Hitze, Donner und ganz viel Regen

In der vergangenen Woche war es hier bei uns so richtig heiß. Allmählich fühlen wir uns fast wie daheim (in Sansibar). Wesentlicher Unterschied: hier kühlt es zum Abend hin und über die Nacht deutlich mehr ab, so dass wir bisher keinen Ventilator zum Schlafen benöitgen – Ausnahme: Nasya und Romy wollen Wind zum Einschlafen. Außerdem haben wir in der Regel eine merklich höhere Luftfeuchtigkeit.

Heute früh war ich bereits um kurz vor 5 Uhr wach. Da in der Ferne ein leichtes Donnern zu hören war, bin ich aufgestanden und habe alle offenen Fenster vorsichtshalber geschlossen, damit die Kinder durch das Gewitter nicht geweckt werden.

Zum Einschlafen kam ich dann nicht mehr, denn kurze Zeit später war das Unwetter da. Es hat viel und teils sehr laut gedonnert, dazu gab´s noch heftige und lang anhaltende Regenfälle. Von den Kindern ist zum Glück nur Nasya aufgewacht. Ich hab sie dann zu uns ins Bett geholt. Beim kurzen Blick aus dem Küchenfenster auf die Straße musste ich feststellen, dass diese eher einem Bach glich und die Wassermassen nur so den Berg hinunter strömten. Regen fast wie bei uns in der Regenzeit – wow! Durch die geschlossenen Fenster bekommt man jedoch deutlich weniger vom Prasselregen mit als bei uns. Und deshalb war ich wirklich überrascht, dass die Auswirkungen insgesamt gesehen doch sehr verherrend waren. Unser Haus kam glimpflich davon, da nur im Heizkeller und im Büro (was auch im Keller liegt) Wasser eingedrungen ist. Nachdem dort die Pfützen entfernt waren, hat er die nächste Überschwemmung wargenommen: Tropfen von der Decke im Bad. Daraufhin ist er ins OG und hat das dortige Bad schwimmend vorgefunden. Von der Zimmerdecke hat es an vielen Stellen ununterbrochen getropft. Zuerst hat er die verstopfen Dachabflüsse freigelegt, da unser Flachdach fast am überlaufen war.  Dann haben wir das Bad in Angriff genommen, Wasser geschöpft und Auffangbehälter platziert.

Als Annelie heute Abend das Bad besichtigt hat meinte sie: „Die Decke macht ein Pipi!“

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In der Stadt waren einzelne Straßen den ganzen Tag über gesperrt, weil zu viel Wasser und Schlick unterwegs war und man stellenweise gar nichts mehr von der Straße erkennen konnte. Viele Keller waren total vollgelaufen, ein paar Tiefgaragen ebenso und  einzelne hatten das Wasser sogar in ihrer Wohnung. Stadtbereiche – vor allem im Stadtzentrum – hatten stundenlang keinen Strom. Bei uns war der Strom nur zwei Mal für wenige Sekunden weg und das Internet war ohne Verbindung zum Server.

Diese Bilder habe ich 12 Stunden nach dem Regen – also heute Abend – aufgenommen. Als wir gegen 14 Uhr an dieser Baugrube vorbei gefahren sind, stand der Bagger noch bis zum weißen Dach im Wasser und das ganze Ding glich wirklich einem Baggersee.

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Das Schulzentrum (Realschule und Gymnasium) hat´s auch heftig erwischt. Da fällt nun erst mal der Unterricht aus und heute Nacht will die Feuerwehr den Keller und die ganzen unteren Schul- und Lagerräume auspumpen. Hier sieht man normalerweise ein Stockwerk mehr…

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Die Turnhalle neben der Schule bietet ein ähnlich ernüchterndes Bild und könnte als neues Hallenbad umfunktioniert werden – wenn das Wasser etwas sauberer wäre. Die geschätze Wasserhöhe beläuft sich meines Erachtens nach auf knappe 2m. Hinten sieht man grad noch die oberen zwei Stangen der Sprossenwand und im „See“ schwimmen Turngeräte, Weichbodenmatten, Bälle…

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Überall in der Innenstadt sieht man Wasserpumpen bei der Arbeit. Und aus vielen Häusern schleppen die Anwohner eimerweise Wasser heraus. In der Tagesschau wurden ein paar kurze Videosequenzen von Ditzingen gezeigt und auf Youtube gibt es Privatvideos zu sehen (Suche: Überschwemmung Ditzingen).

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