Die Kinder kommen mal wieder zu Wort…

Manchmal entwickeln sich die interessantesten Gespräche wie von selbst und man weiß am Ende gar nicht mehr, wie dieses Thema eigentlich auf den Tisch gekommen ist. So auch an diesem einen Abend, als wir beim Vesper saßen. Irgendwie kamen wir auf die Sache mit dem Kinder kriegen. Joel grübelte laut vor sich hin: „Wo wächst das Baby eigentlich? Im Magen?“

Annelie brachte ihre Vorkenntnisse zu diesem Thema ein, denn schließlich hatten sie sich erst kürzlich in der Schule damit ausführlich auseinandergesetzt. Sie berichtete: „Es ist ein Wunder, wenn das Baby noch in der Blase drin raus kommt.“ – Sie hatten davon gehört oder evt. sogar ein Bild gesehen, wo ein Neugeborenes noch die Fruchtblase um sich hatte. Das ist wirklich ein extrem seltenes Ereignis. Nachdenklich redet sie weiter: “ Wenn´s mit der Blase raus kommt, dann kann man keine Kinder mehr haben??“

Wir konnten diesen sorgenvollen Gedanken direkt in den Wind schlagen. Nein, das Baby wächst zwar in der Fruchtblase, aber die befindet sich in der Gebärmutter. Und so lange man die noch im Bauch hat, kann auch wieder ein neues Baby darin wachsen. Meine Schwiegermutter hat noch zu einem kurzen Schwenker zur Kaiserschnittgeburt ihrer Zwillinge ausgeholt. Diese spannende Geburt gibt es nämlich auf Video.

Dann kam Nasya mit dem Hinweis, dass ihre Klasse kürzlich den Kondomführerschein gemacht hätte. Sie war zu diesem Zeitpunkt bei der Chorprobe – wofür sie recht dankbar schien 🙂 Annelie meinte dann ganz trocken: „Aber warum müssen denn Mädchen überhaupt lernen, wie man so einen Kondom anzieht. Die können den doch selbst gar nicht anziehen?!“

 

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Die folgende Geschichte ist schon etwas älter, denn sie hat sich an dem Morgen abgespielt, als ich frisch mit Josia im Krankenhaus lag und mein Mann noch nicht von seiner Dienstreise zurück war. Meine Schwester hat an besagtem Morgen die Kinder versorgt, bevor sie selbst zur Arbeit musste.

Als Joel ernste Probleme damit hatte, seine Vesper-Dose im Schulranzen zu verstauen kam ihm der glorreiche Gedanke: „Ach, da lasse ich heute einfach mein Mäppchen daheim.“

Meine Schwester entgegnete: „Nein, das Mäppchen brauchst auf jeden Fall. Aber warum passt die Box denn nicht mehr in den Ranzen?“
Nach kurzer Inspektion des überfüllten Ranzens meinte sie zu Joel:  „Wie wäre es, wenn Du erst Mal die Box von gestern rausholst. Dann passt die neue sicher problemlos rein!“

 

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Es ist 8.15, als Joel noch etwas verschlafen aus seinem Zimmer kommt. Er ist sehr überrascht, dass wir mit dem Frühstück bereits fertig sind. Dann stellt er fest: „Jetzt bin ich kein Kurzschläfer mehr!“

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Annelie erzählt: „Es gibt Stupsnasen und Steifnasen.“

 

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Joel berichtet von seiner Sportstunde: „Wir haben heute mit ganz verschiedenen Bällen gespielt. Auch mit diesen ganz großen Krankenbällen – oder wie heißen die nochmal?“

Ich: „Du meinst Medizinbälle?!“

Joel: „Ja, genau die. Die sind echt schwer!“

 

Wir sind auf dem Weg nach Südfrankreich und fahren gerade durch die Stadt Lyon. Nasya ruft aus: „Oh, kommt hier die Lyoner her?“

 

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Joel und Josia spielen im Sandkasten. Joel zu mir: „Kennst Du das Wort flattrieren?“

Ich antworte: „Nein, das kenne ich nicht.“

Joel streicht mit der Schaufel Sand flach und erklärt nebenbei: „Na das hier ist flat. So tue ich flattinieren.“

Er findet eine Kelle im Sand und stellt begeistert fest: „Und das hier ist ein Flattrierer!“

Nach einem kurzen Moment lacht er auf und verkündet: „Ich hab mir das einfach ausgedacht!“

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Romy kommt aus ihrem Zimmer und will wissen, wie warm es draußen ist und wie das Wetter heute so werden soll. Eine sehr wichtige Frage, die in unserer Familie fast jeden Morgen aufs Neue erörtert wird. Und da derzeit die kleine Temperaturanzeige im Flur fehlt, kann man diese wichtigen Daten leider nicht abrufen. Romy redet weiter: „Also auf meinem Handy funktioniert die WetterApp nicht so wirklich. Die ist glaub für innen!?“

 

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Ich hole bei Josia etwas Ohrenschmalz aus einem Ohr und kommentiere ihm gegenüber: „Schau mal, Deine Ohren sind schon wieder richtig schmutzig. Du hast so viel Ohrenschmalz.“

Joel sitzt bei uns und entgegnet ungläubig: „Ohrenschmalz? Ohren können doch nicht schmilzen?!“

 

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Joel ist im Bad und macht sich bettfertig, während er vor sich hin plappert: „Und wer hat eigentlich das Reden erfunden?“

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Es ist kurz nach 7 Uhr am Morgen. Joel wacht auf und setzt sich hin: „Mama, müssen wir aufwachen oder einschlafen?“

Ich: „Bald aufstehen. Es ist morgen.“

Nach knapp einer Minute legt er sich wieder hin und schläft weiter. Wie gut, dass gerade keine Schule ist 🙂

 

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Romy: „Joel, du bist an deiner Hose nass.“

Joel schaut an sich runter und entdeckt den kleinen, nassen Fleck. Er fasst die Stelle an und bemerkt: „Hä, das ist aber trocken nass.“

 

Joel schiebt sich einen Kaugummi in den Mund, der relativ scharf ist. Er kaut vor sich hin und beginnt, mit seinen Armen wie wild zu wedeln. Immerhin hat er noch ein Lächeln auf dem Gesicht als er feststellt: „Es dampft schon aus meinen Augen raus!“

 

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Wir sitzen beim Essen und Annelie erzählt einen Blondinen-Witz nach dem anderen, wobei die meisten davon altbekannt sind. Zwischendurch kommt sogar mal einer, den wir noch nicht kennen. Und noch vor die Pointe erreicht ist, muss Annelie laut lachen, so dass sie den Witz selbst kaum zu Ende erzählen kann.

Ich: „also den kannte ich bisher noch nicht!“

Annelie kichert immer noch vor sich hin: „Aber ich kannte ihn.“

Ich: „Na klar kanntest Du ihn. Schließlich hast Du uns den Witz ja auch erzählt.“

Annelie lacht laut los: „Stimmt!“

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Am Abend nach Annelies Einschulung sitzen wir am Esstisch und sortieren das neue Schulmaterial. Nachdem klar war, was sie für den nächsten Schultag alles benötigt und die Dinge in ihrem neuen Ranzen verstaut waren, kam von ihr noch der Nachsatz: „Ach und Mama, bis am Freitag sollen alle Bücher beschlagen sein!“

 

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Joel holt sich ein Eis aus dem Keller. Als ich zu ihm ins Zimmer komme, ist er gerade dabei, ein großes Magnum-Eis auszupacken.

Ich: „Joel, da hast Du dir ja das größte Eis ausgesucht. Das ist doch viel zu groß für Dich! Es hat doch auch kleinere Eis in der Gefriere.“

Joel mit einem Lächeln auf dem Gesicht: „Ach, ich beiß einfach ein Stück ab, dann ist es auch kleiner!“

 

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Joel holt sein Rad aus der Garage und stellt fest, dass das kleine Fahrrad nun endgültig zu klein für ihn geworden ist. Er sagt: „Jetzt können wir das Rad verkaufen oder verschenken oder vielleicht doch noch aufheben, falls ich wieder schrumpfe.“

Ich: „Wieso solltest du wieder schrumpfen? Du wirst eher noch größer werden.“

Joel: „Aber wenn ich alt bin, dann schrumpfe ich doch wieder…“

 

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