Sonnenschein über Deutschland

Wir haben ja nichts von der wochenlangen Trübseligkeit hier mitbekommen, somit können wir uns kein Urteil darüber erlauben, ob es nun tatsächlich die sonnenärmsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren. Aber einen kleinen Eindruck haben wir durchaus noch bekommen, denn seit unserer Ankunft am Montag vergangene Woche lag die Welt für etliche Tage unter der dicken Wolkenglocke… oder war es einfach nur Hochnebel? Was auch immer, es war zu dicht als das die Sonne sich ihren Weg hätte bahnen können.

Als sich dann am Samstagnachmittag langsam der Schleier gelichtet hat und wir erste blaue Flecken Himmel entdecken konnten, zeigte sich die Welt innerhalb kürzester Zeit wie verwandelt. Die Sonne lies sich nicht mehr zurück halten und tauchte alles in ein warmes Licht…

Heute war es nun richtig schön draußen, denn die Temperaturen sind erstmals seit unserer Ankunft über die 10°C Marke gewandert. Wir waren auch vor diesem Zeitpunkt täglich kurz an der frischen Luft, aber nun war es selbst für uns „Afrikaner“ möglich, einen Spielplatz aufzusuchen und etwas länger an einer Stelle zu verharren. Annelie hat zwar direkt klar gestellt, dass sie hier keines der Kinder kennt und wir vielleicht doch lieber zu einem anderen Spielplatz gehen könnten. Aber darauf bin ich nicht eingegangen, denn bei diesem Wetter sind auch die anderen Spielplatze von Kindern besucht, die sie ebenfalls nicht kennen würde. Also hat sie ihren Roller geparkt und mit Spielen begonnen – ohne Kontaktaufnahme.

erstmals Spielplatz 1

erstmals Spielplatz 3 erstmals spielplatz 4

erstmals Spielplatz 2

In den vergangenen Tagen musste ich vermehrt über meine Kindheit nachdenken. Für mich war es die Normalität, allein zu sein (zumindest 9 Jahre lang). Wie oft war ich allein unter Erwachsenen… aber ich kannte es eben von klein auf nicht anders.

Für Annelie hingegen ist das nun eine total neue und fremdartige Erfahrung. Auch wenn sie einerseits die alleinige Aufmerksamkeit genießt und auskostet, so überwiegt meiner Einschätzung nach doch das Vermissen der Gesellschaft ihrer Geschwister und Schulfreunde.

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