die Jungs waren tatsächlich kurz im eisigen Fluss. Mein Mann hat sich sogar zu einem der Felsvorsprünge vorgewagt, von wo aus man in den Fluss springen konnte. Wir hatten das zuvor mehrfach bei einer der geführten Touren beobachtet. Bis unsere tourenden Kinder endlich an dieser Stelle ankamen, befanden wir uns bereits auf dem Weg zurück zum Auto. Wir haben sie von der Brücke aus unter uns vorbeidriften sehen und ihre abschließenden Sprünge von der Klippe mitverfolgt.

Spielplatz-Stopp für die Kleinen, während ein Teil der Familie die letzten Dinge für die Heimfahrt und das ein oder andere Mitbringsel einkauft.

An Eis haben wir es nicht mangeln lassen. Da kommt man definitiv nicht drum herum, wenn man in Italien urlaubt.

DIE HEIMFAHRT

So schnell neigte sich auch die zweite Woche dem Ende entgegen. Nach unserer Tour am Freitag haben unser Hab und Gut zügig gepackt und den Bus beladen. Es war einer der wenigen Tage, wo wir tatsächlich noch einen Parkplatz in der Nähe des Hauses bekommen haben. Gegen 5 Uhr früh traten wir die Heimfahrt an. Bis auf ein paar kurze Stauungen am Gotthard, um Zürich rum und an der Grenze nach Deutschland kamen wir gut und bewahrt durch.

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