Kumi

Kumi heißt 10 und so alt ist Joel inzwischen; zehn Monate. Mobil und geräuschvoll sein – das ist seit Wochen das Motto unseres Sohnes. Seine Geräuschvariationen werden immer vielseitiger, aber das laute Quietschen ist weiterhin fester Bestandteil.

Er liebt es, unter den Esstisch zu krabbeln. Unsere Stühle haben viele Querstreben, und darin kann man sich beim Klettern gut verfangen. Wenn er dann noch aufstehen möchte, ist das Chaos perfekt und man hört lautes Kreischen.

Überall aufstehen, an Dingen entlang laufen, alles genau untersuchen und in den Mund stecken – richtig Kleinkind eben. Wenn er im Sand ist (was er total liebt), dann wird fleißig gebaggert. Er sieht beinahe wie unsere Katze aus, wenn er so mit den Händen abwechselnd im Sand rumscharrt. Und alles, was gebaut ist, muss sofort kraftvoll zerstört werden.

Hier übt er das Gärtnern… und zwischendurch dann schön die Hände in den Mund und alles genaustens abschmecken.

Autos rumschieben kann er sehr gut und er findet es absolut super. Sein neustes Hobby ist das Stühle schieben (wobei das nur mit den Kinderstühlen oder den Plastikstühlen klappt – alle anderen sind eindeutig zu schwer für ihn). Voller Konzentration versucht er dann mit seinen Beinchen Schritt zu halten.

Oder er krabbelt einfach wild hin und her und freut sich, dass er so schnell und selbständig ist!

Treppen steigen findet Joel auch ganz toll; hoch und runter! Als ich vor kurzem vom Wäscheaufhängen wieder ins Haus kam und mich auf die Suche nach ihm gemacht habe, war er schon zu ¾ im Obergeschoss. Zum Glück kam er während des Treppensteigens nicht auf die Idee, sich auf seinen Popo zu setzen, denn dann wäre er vermutlich rückwärts runter gepurzelt! Von der Küche in den Hof kommt er in der Regel problemlos – ist auch nur eine große Treppenstufe dazwischen und die Fliegentüre kann er leichthändig aufdrücken.

Mütze oder Sonnenhut mag er gar nicht und versucht in der Regel direkt, diese wieder los zu werden. Außer er vergisst, dass er was auf dem Kopf hat, dann bleibt es da auch. Oder die Dinger haben eine Schnur und man kann sie festbinden.

Unser Hochstuhle gilt als sehr ausstiegsicher. Aber Joel schafft es dennoch, sich in seinem Stuhl hinzustellen. Man muss ja alles versuchen, um möglichst viel auf dem Esstisch in die Hände zu bekommen!

Wenn abends der Brotmann kommt, und Joel mit nach draußen darf, dann versucht er stets sein möglichstes, um sich ein Brot aus dem Korb zu schnappen. Erwischt er tatsächlich eins, wandert es schnurstracks in den Mund.

Hier waren die Brote in seinem Kindersitz zwischengelagert, da wir die Brote unterwegs gekaut und den Brotkorb deshalb nicht dabei hatten. Noch bevor ich die Brote aufräumen konnte, hat er sich über das große Nahrungsangebot hergemacht… anschließend waren vier Brote von ihm angeknabert!

Eine weitere, etwas eigenartige Vorliebe von Joel ist das Schmieren. Erklärung: Wenn er z.B. auf den Boden spuckt, dann muss er sofort darin mit den Händen rumschmieren und alles großflächig verteilen. Und wenn er eine nasse Stelle auf dem Boden findet, weil z.B. jemand Wasser verschüttet hat, verhält er sich ebenso. Oder er legt sich bauchlings auf den Boden und versucht, das Nass aufzuschlecken (das macht er aber nur mit Wasser bzw. manchmal auch am Meer und nicht, wenn er das Nass durch Spucken selbst produziert hat).

Seit er mittags richtiges Essen bekommt – und nicht den langweiligen Kartoffel-Karottenbrei -, ist er deutlich glücklicher. Hier testet er zum ersten mal den Geschmack einer Passionsfrucht. Obwohl es sehr sauer war, hat er dennoch wieder den Mund aufgemacht, als der nächste Löffel kam.

Unsere Katze liebt Joel auch sehr. Als wir vom Urlaub zurück kamen, musste er sich gleich ganz ausgiebig mit ihr unterhalten und sie streicheln – auch wenn das sehr unkoordiniert ist. Seit kurzem jagt er Ameisen… was wirklich lustig zu beobachten ist, denn in der Regel sind die flinken kleinen Tiere zu schnell für ihn und verschwinden ständig aus seinem Sichtfeld. Aber bisher stört in das nicht all zu sehr.

Hier geht er auf Tuchfühlung mit den Riesenschildkröten von Prison Island. Er war sich nicht so ganz sicher, ob er diese Tiere nun anfassen will, oder ob er doch eher Angst haben soll. romy stand voller Sorge neben ihm und wollte, dass wir ihn doch schnell weg nehmen von dem großen Tier – bevor dem armen kleinen Bruder sonst noch was schlimmes passiert.

Letztlich ist er meinem Beispiel gefolgt und hat die Schildkröte mal ordentlich am Nacken gekrault.

Wenn die Türe zum Badezimmer offen steht – was leider oft genug der Fall ist -, dann krabbelt er zielstrebig hinein, steigt in die Dusche und holt sich dort den Deckel vom Abflussschacht (der geht sehr einfach ab und gibt den Weg frei für ein Loch im Boden mit knapp 20cm Durchmesser). Gestern habe ich gesehen, wie er aus dem Bad gekrabbelt kam. Und als ich nach dem besagten Deckel gesucht habe, war dieser wie erwartet nicht an seinem Platz. Da ich ihn auch nicht in der Dusche sehen konnte, hab ich etwas genauer gesucht und ihn letztlich im Klo entdeckt.

Das allabendliche Bad ist weiterhin ein Höhepunkt, nur wenn das Wasser zu kalt oder zu warm für seinen Geschmack ist, kommt lauter Protest in Form von einem markdurchdringenden Quitschen. Seit kurzem ist er stets auf der Suche nach dem Waschlappen. Auch wenn dieser außerhalb seiner kleinen Wanne liegen sollte, gibt er sein möglichstes, um ihn zu erhaschen. Dann wandert er zielsicher in den Mund und es wird fest daran gesaugt… wie gut ist unser Wasser??? Schließlich baden wir unsere Kinder nicht in keimfreiem Filterwasser!


Joel beim Geräusche machen und „byebye“ sagen

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