Eine steile Kletterpartie mit anschließendem Badespaß

Ausflüge sind für uns ein wichtiger Bestandteil, wenn wir in den Urlaub fahren. Das gilt vor allem, seit wir Kinder haben. Aber ich bin nicht der Extrem-Typ, der vorab stundenlang diverse Reiseführer wälzt und sich ein umfangreiches Bild der Urlaubsregion verschafft. Dafür fehlt mir momentan sowohl die Zeit als auch die Muse.

In diesen Urlaub sind wir quasi gänzlich unvorbereitet aufgebrochen. Immerhin wussten wir, wo sich das Ziel unserer Reise befindet. Aber darüber hinaus hatte ich mir keinerlei Vorwissen angeeignet. Es gab da nur diese sehr vage Erinnerung an eine Freizeit, die mein Mann und ich vor beinahe fünfzehn Jahren gemeinsam mit einem Freund geleitet hatten. Und exakt auf dieser Tour wurden wir in Südfrankreich ausgeraubt.

Der Schaden hielt sich damals in Grenzen. Außer einem kaputten Türschloss an einem der Wohnmobile wurde lediglich der Aktenkoffer meines Mannes entwendet. Leider waren in diesem Koffer die gesamten Reiseunterlagen der Tour sowie die Kopien unserer Kreditkarten, die wir daraufhin natürlich alle sperren lassen mussten. Der schmerzlichere Verlust waren allerdings Ha-Dis Bibel und sein Schweizer Allround-Messer.

Auf dieser Tour haben wir irgendwo in den Bergen eine ehemalige Festung besucht. Ich fand diese Ruine damals sehr beeindruckend. Und es war extrem windig da oben – mehr Details gab mein Gedächtnis nicht mehr preis. Aber dafür erinnere ich mich noch gut daran, wie wir einen Teil der Strecke im Rückwärtsgang bewältigen mussten, da unsere Wohnmobile für die engen Kurven schlichtweg zu lang waren. Es durften nur die erfahrensten Fahrer ans Steuer und sie haben es ohne Schaden gemeistert.

Dank Beweisfoto in meinem Album konnte ich den Namen der Burg ausfindig machen. Und ein kurzer Blick auf Google-Maps offenbarte uns, dass diese Ruine nur knapp eine Fahrstunde von uns entfernt war.

Da will ich hin!

Nach Absprache mit den anderen Familien haben wir uns am Samstag auf den Weg gemacht. Ein Teil kam direkt mit und der Rest der Gruppe wollte später zu uns stoßen, da wir anschließend noch in einer Schlucht baden gehen wollten.

Die Fahrt führte uns durch viele kleine Städtchen und eine wunderschöne Landschaft.

Irgendwann wurde es bergiger, die Straßen entsprechend kurviger und die Aussicht umso schöner.

Und nach ein paar weiteren Kurven war der Blick frei auf das berühmte Chateau de Peyrepertuse. Also wenn man nicht weiß, dass sich da oben auf dem Bergkamm eine Burg befindet, dann kann man sie leicht übersehen, oder etwa nicht?

Kurz vor dem Ziel mussten wir einen kleinen Stopp einlegen, da sich die Jüngste unserer Freunde ohne Vorankündigung übergeben musste. Waren wohl doch zu viele Kurven für das arme Kind…

Vom Parkplatz aus ging es zur Kasse und direkt danach führte ein schmaler, steiniger Weg zum Eingang der Burgruine. Naja, wir mussten schon eine Weile steigen, bis wir den großen Torbogen erreicht hatten und es war schon gut heiß.

Als wir in der Burg angekommen waren ging die Steigerei weiter. Die Kinder sind geklettert wie die Gämsen. Wir hatten unsere Kinder dazu angehalten, vorab eine ordentliche Schicht Sonnencreme aufzutragen und den Hut nicht zu vergessen.

Hier turnen sie im Altarraum einer ehemaligen Kapelle herum – war immerhin schön schattig und verhältnismäßig kühl dort.

Und nach dem Aufstieg kam der Abstieg. Zum Glück war alles trocken, denn diese abgetretenen Steintreppen können bei Nässe enorm rutschig werden.

Wir haben noch kurz einen Cache gemacht, der gleich in der Nähe des Parkplatzes versteckt war und dann ging es unverzüglich weiter zur Verdouble-Schlucht. Laut dem Info-Blatt, das wir bei der Burg bekommen hatten, ist das Baden im Fluß gar nicht erlaubt. Aber dafür war deutlich zu viel Betrieb an diesem wunderschönen Plätzchen, und zwar nicht nur von unserer Gruppe verursacht.

Wir waren alle ziemlich verschwitzt, hungrig und müde. Es tat so gut, sich endlich im Schatten nieder zu lassen und die Essensvorräte auszupacken.

Erst mal vorsichtig testen, denn das Nass war fast ein bisschen zu erfrischend.

Nicht alle waren so zögerlich wie ich, denn das Treiben im und ums Wasser herum war rege… aber ich habe mich bis zum Schluss nur mit den Füßen ins Wasser gewagt. Das war für mich schon genug Abkühlung!

Josia hat sich irgendwann in einer der kleinen, seichten „Wannen“ mehr am Rand platziert. Diese waren viel wärmer, aber dafür auch etwas dreckiger. Stand wohl doch schon etwas zu lang das Wasser.

Es war wunderschön! Einfach traumhaft…

Die Kinder sind auch tüchtig gesprungen. Anfangs nur von passenden Felsen am Rand, später dann über den kleinen Wasserfall. Davon habe ich leider keine Bilder, denn die Kamera muss auch mal Pause machen.

Auf dem Heimweg haben wir einen weiteren kleinen Cache gehoben und kurz vor dem Ziel noch an einer kleinen Pizzeria Halt gemacht und uns ein Abendessen gekauft, denn schließlich gab´s an diesem Tag bisher nur Baguette, Grünzeug und Chips für uns.

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