Auf dem Weg nach Hause

„Oh nein, da sind ja noch die Postkarten!“ Ich ziehe die startklaren Karten aus meinem Rucksack und mein zweiter Gedanke ist: „Warum habe ich da vorne nicht schon früher reingeschaut?“

Mein Plan ist gescheitert, denn eigentlich wollte ich diese Karten am Flughafen in einen entsprechenden Briefkasten einwerfen. Ich starre auf die zwei Karten in meiner Hand, während sich die Menschen in einem zähfließenden Strom an mir vorbei durch den engen Mittelgang schieben. Und was nun? Hier werde ich sie wohl schlecht an den Mann bringen können. Also müssen sie mit mir via Airmail reisen und ich werde  Zuhause erneut frankieren. Aus Spanien kommen sie ja trotzdem irgendwie.

Um mich herum füllen sich die Reihen und meine Gedanken gehen auf Wanderschaft. Mein Kopf ist voll von Eindrücken, Impulsen und neuen Konzepten. Die vergangenen Tage waren intens und herausfordernd, aber auch äußerst wertvoll und einzigartig. Irgendwie verspüre ich den Drang, all die Gedanken und Gefühle etwas zu ordnen. Es ist so voll in mir drin und ich will schreiben; aber irgendwie hängst. Es kommt nicht so wirklich raus, oder vielleicht komme ich auch einfach nur nicht vollständig durch? Ich weiß nicht, wo ich anfangen und wie ich weiter machen soll. Vielleicht liegt es auch an der Höhe, dem konstanten Geräuschpegel oder dem Platzmangel, dass ich einfach nicht in den Fluss komme. Dabei habe ich hier ganz ungestört Zeit, denn nichts und niemand will was von mir.

Ein Blick zurück aus dem Fenster kurz nach dem Start – Málaga und das Mittelmeer.

Vielleicht sollte ich lieber Lesen, statt mir hier die Worte aus den Fingern zu saugen. Zum Schlafen ist es mir zu eng und unbequem – müde wäre ich durchaus.

Entgegen meiner Erwartung wird mir sogar eine Kleinigkeit zum Essen serviert. Das ist eine positive Überraschung und selten hat mir ein Essen hoch über den Wolken so gut geschmeckt, wie diese kleine Gemüse Quiche. Ein Gefühl der Dankbarkeit macht sich in mir breit und ich lächle still vor mich hin.

Was kann oder muss ich tun, um mir dieses Gefühl zu bewahren? Ich sehne mich danach, dass Freude und Dankbarkeit mein Herz erfüllen und die Melodie meines Alltags davon bestimmt wird. Aber so oft ist diese Leichtigkeit einfach nicht da.

Mein Gehirn scheint weiterhin leistungsarm. Für mich geht es nun erst mal für einen kurzen Stopp nach Zürich – Neuland, denn hier bin ich bisher noch nie zwischengelandet. Und bis es soweit ist kümmere ich mich noch ein wenig um meine Bilder. Gibt noch viele Blogeiträge, die diesbezüglich aufgehübscht werden sollten. Und dafür braucht es zum Glück nicht so viel Gehirn 🙂

 

Inzwischen bin ich wieder daheim – und dafür bin ich sehr dankbar.

Es tat gut, weg zu sein. Aber es ist richtig, nun wieder da zu sein, wo mein Platz ist!

Den Flughafen in Zürich habe ich als sehr angenehm wahrgenommen – auffallend ruhig, nette und ansprechende Geschäfte, sauber – nur alles viel zu teuer! Hasen wo das Auge hinschaut und ganz viel verlockende Schokolade. Da hätte ich mich gerne durchgetestet. Aber ich bin lieber zügig weiter, bevor die Versuchung zu groß geworden wäre.

Ich hatte noch eine Kleinigkeit zum Essen in meinem Rucksack und dann ging es auch bald schon zum nächsten Flugzeug. Der Bus hielt vor diesem Maschinchen und ich war sehr überrascht. Naja, immer noch größer als die Flieger, mit denen wir in Sansibar ab und an geflogen sind.

Wir waren mitten in der Rush hour, so dass der Start letztlich gute 30 Minuten verspätet war. Davor konnte ich noch jede Menge kleine und große Maschinen an uns vorbei rollen sehen.

Je näher Stuttgart kam, desto dichter wurde die Wolkendecke unter uns und in Stuttgart selbst empfing mich Regen. Mein Koffer kam direkt und ich konnte weiter zur S-Bahn. Am Bahnhof in Ditzingen wurde ich von meinem Mann abgeholt und dann ging es nach Hause!

 

Zum Abschluss noch ein paar letzte Bilder aus Málaga. Am Montag bin ich noch vor dem Frühstück auf den Hügel hinter unserem Hotel geklettert. Es ging querfeldein und teils sehr steil bergauf. Der Frühsport tat gut, auch wenn ich zwischendurch tüchtig ins Schnaufen kam. Die Aussicht hat sich auf jeden Fall gelohnt. Freier Blick auf unser Hotel – ehemals ein Kloster – und auf der anderen Seite des Hügels konnte man bis zum Meer sehen.

Der Blick von unserer Unterkunft in Richtung Stadt. Dienstagvormittag; ich warte auf mein Taxi zum Flughafen.

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