„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“

Bisher verspüre ich noch nicht viel von dieser vielbesungenen Freiheit. Ich persönlich fühle mich im Flugzeug in erster Linie eingeengt. Zum einen, weil man nach allen Seiten sehr wenig Platz hat, zum anderen, weil ich nicht einfach mal so aussteigen kann, wenn ich keine Lust mehr auf fliegen habe.

Der Blick aus dem kleinen Fenster zeigt den Kontrast zwischen dem strahlend blauem Himmel und einem geschlossenen Wolkenteppich – sonst nichts. Blau-weiß, far far away von Bayern.

Ich bin auf dem Weg nach Spanien.

Ich reise allein und es fühlt sich ehrlich gesagt „nackt“ an für mich.

Das Reisen als solches ist mir nach all den Jahren im Ausland nicht fremd. Man tut es einfach. Und man verbringt sehr viel Zeit mit WARTEN. Man wartet an Schaltern, in Schlangen, in Wartehallen, an Passkontrollen, vor Gepäckbändern, beim Boarding und irgendwie ja auch im Flugzeug. Man schleust sich und sein Gepäck durch unzählige Sicherheitskontrollen – wobei ich bei dieser Reise bisher nur einmal gescannt wurde. Das ist fast schon rekordverdächtig und durchaus befremdlich. Man sieht die ganze Zeit so viele Menschen und fühlt sich wie in einem Bienenstock. Vielfalt an Farben, Kleidung, Sprachen, Bewegung und Reisezielen.

Ich hab keine konkrete Vorstellung davon, was mich in dieser Woche erwarten wird. Da ich mich im Vorfeld kaum gedanklich mit dieser Reise auseinandergesetzt  habe, ist das nicht weiter verwunderlich. Nichts desto trotz kam der Tag meiner Abreise. Und da der Flieger schon kurz vor 7 Uhr ging, mussten wir früh aus den Federn. Um den Inhalt meines Koffers hatte ich mich bereits am Abend gekümmert. Nur wenige Reste musste ich heute früh noch verstauen.

Josia erwachte nur wenige Minuten vor meinem Wecker und kam aus seinem Bettchen gekrochen – ziemlich schlaftrunken. Eigentlich hätte er bei Nasya bleiben sollen – schlafend. Aber unter diesen Umständen habe ich ihn kurzerhand angezogen und er durfte mit uns zum Flughafen fahren. Das fand er natürlich sehr spannend. Erst kurz nachdem ich in Stuttgart abgeladen wurde ist er wieder eingeschlafen.

Am Flughafen lief alles zügig und reibungslos. Mein Mann hatte mich online eingecheckt, so dass ich nur noch meinen Koffer am Schalter abgeben musste. Mein erster Flug ging nach Brüssel und ich war hauptsächlich von Geschäftsleuten umgeben – der Kleidung nach zu urteilen.

Vor ziemlich genau 16 Jahren war ich schon einmal an diesem Flughafen; ebenfalls alleine. Mein damaliges Ziel: Kenia. Eine sehr weichenstellende Reise, denn es war der Beginn meiner Beziehung mit Ha-Di. Wiedererkennungsmomente gab es allerdings keine für mich, wobei sich in den vergangenen 16 Jahren mit Sicherheit auch einiges an diesem Flughafen verändert haben wird.

Jetzt befinde ich mich vermutlich in der überwiegenden Gesellschaft von Urlaubern. Wie viel Urlaubscharakter meine Reise haben darf, wird sich noch zeigen. Bisher habe ich keinen „Stundenplan“, aber ich schätze, dass unsere Tage sehr voll gepackt sein werden. Hoffentlich werde ich Gelegenheit haben, das Meer sehen, zu riechen und zu fühlen!!! Diesen Teil meines Lebens vermisse ich wirklich sehr…

Und ich werde für sechs Tage frei sein von jeglicher Verantwortung meiner Familie gegenüber. Wie gut, dass ich dafür aber nicht die ganze Zeit „über den Wolken“ bleiben muss!

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