Die Logistik eines Zahnarztermins

Am Dienstagnachmittag stand für drei von acht Haushaltsmitgliedern um 15.45 Uhr ein simpler Vorsorgetermin beim Zahnarzt im Kalender. Wenige Wochen vor diesem Termin kam Annelie wegen einer kleinen Auffälligkeit an einem ihrer Zähne zu mir. Da sie erst vor Kurzem ihre feste Spange entfernt bekommen hatte, erschien es mir am besten, wenn sie diesen Zahn dem Fachmann unter Beschau stellt. Und so haben wir ganz kurzfristig noch ein weiteres Familienmitglied in unseren Gruppentermin aufgenommen. Man bekommt ja sonst ewig lang keine Termine, wenn es sich nicht gerade um einen Schmerzfall oder einen Zahnbruch oder dergleichen handelt.

Tja, und diese kleine Änderung erforderte sogleich den Einsatz beider Elternteile, denn Annelie hat ja immer bis kurz nach 15.30 Uhr Schule. Nach Absprache mit dem Gatten stand fest, dass er Annelie von der Schule abholen wird, während ich mit den zwei Terminkindern zum Zahnarzt gehe; denn ich selbst hatte auch Vorsorge.

Leider war mir bei der Terminbuchung im vergangenen Jahr nicht ganz auf dem Schirm, dass Joel dienstags bis 15.35 Uhr Saxofonunterricht hat. Wegen all dem Nachmittagsunterricht gestaltet es generell schwierig, für mehr als ein Kind zeitgleich einen Termin zu planen. Aber wir haben ja zum Glück mehr als ein Auto, und so vereinbarte ich mit Joel, dass ich ihn an der Schule einsammeln werden, weil er zu Fuß bis nach Hause viel zu lange gebraucht hätte.

Zeitlich zwar alles etwas knapp, aber durchaus machbar.

Besagter Dienstag kam und mein Mann hatte noch eine Verabredung zum Mittagessen. Er sollte von seinem Termin aus zurück nach Hause kommen – auch wenn es ein gewisser Umweg war -, damit er Ben einsammeln und mit ihm gemeinsam Annelie von der Schule abholen fährt. Ben musste nämlich nicht zum Zahnarzt.

Gegen 15.20 Uhr kam ein Anruf von meinem Mann, weil er sich nicht mehr so sicher war, zu welcher Zeit er Annelie an der Schule einsammeln sollte. Ben hatte er vergessen, weshalb ich jetzt noch flott einen Kindersitz für ihn ausfindig machen musste. Beide Kindersitze sind nämlich in seinem Auto. In dem anderen kleinen Auto haben wir keinen Kindersitz, aber eine Sitzerhöhung fand ich zum Glück noch im Keller. Wo all die anderen sind – keine Ahnung?!

Also musste ich schnell die zwei Jungs fertig machen – wir hatten gerade Fußball vor dem Haus gespielt – und zur Garage fahren, wo der große Bus steht, inklusive weiterer Kindersitze.

Der Bus ließ sich nicht via Knopfdruck öffnen. Also musste ich mit dem Schlüssel die Fahrertüre aufschließen und den Knopf für die Zentralverriegelung im Auto selbst drücken. Aber auch das ging nicht! Die Batterie scheint wohl gestorben zu sein. Leider konnte ich konnte die Schiebtüre von innen nicht per Hand öffnen, weil dieser Zapfen von der Verriegelung so doof hinter einer Verkleidung steckt, dass man dafür eigentlich eine Zange bräuchte. Und die hatte ich natürlich nicht in weiser Vorausschau in meiner Jackentasche stecken.

Letztlich musste ich den Kindersitz für Ben zwischen den Vordersitzen durchbuxieren und über die Fahrertüre aus dem Auto friemeln. Nur ist es da doch sehr, sehr eng in dieser Garage mit so einem großen Auto und diversen Fenstern und Autoreifen, die rechts und links davon geparkt sind.

Es ging grad so und ich konnte beide Kinder in entsprechende Sitze packen und zur Schule fahren, wo ich Joel inklusive Saxofon eingesammelt habe. Von dort aus ging es flott weiter zum Zahnarzt, wo wir mit minimaler Verspätung eintrafen. Schon kurze Zeit später kamen Annelie und mein Mann an, der sich den wenig begeisterten Ben geschnappt hat. Die beiden sind dann noch kurz bei meinem Vater auf der Baustelle vorbei, weil Ha-Di dort noch etliche Werkzeuge abliefern wollte. Und anschließend ging es für die beiden heimwärts.

Immerhin sind alle Zähne ok 🙂

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