Manege frei…

Der krönende Abschluss unserer Seminarwoche war ein Besuch im Zirkus Krone. Schon bei unserer Ankunft in Landsberg sind uns die großen Werbeplakate ins Auge gestochen. Die Kinder waren direkt infiziert mit dem Gedanke, einen richtigen Zirkus zu besuchen. Ein Blick auf die Spielzeiten ließ Hoffnung keimen, denn wir würden zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch hier sein.

Wir hatten sogar das Glück, ein paar Gutscheinzettel in einem Laden zu erhaschen. Unser Versuch, ein paar Tage später weitere Gutscheine aufzutreiben, war leider erfolglos. Tja, wir waren wohl nicht die einzigen, die den eigentlichen Nutzen dieser bunten Werbeflyer erkannt hatten.

Gutscheine hin oder her – wir haben uns dennoch dafür entschieden, diese besondere Gelegenheit zu ergreifen, auch wenn es ein teurer Spaß werden würde. Und so ging es für uns am Freitagnachmittag zum großen Zirkuszelt. Einlass war eine Stunde vor Beginn und wir standen pünktlich am Tor. Bei unserem letzten Familienbesuch im Zirkus saß ich ja leider mit Josia im Krankenhaus. Somit war ich diesmal an der Reihe, und Ha-Di hat sich mit Josia auf den Spielplatz begeben. Für den Kleinen wäre es mit Sicherheit zu lang und vor allem auch zu laut geworden. Um unser Glück mit ihm zu versuchen, war uns der Eintritt schlichtweg zu kostspielig.

Vor Beginn der Vorstellung gab es noch ein paar kleine Attraktionen für die Kinder. Sie durften unter anderem stehend auf einem Pferd reiten. Anfangs haben sich meine vier nicht getraut nach vorne zu gehen. Aber nach etwas Zureden sind sie tatsächlich zur Manege und kamen sogar noch an die Reihe.

Die folgenden zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Jede Menge Tiere, Akrobaten, Clownerei, Musik und Tanz. Es waren auch etliche „Stars“ zu sehen, offizielle Preisträger des bekannten internationalen Zirkusfestivals von Monte Carlo.

Als das große Motorrad kam, blieb mir zeitweise fast das Herz stehen. Dieses Pseudo-Motorrad hat sich gedreht und gedreht, einzig und allein in Schwung gebracht durch den Mann in Weiß, der innerhalb oder außerhalb des großen Rades wie ein Hamster am Laufen war. Aber Laufen allein war ja noch nicht genug. Er ist gesprungen und hat Saltos gemacht, wie wenn es die einfachste Übung der Welt wäre. Wirklich richtig krass und alles ohne zusätzliche Sicherung.

Nach der Pause kamen die Raubkatzen – und zwar nicht nur eine Hand voll, sondern über 20 Tiere; aktuell die größte Raubtiernummer weltweit. Löwen, Löwinnen und Tiger; einige davon waren weiß. Auch dieser Auftritt war unvergesslich. Der Dompteur ging mit den Tieren um, als wären es harmlose Kätzchen. Er lag sogar mit ihnen auf dem Boden und hat zum Spaß gebalgt. Richtig wild wurde es, als die Tiere im Kreis gerannt und übereinander gesprungen sind. Das Gitter wurde dabei als Rampe genutzt und kam tüchtig ins Wackeln.

Nur kurze Zeit darauf kam der gleich Dompteur erneut in die Manege, diesmal mit einem riesigen Nashorn an seiner Seite. In diesem Moment war ich sehr froh, dass wir nicht in der Loge saßen, denn er kam ganz nah heran, so dass das Nashorn seinen Kopf auf die Umrandung legen konnte. Und so ein Nashorn ist wirklich riesig!

Richtig faszinierend fand ich die Nummer mit den Vögeln. Einige Kinder durften nach vorne kommen und assistieren – Ringe halten, wo die Papageien dann durchgeflogen sind, und Vogelfutter anbieten. Die Aras haben ihre Runden im Freiflug gedreht, in großem Bogen über die Sitzreihen von uns Zuschauern. Man hat richtig den Wind gespürt, als sie nur knapp über unseren Köpfen hinweggezogen sind. Richtig super cool war das – nur viel zu schnell vorbei! Wirklich sehr schöne Tiere.

Voller Musik und Eindrücken sind wir aus dem Zelt gezogen und jeder hat erzählt, was ihm am besten gefallen hat und warum. Als Ha-Di und Josia uns dann mit dem Auto eingesammelt haben, ging das Berichten munter weiter. Ja, es war ein sehr schöner und unvergesslicher Nachmittag!

Ein Kommentar

  1. Wie wunderschön, dass ihr das erleben konntet! Und Nasya hat das ja richtig gut gemacht mit dem Stehen auf dem Pferderücken! Toll!

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