Lustiges aus der Kinder Mund

Ha-Di hat von seiner Reise nach Sansibar eine große Ladung Passionsfrüchte mitgebracht. Der beste aller Ehemänner weiß eben genau, was seine Familie liebt! Selbst Ben ist schnell auf den Geschmack gekommen. Da die Tasche mit den Früchten im Treppenhaus lagert – wegen Kühlung und Platzmangel im Kühlschrank – gehen Josia und Ben gerne mal vor die Wohnungstüre, um sich eine der begehrten Früchte zu holen. Josia hat sich einige Tage in Folge gleich morgens je eine Frucht geholt, um sie dann in seine Vesperbox für die Schule zu packen.

Einmal, als Ben sich eine Passionsfrucht geholt hat, wurde dies von folgenden Worten kommentiert: „Oh wow, des cooles Essen! Mhh, lecker!“

Ha-Di ist unterwegs. Wir rufen ihn an, damit die kleinen Jungs ein wenig mit ihrem Papa reden können. Da seine Internetverbindung nicht so super ist, klappt es nicht mit dem Video-anruf. Stattdessen stelle ich mein Handy auf Lautsprecher, damit wir gemeinsam mit ihm reden können. Ben und Josia erzählen fleißig, und als Ben seinem Papa etwas zeigen möchte, nimmt er das Handy und dreht es so, dass sein Papa das gewünschte Objekt sehen sollte. Dann bemerkt er, dass da ja gar kein Video an ist, und sagt: „Oh, wo is Papa hin?“ Nach kurzer Überlegung setzt er fort: „Ach, schläft noch!“

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Bilderbücher sind bei den Jungs sehr beliebt. Und so sitzen wir täglich auf dem Sofa und schauen Bilderbücher an. Wie gut, dass es eine Bücherei gibt! Bei einem Wald-Bilderbuch kommentiert er ausführlich seine Entdeckungen. Ben deutet auf einen der vielen Pilze und sagt: „Noch ein Pinsel!“

Ben zeigt auf die Schlangenlinie über dem Kopf des Pinguins und kommentiert: „Oh, eine Haare ist das!“

Beim Bilderbuch lesen kann auch mal was Lustiges aus dem Mund der älteren Kinder entwischen. So vor kurzem passiert, als Joel auf den rosa Flamingo zeigt, der als Pilot im Cockpit sitzt, und sagt: „Schau mal, ein Flinguin.“ Dann hat er kurz gestutzt und überlegt, wie das Tier denn nun richtig heißt. In Gedanken war er nämlich bei einem Pinguin gewesen.

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Benjamin liebt seine Schnullis über alles. Nach seiner Vorstellung könnte man nämlich den ganzen Tag über den Schnuller im Mund haben. Spätestens nach dem Mittagessen bringt der das Thema wieder auf den Tisch. Manchmal legen wir uns dann auch gemeinsam auf die Couch, lesen ein paar Bücher und ruhen aus. Und dann darf er auch seinen Schnuller ein bisschen genießen. An einem Tag, wir saßen noch am Esstisch, hat er wieder seine „Ich brauche Schnulli!!!“ Leier angestimmt. Romy versucht ihn von diesem Gedanken abzulenken. Sie frägt ihn: „Ben, was willst du machen. Ein Spiel spielen oder verstecken spielen?“ Ben schaut sie groß an, überlegt kurz und antwortet dann: „Ähm… stecken spielen mit Schnulli!“

Es schneit mal wieder. Dabei war der Frühling schon sehr im Vormarsch. Joel geht raus in den Garten und macht einen kleinen Schneeball. Dabei stellt er fest: „Also der neue Schnee ist nicht so kalt wie der alte!“

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Am Sonntag soll es Pizza vom Grill (Pizzastein) geben. Es ist trocken, aber durchaus noch frisch draußen. Der Tisch ist bereits gedeckt und die ersten Pizzen backen vor sich hin, während Josia und Ben um ihren Papa herum hüpfen – der schon leicht gestresst ist. Da kommt Romy von oben runter. Als Ben seine große Schwester sieht ist er ganz glücklich und fordert sie direkt dazu auf, dass sie doch zu ihnen raus kommen soll. Romy entgegnet: „Nein, das ist mir zu kalt da draußen!“ Ben ungläubig: „Nein, isse nicht kalt! Nicht Winter!“

Wir sind beim Abendessen. Ein Teil der Familie ist bereits fertig. Annelie hat sogar schon Teller und Glas in die Küche geräumt und sich anschließend nicht mehr auf ihren Platz gesetzt, sondern auf dem Fußboden im Flur niedergelassen. Ich fragend: „Wieso sitzt du eigentlich nicht mehr bei uns am Tisch?“ Annelies Antwort „Ich will nicht in der Ecke sitzen!“ löst herzhaftes Lachen aus, denn genau das tut sie in diesem Moment. Eigentlich wollte sie nur bekunden, dass sie nicht mehr (eingequetscht) zwischen ihren zwei Geschwistern auf der Bank sitzen wollte.

Nicht die beste Qualität… aber das musste doch festgehalten werden!

Annelie läuft an mir vorbei und ich sehe, dass sie Schuhe trägt, die mir nicht bekannt sind. Ich zu ihr: „Hast du neue Schuhe?“ Annelie: „Ja.“ Ich frage weiter: „Wo hast du die denn her?“ Annelie: „Von Jess.“ Ich: „Hä, wieso?“ Annelie: „Zum Geburtstag.“ Da ihr Geburtstag erst in ca. 3 Wochen sein wird entgegne ich: „Aber du hattest doch noch gar nicht Geburtstag.“ Annelie dazu: „Ja, vorzüglich eben.“

Ben und ich kuscheln noch im Bett, da er erst wenige Minuten zuvor aufgewacht ist. Josia hüpft im Flur herum und macht sich für die Schule fertig. Dann ruft er nach Ben. Ben hört seinen Namen und sagt: „Ich schläft grade!“

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An Josias Geburtstag haben wir fürs Abendessen Pizzen bestellt. Wir sitzen am Tisch und genießen das leckere Essen, als Ben auf meine Pizza deutet und verkündet: „Oh, bösdai to yu!“ Ich verstehe erst nicht, was er damit sagen möchte. Ein genauerer Blick präsentiert ein leicht angebranntes Stück Zwiebel, dass in die Luft steht und in seiner Erscheinung tatsächlich ein klein wenig an einen erloschenen Kerzendocht erinnert. Ja, Kerzen hatten wir an diesem Tag tatsächlich bei jeder Mahlzeit zum Auspusten bereit.

Und so sieht Kind aus, wenn es bei seiner Freundin zum Spielen war und sich dort ganz heimlich still und leise ins Zimmer der großen Schwester verkriecht und den Schminktisch entdeckt. Josia hatte eine Wolke um sich, dass einem jegliches zu nahe kommen sofort vergangen ist…

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