Los geht´s Richtung Süden…

Es war dann doch schon gegen halb fünf, als wir endlich auf die Autobahn aufgefahren sind. Die Kinder waren zwar alle pünktlich wach und flink angezogen, aber ich hatte wie gewöhnlich noch zu viele Kleinigkeiten, die ich vor der Abfahrt erledigen musste.

Josia haben wir erst ganz zum Schluss aus dem Bett geholt und schlafend ins Auto getragen. Allerdings hielt dieser Zustand nicht an, denn mit dem Absetzen des Kindes gingen die Augen auf und er war wie elektrisiert. Kommt ja schließlich nicht jeden Tag vor, dass man gefühlt mitten in der Nacht ins vollgestopfte Auto gepackt wird! Er hat seine Begeisterung auch direkt mit allen geteilt und die Stimmung war grandios.

Kurz vor dem Ortschild kamen mir Josias Turnschuhe in den Sinn, die exakt zu diesem Zeitpunkt leider noch daheim im Schuhschrank weilten. Also schnell wenden und zurück fahren, denn die brauchen wir für den Urlaub!

Für mich war die Nacht definitiv zu kurz. Und wirklich gut waren die wenigen Stunden im Bett eben auch nicht. Aber immerhin hatten wir ein lohnenswertes Ziel vor Augen…

Ich weiß nicht, wie oft Ha-Di und ich uns am Steuer abgewechselt haben. Denn wir waren beide ziemlich müde. So haben wir stets versucht, dass der Nichtfahrer unter uns etwas dösen konnte, was mal mehr mal weniger gut geklappt hat.

Immerhin haben die Kinder erstaunlich gut durchgehalten und wir kamen mit wenigen, kurzen Stopps zügig voran. Selbst das Essen haben wir überwiegend im Auto während der Fahrt gemacht. Ha-Di hatte einiges von der Hochzeitsfeier am Tag davor mitgebracht und die große Tasche mit jeglichem Knabberzeug stand ebenfalls in griffbereiter Nähe.

Die französischen Autobahnen sind zwar kostspielig und wir mussten uns auch erst mal mit der Technik der Mautstationen vertraut machen, aber dafür waren die Straßen insgesamt gesehen die meiste Zeit deutlich leerer und wesentlich angenehmer zu befahren. Wir konnten einen Großteil der Strecke den Tempomat einschalten und das war doch sehr entlastend für die Beine.

Wir haben dann noch einen Zwischenstopp in einem kleinen Dorf eingeschoben, wo ein Freund von uns gerade auf Urlaub war. Es war dann leider doch weiter weg von der Autobahn, als anfangs gedacht, so dass es uns am Ende insgesamt eine dreiviertel Stunde mehr Fahrt eingebracht hat. Aber bei über 10 Stunden Gesamtstrecke macht das den Braten auch nicht mehr fett. Landschaftlich hat sich der Abstecher auf alle Fälle gelohnt.

Josia hat die Pause dann nicht nur für Klozeit und Essen genutzt, sondern hat sich beim ersten Anblick des Pools in Hochgeschwindigkeit die Kleider vom Leib gerissen und drin war er – zumindest mit den Füßen. Er war allerdings nicht gerade erfreut darüber, dass das Wasser so kalt war!

Irgendwann sind wir dann tatsächlich am Campingplatz angekommen. Wir hatten uns beim letzten Tankstellenstopp noch frisches Baguette gekauft. Wäre zwar hinsichtlich unseres Lebensmittelvorrates nicht nötig gewesen, aber man muss die Ankunft in Südfrankreich ja auch „feiern“. Die Brote waren fast schneller verspeist, als gekauft 🙂

Ha-Di hat sich an der Rezeption um die Aufnahmeformalitäten gekümmert – was zum Glück sehr flott ging. Die Kinder hatten nun echt kein Sitzfleisch mehr und mir ging es genauso! Und dann konnten wir die letzte Etappe bis zu unserem Mobil-Home in Angriff nehmen. Es stand in der ersten Reihe vom Strand aus gesehen. Somit hatten wir fast freien Blick auf die flachen Dünen. Davor waren nur noch die diversen Sport- und Spielplätze aneinander gereiht.

Die Kinder haben relativ reibungslos ihre Zimmer in Beschlag genommen und dann konnten wir auch direkt mit dem Auspacken beginnen. Für mich gehört es immer zum Ankommen dazu, dass ich möglichst schnell die Koffer leeren kann. Die Betten mussten natürlich auch noch alle bezogen werden und dann wanderte ein Teil der leeren Koffer zurück ins Auto, denn so viel Stauraum gab es in der kleinen „Wohnung“ natürlich nicht.

Ums Abendessen haben sich unsere Freunde gekümmert, die nur wenige Meter von uns entfernt ihr „Häuschen“ hatten. Sie waren bereits seit Samstag hier. Und nach dem Essen ging es für uns alle relativ bald ins Bett… aber erst, nachdem wir noch einen kurzen Abstecher ans Meer gemacht haben. Frisch ist es!

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