Schloss-Zeit

Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, so vertraut fühlt sich vieles für uns inzwischen an. Für Josia ist Schloss Klaus schon vor dem Jahreswechsel zum Thema geworden und er redete immer wieder davon, dass er nun zum Turm fahren möchte! Als der neue Kalender an der Wand hing, haben wir den Termin darin dick markiert, so dass er jederzeit nachschauen konnte, wie lange es noch dauert, bis er endlich wieder Koffer packen und reisen kann.

Unsere Anreise haben wir so gelegt, dass wir auf dem Weg einen Zwischenstopp beim ICF in München einschieben konnten. Ich war noch nie in München, und da die Gemeinde in sehr zentraler Lage ihre Gottesdienste veranstaltet, haben wir sogar ein bisschen Sightseeing nebenbei betrieben. Schöne Stadt – vielleicht kommen wir ja bald mal wieder!

Die Jungs blieben während den eineinhalb Stunden Gottesdienst bei uns. Sie haben überraschend gut durchgehalten, obwohl sie davor schon über zwei Stunden brav im Auto gesessen hatten. Es war sehr interessant, nun mal live an dem Ort zu sein, den man bisher nur aus der Onlineperspektive miterlebt hat. Irgendwie auch surreal, aber eine wertvolle Erfahrung.

Von dort aus ging es auf die Suche nach Mittagessen. Wir endeten in einem MC, wo wir im Jahr davor auch schon gestoppt hatten. Anschließend lagen nochmals knappe 3h Wegstrecke vor uns, die wir ohne weitere Vorkommnisse und Zwischenstopps bewältigt haben. Noch ein kurzer Stopp auf einem Spielplatz im Tal mit Blick auf das Schloss, damit die Kinder nicht nur Auto-Sitz-Stunden für diesen Tag verbuchen mussten. Für uns Eltern folgte die Bewegung kurze Zeit später, als wir am Schloss eintrafen und das Gepäck in unser Zimmer schaffen mussten.

Auch in diesem Jahr sind wir nur zu viert gefahren, da alle weiteren Kindern entweder arbeiten mussten oder andere Ferienpläne hatten. Mit Zimmer 4 präsentieret sich der große Vorteil, nur in den ersten Stock steigen zu müssen – was für ein Geschenk! Der Treppenmarathon fiel folglich nicht ganz so umfangreich aus, wie das in den Jahren davor meist der Fall war. Aber es ergaben sich dennoch mehr als genug Bewegungsangebote, denn während mein Schatz mit seinen Schülern im Rittersaal war, sind wir drei viel herum gekommen und es ging manchmal mehrfach hoch und runter. Zwischen Spielzimmer und Schlafzimmer lagen immer noch 3 Stockwerke an Treppen. Und da wir auch regelmäßig im Kellerraum zum Kickern waren, galt es nochmal zwei Stockwerke in die andere Richtung zu überwinden.

Die Vormittage waren wie üblich für den Unterricht reserviert. Die Jungs und ich hatten kein festes Programm, denn zum Pferd kamen wir während diesem Aufenthalt nicht. Bis auf einen Tag konnten wir ganz ungehindert und ausgiebig das Spielzimmer in Beschlag nehmen. Gemeinsam Spiele spielen, Bücher lesen, Lego bauen, malen und vieles mehr.

Zwischendurch haben wir auch in unserem Zimmer gespielt oder waren mit Tischfußball beschäftigt. Die Jungs sind im Lauf der Woche spürbar sicherer geworden im Umgang mit den bunten Männlein an der Stange! Das war spannend zu beobachten.

Gebrauchte Bettwäsche in den Keller bringen

Das Wetter beschenkte uns an den fünf Tagen mit viel Sonne und etwas zu viel Wärme, so dass unsere Schlitten leider überhaupt nicht zum Einsatz gekommen sind. Das gab es noch nie davor! In Hinterstoder lag zwar noch ausreichend Schnee auf der Mittelstation, aber schon am Montag war die Temperatur laut Internet bei plus 10 Grad – und da ist der Schnee fürs Rodeln nicht mehr so brauchbar. Also haben wir umdisponiert und waren stattdessen an den folgenden Nachmittagen auf Spielplätzen und an Flussufern unterwegs.

Am Montag haben wir frische Luft, Bewegung und Sonne in Stadtpark in Kirchdorf getankt. Mein Mann hat auf der Parkbank ein wenig Schlaf nachgeholt, während die Jungs und ich diverse Sportgeräte ausgetestet haben. Abschließend schlenderten wir noch durch die Einkaufsstraße, bevor es zum Abendessen nach Hause ging.

Dienstags landete wir nach längerer Suche an einem netten Uferabschnitt der Steyr. Wir mussten allerdings durchs eisige Wasser waten, was es in sich hatte. Die Jungs ließen sich vom Vater durchtragen, weshalb seine Füße Kälteschock und Steinchenfolter gleich mehrfach überstehen mussten. Während die Jungs Steine und Stöckchen ins Wasser geworfen haben, widmete ich mich dem Türmchenbau.

Der Mittwoch bescherte uns einen Probealarm mit anschließenden Löschübungen, was die Jungs interessiert verfolgten; Josia allerdings mit sicherem Abstand vom Fußballfeld aus. Ben hingegen hätte bei den Löscharbeiten am liebsten selbst ein bisschen Hand angelegt. Und er thronte abschließend noch im Feuerwehrauto.

Am Donnerstag wollten die Jungs auf den Spielplatz am Stausee. Aber nach kurzer Zeit verschwand die Sonne hinter den hohen Bergen und wir zogen weiter Richtung Steyr. Dort hatten wir noch eine Weile Sonnenschein, was sehr angenehm war. Wir genossen den plätschernden Fluss, lagen in der Sonne – auch wenn es auf den Steinen nicht so bequem war -, und kamen übers Schnitzen irgendwann zum Feuer. Irgendwann wurde die Sonne auch dort vom Bergkamm verschluckt, aber die drei Herren waren so ins Feuermachen vertieft, dass sie davon kaum Notiz nahmen. Und Josia hätte am liebsten Stockbrot gebacken.

Und dann war unsere Zeit schon wieder rum, was in Anbetracht der unruhigen Nächte für uns Eltern ein Lichtblick war. An unserem Abreisetag ging es für die Jungs und mich am späten Vormittag auf das kleine Fußballfeld am Fuß des Schlosses. Es war schön sonnig und so konnten wir nebenbei schon einen Teil unseres Gepäcks im Auto verladen. Niemals einen Weg umsonst zurücklegen ist hier am Schloss die Devise! Die Bewegung tat den Jungs sehr gut in Anbetracht der Tatsache, dass wir den Rest des Tages im Auto verbringen würden. Und auch ich musste regelmäßig nach dem Ball rennen und ihn wieder zurück in die Spiel-Kiste namens Fußballfeld befördern.

Unsere gebrauchte Bettwäsche in den Keller schleppen…

Wir kamen am Freitagnachmittag zwar einiges später los, als erhofft, weil wir noch ein paar Gespräche hatten. Umso angenehmer war es, dass die Heimfahrt ohne weitere Vorkommnisse und bis auf eine kurze Phase vor dem Albabstieg staufrei verlief.

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