Eine doppelte Baustelle im Keller

Ich weiß gar nicht mehr, wann die Idee in meinem Kopf erstmals aufgeblitzt ist. Aber irgendwann war sie da! Und ab dann ist sie Stück für Stück weiter herangereift. Als ich meinem Mann davon erzählt habe, fand dieser gleich Gefallen daran. Und weil ich weiß, dass mein Mann handwerklich gesehen vor nichts zurückschreckt, war eigentlich alles geklärt.

Bis es dann aber tatsächlich los ging, zog noch viel Zeit ins Land. Ich konnte hin und wieder Inspirationen im Netz sammeln und eines Tages ging es tatsächlich los!

Zuerst mussten Wände tapeziert (zumindest von einen Teil des Raumes), gestrichen und anschließend noch der Boden verlegt werden. Als diese „Vorarbeiten“ geleistet waren, konnte es an die konkrete Planung der Raumgestaltung gehen. Wir haben uns noch ein paar Experten-Tipps geben lassen – zusätzlich zu den Inspirationen aus dem Internet -, bevor es dann mit Meterstab und Säge bewaffnet so richtig zur Sache ging.

Grobentwurf via Klebeband an der Wand

Als der Entwurf stand ging das Sägen und Schrauben los. Josia wollte natürlich auch mithelfen, was zeitweise sogar möglich war. In seiner Arbeitshose sah er fast wie ein Profi aus und er war total stolz.

Die großen Kinder haben zwischendurch ebenfalls tatkräftig mitgeholfen. Und weil ein Projekt nicht ausreichend ist, hat mein Mann zeitgleich den Ausbau des Badezimmers im Keller gestartet. Immer wieder kam einer seiner Freunde zum Helfen vorbei und so wurde an manchen Tagen wieder ziemlich viel Lärm und Dreck im Haus gemacht. Wie gut, dass sich diesmal alles im Keller abgespielt hat und ich folglich nicht jeden Tag mit dem Putzeimer hinterherjagen musste.

Da das Badezimmer nicht sehr groß ist, mussten wir genau schauen, wie wir alles unterbringen können.

Ein Teil vom Flur wurde direkt mitrenoviert – allerdings eher aus der Not heraus geboren. Aber das ist eine etwas längere Gesichte. Sowohl das Badezimmer als auch das Spielzimmer waren bisher ohne Anschluss an das Heizungssystem. In beiden Räumen verlaufen entsprechende Rohre und somit musste Ha-Di diese nur „andocken“ und zwei neue Heizkörper einbauen. War nicht ganz so leicht, weil die Leitungen dafür aufgeschnitten und neue Verbindungen eingesetzt werden mussten. Aber man Mann hat sich dieser Herausforderung gerne gestellt und es trotz dem ein oder anderen Problemchen gut gemeistert.

Der erste Testlauf mit Wasser und Druck im System verlief unauffällig. Ha-Di hat alle neuen Anschlüsse kontrolliert und das über einiges Stunden hinweg. Dann kam die Nacht und am nächsten Morgen das böse Erwachen! Ich selbst hatte in den frühen Morgenstunden schon seltsame Geräusche von der Heizung im Schlafzimmer vernommen. Aber aus Erfahrung weiß man ja, dass bei Arbeiten an diesem Wasser-System gerne noch Luft eingeschlossen ist, die sich dann geräuschvoll bemerkbar macht, wenn Druck auf das System kommt.

Aber irgendwie waren das mehr Geräusche als gewöhnlich. Und als Ha-Di dann gegen 6.30 Uhr in den Keller ging, um mal nach dem Rechten zu schauen, stand er bereits im Wasser!

Im Spielzimmer hatte sich eine Verbindung gelöst. Aber nicht, weil sie nicht richtig angezogen war, sondern weil dieses Verbindungsstück selbst in sich fehlerhaft war. Keine Ahnung, warum sich das nicht bereits unmittelbar am Abend beim ersten Heizungstest bemerkbar gemacht hatte?! Erst nach der Nachtabsenkung und des erneuten Starts am frühen Morgen muss der Druck den Anschluss regelrecht gesprengt haben. Die Spritzwasserspuren waren an der gesamten Wand rund um den Heizkörper sichtbar. Das war eine richtige Wasserfontaine, die da abging und vermutlich innerhalb kürzester Zeit alles geflutet hatte.

Mein Mann war verzweifelt, das restliche Heizwasser am Kochen und der Keller bis in den Flur hinein am Schwimmen. Wir haben direkt gehandelt, aber wirklich viel Schadensminimierung war nicht mehr drin. Ich habe unverzüglich die Mädels geweckt, da wir in diesem Augenblick wirklich auf jede helfende Hand angewiesen waren, denn im Flur standen natürlich jede Menge Kisten und Kartons. Mit Tüchern und Wischmopp wurden den Fluten Einhalt geboten. Aber es war sofort klar, dass wir den kompletten Boden im Spielzimmer wieder rausholen mussten, weil sich die Trittschalldämmung unter dem Vinyl vollgesaugt hatte.

Zum Glück gibt es Nass-Sauger

Bevor der Boden entfernt werden konnte, mussten zuerst die ganzen Holzstützen raus, die Ha-Di erst wenige Tage zuvor eingebaut hatte. Zeitgleich wurde der Flur zwangsentrümpelt und einige Dinge mussten zum Trocken nach oben geschafft werden, wo wir es besser ausbreiten konnten.

Wir haben die einzelnen Bodenplatten durchnummeriert, damit wir sie später wieder wie ein Puzzle richtig zusammensetzen können. Das Positive an dem Vorfall: an diesem Tag haben wirklich alle Kinder mit angepackt – sei es im Keller oder bei der Kinderbetreuung. Und so kamen wir echt sehr zügig voran.

Als alles draußen war, ging Ha-Di ein zweites Mal mit dem Sauger durch den Raum, denn auch unter dem verlegten Boden waren noch ausreichend Pfützen zu finden. Dann haben wir mit alten Tüchern durchgewischt und den leeren Raum dem Trocknen überlassen.

Parallel dazu wurden die einzelnen Bodenteile abgewischt und gegen die Wände im Flur geschichtet, damit alles gut abtrocknen konnte. Es hat nicht zu lange gedauert, und wir konnten den Boden wieder verlegen.

Dank der vielen fleißigen Hände und guter Zusammenarbeit hat uns der Wasserschaden glücklicherweise nicht zu sehr im Zeitplan zurück geworfen, wie wir im ersten Moment befürchtet hatten. Und nebenbei wurde deshalb auch noch der Flur neu gestrichen und der Fußboden in diesem Teilbereich des Kellers komplett neu verlegt. Es sind zusätzlich zwei neue Bücherregale eingezogen, damit Ha-Dis Bücherlager ein bisschen übersichtlicher wird.

Ganz allmählich erreichen wir die Zielgerade, denn im Bad ist inzwischen der Fußboden verlegt, die Duschwanne eingesetzt und die Wände fertig gefliest. Jetzt noch schnell das Klo montieren – unter fachlicher Assistenz von Klein Benjamin. Auch im Spielzimmer lässt sich endlich erkennen, wie es künftig aussehen wird.

Es wird schon fleißig getestet…

Nach einem erfolgreichen Einkauf beim Möbelschweden sind die zwei Jungs kaum zu bremsen als es an den Aufbau der Möbel geht. Die euphorische Mithilfe macht die Arbeit allerdings nicht leichter.

Fast fertig – nur die Lichter und der Spiegel müssen noch angebracht werden

Kurz vor Ha-Dis Abflug nach Afrika war es tatsächlich soweit: Das Bad ist fast fertig! Nur noch der Spiegel und ein paar Lichter müssen angebracht werden, sowie die Decke im Zimmer abgehängt werden. Aber die Decke muss sicher noch länger warten!

Mit dem Spielzimmer wäre Ha-Di sehr gerne auch noch vor seiner Abreise fertig geworden. Aber da muss zum Stand Mitte November doch noch einiges getan werden. Die gesamten Bauwerke brauchen nämlich einen abschließenden Feinschliff, damit sich die Kinder keine Spreißel holen, und einen farblichen Anstrich. Um diese umfangreichen Aufgaben will sich Jess kümmern.

Und das hat sie dann auch in tagelanger Feinstarbeit, so dass irgendwann tatsächlich der Zeitpunkt gekommen war, dass die Kinder ihr neues Reich einnehmen konnten!

WIR LIEBEN UNSER NEUES BUNTES SPASS- UND SPIELZIMMER ALLE SEHR!

Ein Kommentar

  1. Was für ein tolles Spielzimmer. Sehr schön. Viel Spass darin. Super wenn man sowas alles selbst machen kann. Bei uns ging es auch immer so im Leben. Ich hatte meist die Ideen und mein lieber Mann hat sich dann an die bestmöglichste Umsetzung gemacht. Schön, dass es noch solche Familien gibt in der heutigen Zeit. Seit weiterhin unserem treuen Herrn Jesus anbefohlen. Liebe Grüsse aus Wermelskirchen. Familie Bäcker

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