10 Dinge

Zeitweise lasse ich mich von anderen Bloggern inspirieren und greife eine Idee auf, die sie meist ebenfalls auf anderen Blogs aufgeschnappt und für umsetztenswert gehalten haben. Schneeballeffekt oder so. Ich bin also völlig ahnungslos bezüglich der Frage, wer die Sache mit den zehn Dingen überhaupt ins Leben gerufen hat und wie sie in ihrem Ursprung gedacht war. Aber so ist das ja bei vielen Dingen im Leben, nicht wahr!

Letztlich steckt hinter dieser Idee die freundliche Einladung, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, mit welchen zehn Stichworten ich meinen momentanen Alltag beschreiben würde. Besonders wertvoll (für mich selbst) wird diese Übung, wenn ich dabei meinen Fokus bewusst auf die Dinge richten, die mir Zuversicht schenken und ein Lächeln ins Gesicht malen, Dinge, für die ich dankbar bin und die mir gut tun. Was trägt und hält mich in diesen Tagen meines Lebens?

Da mein Mann seit fast zwei Wochen im Ausland weilt, könnte ich nun mit Leichtigkeit all das hervorheben, womit ich fast täglich zu kämpfen habe – allem voran mein treuer Freund der Schlafmangel. Nein, diesmal wird nicht akribisch Buch darüber geführt, welches Kind mich wann geweckt hat und was in den nächtlichen Stunden so alles los war.

Und so gibt es nun erstmalig meine 10 Dinge im Januar:

1.Restart im Alltag

Ferien haben ihre besonderen Vorzüge, der Schulalltag aber auch. Und nach zweieinhalb Wochen, in denen wir fast ausschließlich Zuhause waren, habe ich mich auf die kinderfreie Zeit am Vormittag sehr gefreut. Natürlich geht dies mit frühem Aufstehen und gewissen terminlichen Verpflichtungen einher. Aber man kann bekanntlich nicht alles haben. Ha-Dis Abwesenheit machte den Start für mich ein merkliches Stück härter, weil ich deshalb allein für alles zuständig bin und die frühen Morgenstunden leider nicht kuschelnd mit Ben im Bett verbringen kann. Aber man bekommt auf diese Weise so einiges an Haushalt erledigt; und das sogar schon, bevor alle Kinder aus dem Haus sind.

Und ich möchte hier noch anmerken, dass es mich begeistert hat, wie Ben nach dieser, für ihn doch sehr langen Pause ohne Zögern vom ersten Tag an wieder seines Weges gegangen ist. Er scheint wirklich angekommen zu sein im Kindergarten – und das freut mich sehr!

2. Gassigehen mit Zweibeinern

Liest sich vielleicht etwas seltsam, aber so fühlt es sich für mich tatsächlich an. Zum Glück befindet sich das Wetter in etwas besserer Stimmung, als das während der Ferien der Fall gewesen ist. Deshalb schaffen wir es jeden Tag irgendwann vor die Türe, und wenn es nur für einen kurzen Tripp in die Stadt ist, um noch eine Kleinigkeit einzukaufen.

Nach unserem Logo-Termin im Nachbarort haben wir uns auf die Suche nach einem neuen Spielplatz gemacht. Und diesmal wurden wir mit einer Gondel belohnt! Die verheißende Rückkehr an diesen reizvollen Platz im Anschluss an unseren nächsten Logo-Termin ließ die Vorfreude bei beiden Jungs sogleich sprunghaft ansteigen. Und daheim musste Josia seinen Geschwistern direkt alle Fotos auf Mamas Handy präsentieren.

An einem Nachmittag endete unsere Flucht vor dem Dauernebel im höchstgelegenen Ortsteil unserer Stadt. Dort war der Himmel blau und die Sonne umarmte uns. Ja, so lässt es sich gut im Freien aushalten.

Als uns Mr. Frost mal wieder ein Besüchlein abgestattet hat, gab es dank ihm vor und hinter dem Haus einiges an Eis zu entdecken. Und das zerspringt einfach so wunderbar, wenn man es auf den Boden wirft. Ben und Josia haben mit großem Eifer nach den Eisschollen gesucht. Außerdem wurde das Eis-am-Stil gefeiert und mit den dicken Stücken konnten wir sogar ein bisschen Eis-Hockey spielen. Wobei Josia eigentlich nur am Eis-klopfen interessiert war, sehr zu Bens Ärgernis.

3. Sofa mit Buch

Selbst wenn es nur fünf Minuten sind, die mir als kurze Pause entgegenlachen, steuere ich in diesen zielstrebig das Sofa an. Einen kleinen Moment in der Waagerechten, die Beine hoch und die Augen zu. Wobei ich mir meistens eines der Bücher schnappe, die ich gerade lese. So hatte ich „Meine Reise durch das Trauerland“ innerhalb weniger Tage durch und bin nun wieder zurück bei „Berufen zum Königskind“. Und wenn ich es etwas leichter haben möchte, dann nehme ich mir eine meiner Zeitschriften zur Hand. Mir tut es einfach gut, zwischendurch ein bisschen was zu lesen…

4. Kindergartenfreunde

Die zwei Jungs folgen mir in die Bäckerei. Vor uns wartet eine Mama mit ihrem Dreijährigen an der Hand. Auf Bens Gesicht zieht ein Strahlen ein und er grüßt herzlich: „Hallo Simon!“ Ein zartes Hallo kommt zurück und die beiden schauen sich verlegen eine Weile an. Mir wird in diesem Moment bewusst, dass mein Kind nun tatsächlich ein richtiges Kindergartenkind ist, mit allem, was da so dazu gehört. Ben hat eine neue Welt betreten und findet auf diesem Weg seine eigenen Freunde. Und das sind Menschen, die ich eben nicht kenne. Wir radeln an Leuten vorbei und er wirft mir zu: „Das ist die Lena. Die ist auch in meinem Kindergarten…“ Auf dem Spielplatz zeigt er mir voller Stolz die Kinder, die er aus „seinem Kindergarten“ kennt und vor wenigen Tagen lag das erste Freundebuch in seinem Fach. Mal sehn, wann die erste Verabredung um die Ecke kommt!

5. Entweihnachten

Das Ende der Weihnachtsferien bedeutet bei uns meist auch das Ende der Weihnachtszeit. Immerhin geht der Abbau deutlich schneller als der Aufbau. Als der Baum dann schmucklos in unserem Garten lag und die Lichterketten und Sterne in der großen Deko-Box verräumt waren, wurde es licht in der Wohnung. Nicht unbedingt heller, aber auf jeden Fall spürbar leerer. Für mich fühlt sich das momentan gut an, obwohl ich die vielen Lichtlein und meine Weihnachtsdeko wirklich sehr mag.

Jetzt muss ich allerdings dringend die Fenster putzen, denn die unzähligen Schneeflocken und Schneemänner habe ich in meinem Aufräumflow direkt auch noch von den Fenstern gekratzt – wobei der Winter mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht vorbei sein wird, wie die Bilder bei Punkt 2 unter Beweis stellen. Und wäre es nach Josia gegangen, dann würden jetzt schon überall bunte Eier die Wohnung zieren.

6. Töpfchen mit Bilderbuch

Ben zeigt von sich aus extrem wenig Interesse daran, seine Windel gegen eine Unterhose einzutauschen. Dabei hätte ich sehr nette im Angebot. Immerhin sind wir seit ein paar Wochen in diesem Prozess so weit vorangeschritten, dass er sich täglich mehrfach auf sein Töpfchen setzen lässt. Um die Wartezeit für ihn zu vereinfachen, darf er sich für seine Sitzung ein Buch aussuchen. Und so sitzen wir drei – Josia leistet uns meistens Gesellschaft – in unserem Badezimmer und verfolgen die Abenteuer von Dr. Brumm, der Kuh Lieselotte und dem kleinen Bobo.

7. Kuscheln geboten

Weil mich morgens an den meisten Tagen schon früh die Pflicht ruft, fallen für Ben die extra Kuscheleinheiten, die er gewohnheitsgemäß unmittelbar nach dem Aufwachen mit Nachdruck einfordert, momentan sehr spärlich aus. Manchmal kann ich mich nochmal kurz zu ihm ins Bett legen, was nicht nur Ben genießt. Wenn das allerdings nicht möglich war, müssen wir, sobald Josia aus dem Haus ist und die Mama wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht, diese Kuschelzeit auf dem Sofa nachholen. Naja, nicht immer bleibt es exklusiv:

8. Fotoprojekte und Bloggen

Die kinderfreie Zeit am Vormittag ist mir sehr kostbar und ich nutze sie nicht nur für Haushalt, Einkauf und Kochen. Was sein muss, muss natürlich sein und an manchen Tagen bleibt nach der Pflicht leider nicht mehr all zu viel Zeit fürs „Vergnügen“ übrig. Neben meiner Lieblingsbeschäftigung Blog habe ich im Augenblick noch ein wichtiges Fotoprojekt am Start, was mir wirklich Spaß bereitet und worüber ich mit Leichtigkeit jegliches Zeitgefühl verlieren kann. Mit jeder neuen Seite wächst auch die Vorfreude auf das Endprodukt.

9. Miss Marple

Vor vielen Jahren habe ich mir diese DVD Sammlung mit den Klassikern in Schwarzweiß gekauft, weil sie mich in meiner Kindheit sehr begeistert haben. Mit Stolz kann ich sagen: der Funken ist auf die nächste Generation übergesprungen! Und so haben wir fünf an mehreren Abenden in Folge über die schrullige alte Dame und ihre bemerkenswerten Methoden gestaunt. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie oft ich diese Filme schon gesehen habe. Und obwohl mir der Mörder inzwischen wohl bekannt ist, schaue ich sie immer wieder mit Begeisterung.

10. Baden im Ozean der Onlinepredigten

Das ist für mich an manchen Tagen tatsächlich wie eine Mini-Auszeit. Ich bin sehr dankbar, auf diesem Weg regelmäßig und zuverlässig großartigen Input, wertvolle Gedanken wie auch herausfordernde Fragen präsentiert zu bekommen. Und obwohl ich seit Weihnachten stolze Besitzerin von Kopfhörern bin, findet bei mir keine konstante Berieselung statt. Zu hören gibt es in diesem endlosen Fundus Internet deutlich mehr, als man überhaupt Zeit zur Verfügung hat. Für mich ist es trotz aller Begeisterung für diesen großartigen Schatz wichtig, dass meine Ohren zwischendurch ihre dringend benötigten Pausen bekommen und mein Kopf nicht ständig mit Informationen überflutet wird. Schließlich will ich das Gehört auch angemessen verdauen können.

Vielleicht kennst du das. Da beschäftigt dich etwas, oder du schreibt über eine bestimmte Sache, und einen gefühlten Wimperschlag später läuft dir genau dazu etwas über den Weg. So erging es mir, als ich die folgenden Zeilen in meiner aktuellen Pausen-Lektüre gelesen habe, die ich hier nun zum Abschluss mit dir teile:

„Dem Guten Gehör zu schenken, kommt wohl eine ähnlich hohe Bedeutung zu, wie Gutes zu essen. Es nährt deine Seele und versorgt sie mit allem, was sie zum Leben und Wachsen braucht. Was für deine Seele gilt, gilt auch für die Seelen, mit denen du dein Leben teilst. Kinderohren und Erwachsenenohren sind gleichermaßen hungrig danach, etwas Gutes zu hören. Wie beim guten Essen braucht es ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit, sonst stopfen wir uns im Vorbeirennen die Seele mit Geräusch-Fast-Food zu, und dann fühlt man sich überladen und der Kopf dröhnt. Hin und wieder empfiehlt es sich, auf das zu hören, was unser Herz hüpfen oder zur Ruhe kommen lässt, je nachdem, wonach du dich gerade sehnst oder was sich deine ganze Sippe wünscht.“ *

Und wer jetzt Hunger auf mehr bekommen haben sollte, kann sich hier (zu Sandra – das ist übrigens auch die Autorin des obigen Zitates) oder hier (zu Veronika) klicken. Über die Suchfunktion der Homepage eröffnet das Stichwort „10 Dinge“ noch eine Vielzahl an weiteren Einträgen.

* aus: Dieses kleine Stück Himmel – Mit allen Sinnen Familie leben; von Sandra Geissler; Seite 68

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