Frühlingserwachen

Er ist tatsächlich da und er kommt gefühlt im Eiltempo herbei gerauscht. Zeitweise könnte man fast schon sagen es sommert, denn die Temperaturen sind echt unglaublich – zumindest am Nachmittag! Wenn man sich morgens aus dem Haus begibt, dann ist es allerdings noch recht frisch. Handschuhe, Schal und Mütze lasse ich da noch nicht zurück!

Frühling ist einfach so krass und absolut faszinierend. Ich LIEBE den Frühling!

Innerhalb weniger Tage und Wochen vollzieht sich eine Verwandlung – erst sieht alles noch tot und leblos aus und dann kommen Blüten und Blätter in allen Formen und Farben zum Vorschein! Was für ein Wunder der Natur! Alles ist so zart und frisch, ganz neu und unverbraucht…

14.03.2017

Schon bevor ich nach Spanien geflogen bin, habe ich an Büschen und Bäumen die ersten Knospen aufbrechen sehen. Auf den Wiesen machten sich die Frühblüher breit und kurz darauf gesellten sich rosa, weiße und gelbe Blüten auf Bäumen und Büschen dazu. Die Luft ist voll von Düften und Gesang. Das pulsierende Leben, unaufhaltsam auf dem Vormarsch.

Ja, ich liebe den Frühling. Ich bin dankbar für die wärmenden Sonnenstrahlen und die länger werdenden Tage. Es tut so gut und es fühlt sich wunderbar an. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie treu und ausdauernd sich die Sonne hier in Süddeutschland seit unserer Rückkehr aus Afrika gezeigt hat… das ist schon überdurchschnittlich, würde ich sagen.

Auch wenn ich das Frühlingserwachen total genieße und voll staunender Dankbarkeit darüber bin, so vernehme ich auch noch andere Gefühle in mir. Ehrlich gesagt ging das nun alles ein kleines bisschen zu schnell für mich. Plötzlich ist er da, der Frühling, und er überrollt mich mit Vollgas! Aber ich komme innerlich einfach nicht so ganz mit! Vielleicht liegt es auch daran, dass sich tief in mir drin eine große Sehnsucht nach Ruhe und Rückzug bemerkbar macht. Ich wünsche mir Pause, keine neuen Eindrücke, keine neuen Aufgaben… denn da ist noch so viel, dass „verdaut“ werden sollte – und zwar, bevor „Neues“ dazu kommt.

Dieser Wunsch nach Rückzug und Stille passt für mich eher zum Winter, denn er steht für die Zeit, in der in der Natur alles zu schlafen scheint und vom Leben nicht mehr viel wahrnehmbar ist. Es ist dunkel und kalt, die meisten Bäume sind kahl, die Wiesen eintönig und leblos…

RUHE…

Es lässt sich nicht aufhalten, das Leben. Es ist konstant im Fluss und selbst zu den Zeiten, wo auf den ersten Blick alles kahl, tot und leblos aussieht ist es bereits da, das neue Leben. Knospen, Zwiebeln, Samen warten auf IHREN Zeitpunkt… und dann wird es sichtbar!

Ich liebe den Frühling, das sichtbarwerdende Leben, auch wenn mein Inneres noch etwas mehr Winter nötig hätte!

2 Kommentare

  1. Frühling…Aufbruch…“platzendes Leben“ und doch ist da die Sehnsucht nach Innehalten. Irgendwie ist es ja oft so, dass das, was man im Inneren spürt und glaubt zu brauchen – im Äußeren nicht findet. Und dann doch glücklich und zufrieden mit dem Hier und Jetzt zu sein, ist vielleicht eher eine Entscheidung… Ich kann dich gut verstehen, liebe Doro. danke für deine Gedanken!!!

    1. Author

      Danke für Deine liebe Rückmeldung 🙂
      Ja, vermutlich wie bei so vielen Dingen im Leben: eine Entscheidung!

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