JOSIA Ajabu Baraka*

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Unser Sohn ist geboren!Früher, als erwartet und alles nicht so ganz nach Plan… aber so ist das ja öfters bei Geburten!
Am Freitag war es mir den ganzen Tag über nicht so wohl. Ich konnte nicht genau sagen, was es ist und woher es kommt, aber es hat mich sehr an den Tag erinnert, an dem unser Joel auf die Welt gekommen ist. Zum Abend hin haben sich leichte Wehen abgezeichnet bzw. mein Bauch wurde eben immer wieder hart (was auch sonst oft genug im Alltag vorgekommen ist) aber mir wurde warm dabei. Dennoch hatte ich – im Gegensatz zu Ha-Di – immer noch ein wenig Hoffnung, dass sich alles beruhigt wenn ich mich ins Bett begebe und schlafen lege. Ich hab sogar noch eine Magnesiumtablette genommen zum „Entspannen“. Schließlich wollte ich nicht, dass das Kind jetzt kommt, nur wenige Tage bevor Ha-Di da ist! Wenn er sich schon extra auf die lange Reise hier her macht…
Nach einer Stunde lag ich allerdings immer noch wach und hatte zwischendurch vier weitere „Wehen“. Also bin ich wieder aufgestanden, habe kurz noch ein paar Kleinigkeiten in meine Krankenhaustasche gestopft (die ich erst an diesem Abend mehr schlecht als recht gepackt hatte) und bin zu meiner Schwester rüber. Sie hat mich dann gemeinsam mit ihrem Freund ins Krankenhaus gefahren und diese leichten Anzeichen erwiesen sich tatsächlich als der Beginn der Geburt.
Meine Schwester hat brav neben mir die Stellung gehalten, ihren Freund haben wir wieder nach Hause geschickt, denn es müssen schließlich nicht alle die Nacht schlaflos im Krankenhaus verbringen. Nachdem klar war, dass das Kind raus will, haben wir Ha-Di angerufen und in den folgenden Stunden gingen einige SMS zwischen ihm und meiner Schwester hin und her, damit er wenigstens ein bißchen was von der Geburt mitbekommen konnte.
Nach wenigen Stunden hat unser kleiner Sohn ohne das Beisein seines Vaters das Licht der Welt erblickt!
Josia wurde direkt nach der Geburt von einer Kinderärztin genauer untersucht, da bei ihm in der Frühschwangerschaft eine vergrößerte Nackenfalte diagnostiziert worden war. Die folgenden zwei großen Ultraschalluntersuchungen waren unauffällig (nur der Nackenbereich war weiterhin dicker/speckiger) und die Entwicklung des Kindes stets zeitgerecht ohne weitere Auffälligkeiten. Dennoch stand für uns immer die Ungewissheit über den tatsächlichen Gesundheitszustand unseres Kindes im Raum.
Josia zeigte einige äußere Merkmale, die für das Down-Syndrom sprachen und wir haben eine Art Deja-vu erlebt, da wir mit dieser Frage schon nach Nasyas Geburt konfrontiert waren. Der Chromosomentest hatte damals bei ihr die Vermutung nicht bestätigt!
Am Dienstag wurde die U2 im Krankenhaus durchgeführt und der Arzt war sich auch recht sicher, dass unser Sohn Down hat. Er wurde direkt noch am Herzen per Ultraschall untersucht, da Herzfehler sehr typisch sind. Auch die weiteren Organe scheinen unauffällig. Am Abend haben wir dann das Ergebnis des vorläufigen Schnelltests bekommen, der bei Josia durchgeführt wurde – und die Vermutungen haben sich bestätigt: er ist ein Kind mit Down-Syndrom.
 Bisher ist Josia sehr genügsam, schläft viel und trinkt gut und regelmäßig – gerade letzteres ist von großer Wichtigkeit und keine Selbstverständlichkeit.
Wir haben also ein be-sonderes Kind anvertraut bekommen und wissen bisher noch nicht, was das für uns im einzelnen bedeutet und wie wir damit umgehen sollen.
* Bedeutung der Namen
JOSIA = hebräisch: Gott hat geheilt/heilt   AJABU = swahili: Wunder   BARAKA = swahili: Segen

 

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