Wenn der Mann des Hauses außer Haus ist…

… dann bleibt manch lästige Arbeit an der Frau hängen – ergo: an mir!

Schon beim Kinder fürs Bett fertig machen waren sowohl das Bad als auch unser Schlafzimmer eine regelrechte Räucherkammer, weil irgendwo in der Nachbarschaft mal wieder ein Müllberg brennt. Brennen ist nicht ganz das richtige Wort, denn in der Regel glosten diese Haufen schön langsam vor sich hin, damit besonders viel Qualm prodziert wird.

Mann ist auf dem Sprung und frau widmet sich dem Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte, alle Kinder friedlich vereint um sich im elterlichen Bett. Noch bevor das Ende des Kapitels erreicht ist, muss ich mehrfach wegen Hustenanfällen meinerseits unterbrechen. Ok, ich hab derzeit auch einen ziemlich üblen Husten, aber der Rauch in der Luft war ein vermehrter Reizauslöser. Meine Augen brennen leicht und selbst die Kinder fangen an zu Husten…

Als alle in ihren Betten sind und Josia frisch gestillt, mache ich mich auf die Suche nach der Quelle des Übels – und werde zwei Grundstücke weiter fündig. Zurück zum Haus und an den Wassereimer.

Kurz darauf schleppe ich ganz europäisch den mindestens 10l schweren Eimer – und selbst in der Dunkelheit kann jeder direkt erkennen, dass das nur ein „Mzungu“ (Weißer) sein kann, der hier unterwegs ist! Tja, leider schaffe ich es noch nicht, diese Mengen Wasser graziös auf meinem Kopf von A nach B zu befördern, auch wenn man auf diese Weise viel besser ausgelastet ist und mit Sicherheit auch nicht ganz so viel verschüttet.

Ok, ich schleppe „weiß“ und bekomme dabei auch ein paar Schwabser Wasser ab. Immerhin ist noch genug im Eimer, als ich beim Ort des Ärgernisses ankomme. Das Wasser reicht aus, um die kleinen Feuer zu löschen, aber es qualmt tüchtig weiter! Zur Sicherheit also lieber noch eine Ladung, diesmal nicht ganz so voll, denn es war echt schwer und ich echt langsam. Immerhin sind die Kinder allein im Haus und wer weiß, ob nicht bereits der erste auf der Suche nach „Mama“ ist.

Somit beschließe ich nach dem zweiten Wässern, dass dies nun ausreichend sein muss und gehe zurück zu meiner Familie.
Alles ist ruhig und Josia spielt vergnügt mit seinem Tuch und einem Kabel – keine Ahnung, wie er das in die Hände bekommen hat. Im Haus stinkt es noch immer… aber ich lebe in der Hoffnung, dass es bald nachlassen wird. Immerhin dürfte der Nachschub nun ausbleiben…

Fazit 2h später: Es stinkt noch immer!!!

Der Wind hat wohl sein übriges getan, und die noch nicht vollständig erloschene Glut erneut angeschürrt… Ich hätte wohl noch mindestens zwei Eimer mehr Wasser über der Giftgasbrutstelle verteilen müssen 🙁

Warum gibt es hier kein Verbot für derartige Feuerstellen mitten im Wohngebiet?

Schlussfolgerung: Mann beauftrag, direkt nach seiner Heimkehr bitte weitere Löschversuche zu starten

Hoffen wir, dass er bald kommt

Er kam und löschte.

Am Tag darauf hab ich mir die Quelle des Übels etwas genauer angeschaut – denn in der Dunkelheit war nicht all zu viel zu erkennen. Und es hat noch immer geqwalmt…

brennender Müll 1

brennender müll 2

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