30 Monate und…

… noch immer kein richtiger Haarschnitt. Einmal habe ich ihm ein wenig sein Pony geschnitten, weil die Haare einfach zu sehr in seine Augen hingen. Aber das ist nun auch schon länger her. Sobald das Thema „Haare schneiden“ angesprochen wird, antwortet er voller Überzeugung: „Nein, nicht schneiden. Schöne Locken!“ Wo er recht hat, hat er recht! Manchmal gleicht seine Haarpracht eher einer wilden Löwenmähne. Aber da er sich bislang nicht sträubt, wenn ich ihm nach dem Haarewaschen die ganzen Knoten aus den Haaren kämme, darf er seine Mähne von mir aus gerne behalten.

… in vielen Momenten des Tages besteht Benjamin darauf, dass er schon ganz groß ist. Mal ist er sechs, mal acht und manchmal kommt tatsächlich die richtige Angabe und er hält dazu stolz seine zwei Fingerchen als Peace-Zeichen in die Höhe.

… der Schnuller ist hochbegehrt und heiß geliebt. In der Regel versuche ich das Ding, während Ben sein Frühstück zu sich nimmt, unbemerkt in meine Tasche verschwinden zu lassen. Klappt nicht immer. Und selbst wenn ich es schaffe, bricht an vielen Tagen großes Weinen nach feststellen der Sachlage aus, das sich wiederrum nur mit Schnuller beseitigen lässt.

… der Schulbesuch ist seinerseits sehr erwünscht. Er will einfach nicht einsehen, warum Josia in die Schule gehen darf und er noch nicht.

… wenn´s im Alltag um die Themen Klogang oder Schnuller geht, dann wird klar betont, dass er ja noch so klein sei! Beim Klo bringt er manchmal auch das Argument, es sei gefährlich. Keine Ahnung, wie er zu dieser Annahme kommt. Dabei erlebt er es jeden Tag ganz unmittelbar, wie das mit dem Klo so abläuft, weil er liebend gerne als Begleitperson dabei ist.

… das Versteck-Spiel zählt zu seinen regelmäßig ausgeübten Tätigkeiten. Inzwischen klappt es auch immer öfter, dass er sich dabei tatsächlich versteckt. Und auch das Suchen inklusive vorab brav zählen bekommt er von Tag zu Tag besser hin. Immer mal wieder überspringt er einzelne Zahlen zwar, aber das schmäler weder den Spaß noch den Erfolgsfaktor.

… die Spielstube ist sein neuer Lieblingsort. Es kam inzwischen auch schon vor, dass er direkt nach der Ankunft daheim den Ausstieg aus dem Anhänger verweigert hat, weil er der Ansicht war, dass er jetzt wieder zurück zur Spielstube gehen muss. Und trotzdem muss ich ihn bisher jedes Mal ins Spielzimmer reintragen und er braucht stets kräftige Kuscheleinheiten, bevor ich mich von ihm verabschieden darf.

… Ben kann schon etliche Liedchen singen. Von den meisten kann er natürlich nur Teile und nicht alles ist immer ganz richtig ausgesprochen. Aber immerhin erkennt man es. Und wenn ich dann mitsinge, freut er sich sehr. Somit bringt er von der Spielstube nicht nur neue Lieder mit nach Hause, sondern meist auch kleine Basteleien.

Das war der Ostergruß, den er gebastelt hat und das Osternest, das er suchen durfte

… das Kuscheln kommt bei Ben absolut nicht aus der Mode! Eigentlich beginnt und endet jeder Tag damit. Und dazwischen wird weitere unzählige Male ausgiebig gekuschelt. Meist mit Mama, oft mit Papa und zwischendurch auch mit einzelnen Geschwistern. Wenn er andere beim Kuscheln entdeckt, muss er sich unverzüglich dazwischen schieben, denn seiner Ansicht nach hat nur er in unserer Familie das Kuschel-Monopol inne.

… die Mithilfe beim Kochen wird bei Ben ganz groß geschrieben. Leider entstehen in diesem Zusammenhang tagtäglich gewisse Interessenkonflikte zwischen Mutter und Sohn, inklusive endloser Diskussionen rund um die Fragen „Was kann das Kind allein?“ und „Was darf nebenbei so alles gefuttert werden?“ Bens Ansicht nach ALLES!

… mit und für Papa Kaffee machen ist zu einem beliebten Ritual von zentraler Wichtigkeit geworden. Ganz nebenbei springt dann auch mal ein kleiner Kaffee für den Zwerg raus (nur Milchschaum, versteht sich!)

… seine Vorliebe, Mahlzeiten auf einem Schoß einzunehmen, will einfach nicht nachlassen. Ihn stört es dabei ja nicht weiter, dass er inzwischen schon so groß ist, denn er kommt dennoch ohne Hindernis an sein Essen. Für die Schoßbesitzer hingegen ist das nur bedingt möglich.

… das wochenlang Zahnen hat sich endlich ein wenig beruhigt. Ben hatte wirklich über Wochen hinweg sehr anhaltend seine ganze Hand im Mund, so dass die Kleidung stellenweise richtig eingenässt wurde. Außerdem gab es auch einige unterbrochene Nächte, wo er die Hälfte der Zeit in meinem Bett verbracht hat. Manchmal fand er zügig in den Schlaf zurück, aber deutlich öfter war er sehr unruhig, hat sich immer wieder anders hingelegt oder wollte ewig meine Hände bearbeiten, was ich in der Regel nicht so gut ignorieren kann. Folglich war ich in dieser Zeit dementsprechend durchnächtigt und dauerhaft müde.

… das Mundwerk steht nie still. Ben muss so viel reden, reden reden. Nicht selten überrascht er dann mit Aussagen, die er im Alltag so aufgeschnappt hat. Richtig lustig ist es immer dann, wenn er eigentlich gar nicht weiß, was es heißt. So ist es z.B. bei dem Wort giftig. Vor ein paar Tagen zog er an seinem Hosenbein rum und erklärte, da sei was giftig. Keine Ahnung, was er tatsächlich zum Ausdruck bringen wollte. Und dann ist da noch die Vorsilbe VER, die erfahrungsgemäß den meisten Kleinkindern in diesem Alter noch Probleme macht. Und so kommt auch bei Ben durchweg ein GE anstatt eines VER und er redet dann von GE-loren, GE-steckt, GE-schwunden, GE-gessen… Zum GE-gessen gab es erst vor Kurzem eine lustige Begebenheit, wo es in gewissem Sinn schon fast doppeldeutig war. Er hielt seine Vesperdose von der Spielstube in der Hand und wollte mir mitteilen, dass sie diese eine Dose bei der Vesperzeit in seiner Tasche vergessen hatten – deshalb war es nicht aufgegessen.

… das Umziehen am Abend und am Morgen ist leider noch des Öfteren Anlass für richtige Krisen. Dabei will man nur das Outfit wechseln, aber er brüllt und wehrt sich mit aller Kraft. Je mehr man es versucht, desto heftiger wird das Ganze.

Hier werden die Zehenzwischenräume von den Sockenresten befreit….

… die abendliche Milchflasche ist immer noch ein absolutes „must have“. Meistens möchte er dabei sein, wenn ich sie in der Küche fertig mache. An manchen Tagen trinkt er sie sogar allein, aber meistens besteht er darauf, dass er auf meinem Schoß sitzen muss. Dann hält er sich während dem Trinken mit beiden Händen an meiner Flaschen-Hand fest. Und manchmal biegt er dabei noch tüchtig meine Finger in alle Richtungen.

… SÜSS geht einfach immer. Nicht nur, dass er selbst oft so absolut süß ist in seiner Mimik und mit all dem, was er so plappert. Nein, er steht auch voll auf süß. Wenn er den Speiseplan allein bestimmen könnte, würde dieser vermutlich ausschließlich aus Schokolade, Eis, Kuchen und Keksen bestehen. Er liebt es zu essen, allerdings mehr zwischendurch als zu den gemeinsamen Mahlzeiten bei Tisch. Da bedarf es oft viel Überredungskunst und zeitweiliger Ablenkungsmanöver mit parallellaufenden Maus-Videos. Dann kann man nämlich plötzlich essen.

… da das Kind bisher weder Kindergarten noch Schule besuchen darf, und es daheim ohne die großen Geschwister einfach ziemlich langweilig wird, muss täglich der Spieleschrank zu Rate gezogen werden. Denn Spiele spielen ist für Ben mindestens so wichtig wie…

… Bücher lesen!

Bens Liebe zu Bilderbüchern ist ungebrochen. Er hat seine Lieblingsbücher, und die muss man dann jeden Tag mehrfach anschauen und möglichst auch vorlesen. Das fordert er notfalls mit viel Nachdruck ein. Ich bin immer dankbar, wenn es ein neues Buch in seine persönliche Hitliste schafft. Im Gegensatz zu ihm mag ich es ganz gerne, wenn ich mal eine neue Geschichte vorlesen darf. Außerdem besorgen wir uns weiterhin ganz regelmäßig Nachschub in der Bücherei; sehr zur Freude von Josia und Ben.

Lang sind sie, die Haare – nicht wahr?!

… sein Laufrad darf nicht fehlen. Bei den meisten Unternehmungen besteht Ben mit Nachdruck darauf, dass er allein radeln darf. Und so trifft man unsere kleine Gruppe, bestehend aus Josia, Ben und meiner Wenigkeit, nicht selten bei irgendwelchen kleinen Besorgungs- oder Ausflugsrunden irgendwo in unserem Städtchen. Zwei radeln und einer lässt sich im Anhänger kutschieren. Aber wenn es dann ein bisschen bergauf geht, verlässt den kleinen Mann schnell mal die Antriebskraft und er steigt lieber auf die „Kutsche“ um.

… das kleine Pukylino ist immer noch ein treuer Begleiter (fast ausschließlich in der Wohnung). Er flitzt damit unter brummenden Fahrgeräuschen gekonnt um die Ecken – nicht selten auf nur zwei der vier Rädern -, parkt das Ding ganz fachmännisch an für ihn logisch erscheinenden Plätzen – stets mit der Ansage, dass er „kurz parken“ muss -, zückt zeitweise seinen imaginären Zündschlüssel und beim Rückwärtsfahren wird selbstverständlich ganz vorbildlich gepiept.

… stets mutig auf dem Spielplatz. Inzwischen hat sich sein Bewegungsradius enorm erweitert und wagt sich an viele Klettergeschäfte ganz eigenständig heran. Somit kann Mama nun mehr beobachten und muss nur noch vereinzelt mit helfender Hand Beistand leisten.

… die Sonnenbrille ist bei entsprechender Wetterlage ein gern getragenes Accessoires. Und Ben lässt das Ding tatsächlich auch auf – im Gegensatz zu seinem Bruder Josia, der zwar oft seine „Biiee“ wünscht, diese aber meist nach kurzer Zeit in die Ecke pfeffert.

… bereits ein angehender Rad-Trickser. Ben orientiert sich diesbezüglich sehr an seinem großen Bruder Joel, der leidenschaftlich gerne mit dem Rad und dem Roller unterwegs ist. Einfach nur fahren ist natürlich langweilig. Also fliegt der Roller mehr durch die Luft als das er auf den Rädern rollt, ähnlich sieht es mit dem Rad aus. Und so reißt Ben nun auch schon regelmäßig das Vorderrad seines Laufrädchens nach oben, oder er versucht über die Holzbohlen zu fahren, die sich Joel als Parcours zurecht gelegt hat. Er hat es auch schon mit dem freihändigen Fahren versucht, was ziemlich witzig aussah und nicht wirklich funktioniert hat. Auch sonst ist er meist richtig flott auf seinen zwei Rädern unterwegs.

… an Quatsch-Momenten mangelt es hier nie!

… manchmal kann man dabei auch ordentlich dreckig werden – aber wen stört das schon?! Hände waschen findet Ben (meistens) ziemlich cool, genauso wie Duschen und Baden. Nur das mit dem Haare waschen ist nicht so seins.

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