Einblicke in unser Klassenzimmer nebenan

Hanna, die Zweite, brachte nicht nur frischen Wind in unser Klassenzimmer. Nein, mit ihr kam auch der Umzug unserer kleinen Schule. Wir haben die Schulordner, Hefte, Bücher und sonstigen Materialien in zwei Wäschekörben verstaut und in die Kurzzeitler-WG geschleppt. Zum Glück befindet sich diese WG in der unmittelbaren Nachbarschaft, so dass die Kinder und ihre Lehrerinnen den Umzug problemlos gemeistert haben.

Ab dem 16. Mai fand der Unterricht ausschließlich nebenan statt. Seit Monaten verlassen wieder alle Schulkinder nach dem Frühstück das Haus – und es fühlt sich gut an finde ich! Allerdings konnte ich bisher die Ruhe am Morgen in keinster Weise genießen, denn für mich steht jede Menge Arbeit auf dem Plan… und zwar jeden Tag!

Innerhalb kürzester Zeit war unser Schulzimmer komplett leer. Und diesem Anfang sind nach und nach weitere Zimmer in unserem Haus gefolgt. Aber nun zurück zum Unterricht.

Annelie war mit Lebensmittelkunde beschäftigt. Zum einen ging es dabei um die diversen Inhaltsstoffe, aber auch Mengenangaben wie Gramm, Kilogramm, Liter und Milliliter waren von Bedeutung, denn damit durfte sie sich parallel dazu in Mathematik auseinandersetzen. Was essen wir, warum essen wir, welche Stoffe braucht unser Körper und wozu und was passiert in unserem Körper mit der aufgenommenen Nahrung.

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Anschließend ging es noch ein bisschen mit dem Thema Müll weiter und den Abschluss im Fach Sachkunde bildete der Magnetismus (womit wir zu Annelies großem Bedauern leider nicht ganz fertig geworden sind). Vielleicht schauen wir uns das mal in irgendwelchen Ferien an – falls es uns langweilig werden sollte!

Romy durfte Brüche erweitern, kürzen und sonst irgendwie miteinander verrechnen. Und anschließend kam nochmals ein Teil Geometrie, diesmal Umfang- und Flächenberechnung. Nasya hat in den letzten Wochen kaum noch Mathe gemacht, da sie mit ihrem Buch bereits komplett durch war. Hin und wieder hat sie bei Romy reingeschnuppert um zu sehen, ob sie das noch alles kann. Und ansonsten blieb mehr Zeit für Deutsch übrig, wo sie sich noch mit einer Ganzschrift befassen musste.

Nasyas Lektüre war das erste Buch der Chroniken von Narnia. Zuerst war sie nicht sonderlich motiviert, was nicht am Lesen selbst lag, sondern an der Tatsache, dass sie ein Lektüre-Tagebuch führen sollte. Aber als sie mal damit begonnen hatte, ging es dann doch leichter von der Hand als anfangs erwartet. Und die Unterrichtseinheiten und -materialien waren wirklich sehr vielseitig und ansprechend. Sie durfte sogar einen kleinen Kleiderschrank basteln, inklusive verschiedenster Mäntel, Tiermasken und vieles mehr.

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Des Weiteren stand endlich auch mal das Fach Religion auf unserem ungeschriebenen Stundenplan. Die Mädels haben sich mit der Entstehung der Bibel beschäftigt, etwas über ihre ursprünglichen Sprachen erfahren, die Namen der 66 Bücher kennen – und eigentlich auch auswendig – gelernt, ebenso Psalm 23, Schriftrollen gebastelt und sich mit den 10 Geboten und dem Kirchenjahr auseinander gesetzt.

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Ich habe durch den Umzug nicht mehr sonderlich viel vom Schulalltag mitbekommen. Immerhin kamen ab und an ein paar Bilder via Handy bei mir an! Und den Flötenunterricht hat es auch bis zu uns getragen.

Selbst Joel war zeitweise im Nachbarhaus für seinen Deutschunterricht, denn schließlich gab es bei uns kein Schulzimmer mehr. Aber einige Stunden hat er lieber auf dem Trampolin im Garten absolviert.

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Außerdem hat Joel beim SpellingBee in der ISZ den zweiten Platz in seiner Jahrgangsstufe gemacht und er war sichtlich stolz auf diesen Erfolg.

Joel spelling bee

Am Tag vor unserem Abflug haben wir gegen 12 Uhr noch das Vergleichsbild (unten links) im Innenhof gemacht. Es war zwar noch nicht der Tag der Sonnenwende (21.06), denn bis dahin hätten wir uns noch eine Woche gedulden müssen. Aber man konnte auch jetzt schon sehr deutlich den Unterschied zu der Aufnahme im März (unten rechts) erkennen, wo die Sonne eindeutig senkrecht über uns ihren Lauf genommen hat.

Es ist echt schade, dass wir diese Vergleichsmessungen nicht schon früher gemacht haben. Denn dann wäre es uns möglich gewesen, ein komplettes Jahr zu dokumentieren.

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