Zum Unterricht nach Spanien

Heute ist mein letzter Schulungstag und morgen fliege ich bereits wieder nach Hause. Es war kurz, aber dafür umso intensiver! Täglich Unterricht von morgens 9.30 bis abends 19 Uhr mit ein paar kleinen Verschnaufpausen dazwischen – das ist viel! Und nach so einem vollen Tag braucht man ab dem Abendessen nicht mehr viel Input. Ich hatte dennoch etliche gute Gespräche mit meiner Zimmerkollegin – die einzige Deutschsprachige außer mir.

Die Themen, die wir im Unterricht behandeln, sind nicht gerade einfache Kost. Zwischendurch beschäftigen wir uns mit vielen Fallbeispielen, die wir aktiv in kleinen Gruppen bearbeiten. Das ist gut, lehrreich und vor allem anschaulich, zugleich aber auch ermüdend und ernüchternd. Ach, wir haben wirklich viele Dinge nicht so souverän geregelt, als wir selbst Teamleiter waren. Wir hätten mit Sicherheit proaktiver sein können, wodurch sich das ein oder andere Problem vielleicht frühzeitig hätten abwenden lassen können. Eine neue Erkenntnis ist das nicht für mich, denn eigentlich wusste ich das schon, bevor ich hier im Unterricht saß. Aber wenn man die Dinge dann so komprimiert präsentiert bekommt, springt es einen nochmal so richtig deutlich ins Gesicht. Ich hoffe einfach, dass diese ganzen Fehler auf ihre Weise dazu beitragen, dass wir etwas daraus gelernt haben und es in Zukunft besser machen können…

Es kommen aber auch ganz andere Gedanken und Fragen in mir auf: Was mache ich überhaupt hier? Ist das alles nicht viel zu groß für mich? Woher soll ich die Zeit nehmen, mich wirklich angemessen um die Teamleiter und ihre Teams zu kümmern, die uns anvertraut sind?

Immerhin habe ich in den vergangenen Tagen viele Informationen und etliche Hilfsmittel gereicht bekommen, die ich dafür nutzen kann. Das ist Gold wert und ich hoffe, wir werden es gewinnbringend anwenden können.

Da die komplette Schulung auf Englisch läuft, muss ich mich natürlich deutlich mehr konzentrieren. Es geht zum Glück besser, als ich dachte, obwohl ich nun seit fast neun Monaten kaum noch auf Englisch kommuniziere.

Am Samstag hatten wir unseren einzigen freien Nachmittag. Ich bin mit meiner Zimmerkollegin und ein paar weiteren Leuten aus dem Kurs in die Innenstadt von Málaga gefahren.

Unser erstes Ziel war die Alcazaba. Ich hatte im Vorfeld keine konkrete Vorstellung, was mich da erwarten würde. Aber ich dachte, es hört sich interessant an – und das war es auch! Absolut lohnenswert, diese schöne Festung anzuschauen. Ich hätte mich stundenlang in den alten Gemäuern und wohlriechenden Gärten aufhalten können, wenn da nicht so viele Menschen unterwegs gewesen wären. Kaum vorstellbar, dass dieses Bauwerk schon aus dem 11. Jahrhundert stammen soll. Da ich nur die kleine Kamera dabei hatte, war es mit dem Bilder machen ein wenig herausfordernd für mich. Ich bin den Umgang damit einfach nicht mehr gewöhnt und im wahrsten Sinne des Wortes verwöhnt, da ich sonst fast nur mit unserer guten Kamera knipse. Aber selbst damit hätte ich die Schönheit und den besonderen Flair dieses Ortes nur bedingt einfangen können.

Da die Festung auf einem Hügel liegt, konnte man rund herum schön auf die Stadt und den Hafen sehen. Später sind wir noch ein Stück weiter den Berg hinauf gewandert.

Nach all der Kultur, der tollen Aussicht und unserer kleinen Bergtour war mein nächstes Ziel das Meer! Nur sehen war für mich diesbezüglich nämlich nicht ausreichend; ich wollte das Meer hören, riechen und fühlen.

Ohne großen Plan sind wir zwischen all den hohen Häusern entlang, immer in die Richtung, wo wir das Meer erhofften. Und es hat geklappt! Wir waren da und außer uns noch viele. Es war richtig was los am Strand und es gab sogar Menschen, die im Wasser waren!
Ich hab die Schuhe und Socken ausgezogen und immerhin meinen heißen Füßen eine wohlverdiente Abkühlung ermöglicht. Es tat so gut… auch wenn der „Sand“ nicht ganz so angenehm war.

Wir haben Muscheln gesammelt, während die Wellen unsere Beine umspülten, und sind ziellos ein Stück am Strand entlang gelaufen, bis wir uns auf den Rückweg machen mussten. Ich wollte noch ein paar Mitbringsel für die Kinder besorgen und um 19 Uhr hatten wir uns für die Heimfahrt verabredet.

Wir kamen an ein paar kleinen Läden vorbei, die voller Grimmsgramms waren; genau das passende für unsere Suche nach kleinen Geschenken. Und ein paar Postkarten habe ich auch noch erstanden.

Unser Rückweg führte uns nochmals an der Alcazaba vorbei (im Bild oben im Hintergrund zu sehen) und anschließend über die Gassen mit dem roten Teppich. Aktuell findet in Malaga ein Filmfestival statt… und ich hatte mich anfangs schon gewundert, warum hier so viele Menschen unterwegs sind. All die Stimmen, Musik und Geschäftigkeit vermischten sich, und es brummte wie ein Bienenstock bei Hochbetrieb.

Wir waren pünktlich beim Treffpunkt und sind voller Eindrücke und schöner Erinnerungen zurück zu unserem Hotel gefahren. Ich war froh, nicht mehr laufen zu müssen, denn für meine Füße war der Bewegungsbedarf mehr als ausreichend gedeckt.

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