Abschied nehmen auf Etappen

Nun sind die knapp drei Wochen tatsächlich schon wieder vorbei und ein Großteil meiner Familie befindet sich auf der Heimreise. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass die gemeinsame Zeit hier in Deutschland schon vorbei sein soll – sie sind doch gerade erst angekommen!?!

Das nass-kalte Wetter hat sich tatsächlich die ganze Zeit gehalten, so dass die Momente, die man draußen verbringen konnte, extrem begrenzt waren… und am letzten Tag in Deutschland kommt die Sonne  so richtig zum Einsatz und es wird endlich warm! Die Bäume und Sträucher haben nur auf diesen Startschuss gewartet, denn nach eineinhalb Tagen Sonnenschein pur und angenehmen Temperaturen brechen die ersten Blüten und zart-grünen Blätter durch… es ist absolut faszinierend und man kann dem Frühlingserwachen regelrecht zusehen!

Auch wenn der heutige Sonntag wirklich ein sehr schöner Tag war, so ist mein Innenleben alles andere als sonnig, fröhlich und warm. Ich weiß nicht genau, ob es einfach nur der erneute Abschied ist und das Wissen, dass nun wieder einige Tage des Getrenntseins vor uns liegen, dass ich dann alleine mit zwei Kindern die weite Rückreise antreten muss, dass bis zu diesem Tag hier noch vieles erledigt werden sollte, dass ich meine Koffer alleine packen muss usw. Viele Gedanken, wirre Gefühle und eine Art tiefe Traurigkeit, die gar nicht zu diesem wunderschönen Frühlingserwachen passt, das sich gerade so greifbar um mich herum abspielt…

Ich bin traurig und erschöpft, oder doch nur übermüdet, von einer viel zu kurzen Nacht?

Meine letzte Nacht war alles andere als gut. Ha-Di  musste gegen 4 Uhr aufstehen, um unseren Besuch aus England zum Flughafen nach Stuttgart zu bringen. Kurz davor wurde Joel wach und Ha-Di hat ihn dann zu sich ins Bett geholt, wo er auch direkt wieder eingeschlafen ist. Aber kaum war der Papa weg wurde der Junge wieder wach und hat laut heulend nach seinem Vater gesucht. So stand er dann irgendwann im Treppenflur, ich habe ihn gehört und ihn daraufhin zu mir ins Bett geholt. Nur leider lag in meinem Bett schon Josia und zu dritt im normalen Bett wurde es doch etwas eng. Joel fand es glaub sehr schön, gemeinsam mit Mama und seinem kleinem Bruder ins Bett gekuschelt zu sein. Er ist relativ schnell wieder eingeschlafen, hat mir zuvor noch kurz erzählt, dass er seinen Schlafsack alleine ausgezogen hat, damit er laufen kann 🙂

So lag ich nun da, mit Josia in meinen Arm gekuschelt und Joel daneben, der seine Hand liebevoll auf seinen Bruder gelegt hatte und so eingeschlafen ist. Für mich war´s mit schlafen aus und ich habe von der Hoffnung gelebt, dass Ha-Di bald zurück sein wird, seinen Sohn vermisst und sich dann auf die Suche nach ihm macht.

Ha-Di war tatsächlich relativ schnell zurück, aber da im Haus bei seiner Ankunft alles ruhig war, ist er nicht in sein Bett, sondern hat sich auf die Couch im Wohnzimmer gelegt und dort weiter geschlafen. Folglich konnte er seinen Sohn gar nicht vermissen! Sein Verschwinden wurde erst am Morgen festgestellt, als Annelie und Romy ziemlich aufgelöst nach oben kamen: Papa, der Joel ist weg!!!

Dann wurde gesucht und bei mir im Bett gefunden.

Ja, so geht ein langer Tag zu Ende. Meine Familie befindet sich im Flugzeug und ist hoffentlich dazu in der Lage, möglichst viel und lange zu schlafen. Ab morgen sind sie dann wieder im sonnig-heißen Sansibar.

abreise1.jpg

abreise2.jpg                 Joel und das ganze Gepäck…

DANKE an Hartmut, der die Reisenden an den Stuttgarter Bahnhof gefahren hat und dort beim Verladen der Koffer hilfreich zur Seite gestanden ist 🙂 Denn ungeschickter Weise ist der Zug an einem anderen Gleis wie angekündigt eingefahren und alle mussten schnell von Gleis 5 nach 10 wandern.

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