50 Jahre Mapinduzi

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Große Feste werfen ihre Schatten voraus – und für diese Feier (50. Jahrestag der Revolution) war das mehr als zutreffend. Sechs Tage lang wurden täglich die Kampfjets in die Luft geschickt, damit das Salutieren am Sonntag, dem offiziellen Festtag, auch wirklich problemlos klappt. Für mich waren es die ersten Düsenjäger, die ich hier gesehen habe. Und ich hab´s am ersten Flugtag auch gar nicht kapiert, was da los ist, sondern mich nur alle paar Stunden erneut gewundert, warum die Flugzeuge denn heute so unglaublich laut zu hören sind. Steht der Wind denn so ungünstig, oder fliegen die direkt über unser Haus? Nasya war es dann, die von Jets geredet hat, als sie am Nachmittag von der Schule kam. Sie haben die drei Jets fliegen sehen in der Schule… Was für Jets? Ja, bei mir war die Leitung wirklich ziemlich lang. Aber ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, dass hier Kampfjets fliegen könnten. Gab es doch noch nie – also zumindest nicht in den siebeneinhalb Jahren unseres Sansibar-Daseins. Ihre Beschreibung lies allerdings kaum noch Zweifel aufkommen. Und das würde auch diese unglaubliche Lautstärke erklären…

Am nächsten Tag wurde ich dann selbst Zeuge: als ich zusammen mit Debo in der Altstadt unterwegs war, düste ein Kampfjet über uns hinweg. Und die kommenden Tage ging es so weiter, jeden Tag, aber zum Glück nicht mehr ganz so oft, wie am ersten Tag.
Und immer wenn die Jets ihre Probeflüge hatten, lag der komplette reguläre Flugverkehr flach. Es gab also manche Verspätung.

Selbst die Stadt wurde von Tag zu Tag bunter. Alle öffentlichen Gebäude und Ämter wurden geschmückt und vermutlich war als Folge dieses Deko-Wahns jeglicher Stoff in den Farben gelb, blau, grün und schwarz auf der gesamten Insel ausverkauft. Es müssen echt Unmengen für diesen Zweck verbraucht worden sein, da komplette Hausfronten und Mauern „betucht“ wurden, bunte Girlanden, Wimpel und Stoffbahnen über Vorhöfe und Parkplätze gespannt waren und stellenweise farbenfrohe Banner über die Straße hingen.

Unser Flughafen war auch „gezeichnet“ vom Stoffrausch; hier ein Bild vom Eingangsbereich (Handy-Aufnahme):

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(Bild rechts – man achte auf das Parkverbotschild, hier an manchen Stellen zu sehen und meist mit parkenden Autos davor).

Und es gab sogar spezielle 50-Jahr Aufkleber, die an Gebäuden und auf besagten Stoffbahnen, aber überwiegend an Fahrzeugen zu sehen waren und große Werbeplakate.

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Ha-Di bekam einen dicken Umschlag mit mehreren Einladungen, unter anderem für den großen Festtag am 12. Januar im Sportstadium. Auf der Einladung war auch vermerkt, dass man bereits um 8 Uhr dort sein sollte, aber da Ha-Di noch auf unseren Ersatz-Botschafter warten musste (es gibt momentan nämlich keinen amtierenden deutschen Botschafter in Dar), war er erst nach 9 Uhr dort. Und im VIP-Block waren tatsächlich schon alle Plätze belegt, so dass sich die beiden nur noch auf der Treppe in einem der Gänge niederlassen konnten.

Es gab ein richtig ausführliches Programmheft und anfangs waren sie sogar 30min vor der Zeit. Aber dann kamen die Kinder (über 1000) und haben über eineinhalb Stunden unterschiedliche Dinge vorgeführt. Sie haben vor allem Bilder gelegt und auf diese Weise Ereignisse vorgespielt. Für ihren großen Auftritt haben sie vier Wochen lang auf einem Camp tagtäglich Stunden geübt. Das Camp war bei uns in der Nähe und wenn morgens um kurz nach 6 die Discomusik zum Weckruf losging, waren auch wir wach.

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Und hier noch ein paar Bilder von den Militärparaden, der Pferdegarde, Panzern und gezeigten Bildern per Tafeln auf den Rängen…

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