Ein langer Tag

Der gestrige Tag war für Joel der bisher längste seines Lebens. Begonnen hat alles wie gewohnt, aber schon kurz nach dem Frühstück wurden seine Füße in Schuhe verpackt, was er total doof fand. Dann ging´s mit allen ab zum Flughafen, wo uns eine sehr lange Schlange erwartet hat. Wir haben kurzerhand in der comfort-class-line eingecheckt, was zum Glück problemlos ging. Ja, wenn man als Mutter allein mit Kleinkind reist hat das auch manche Vorteile 🙂
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Da wir ja weiterhin keinen Strom auf Sansibar haben, hat sich am Flughafen alles ziemlich in die Länge gezogen: keine Gepäckdurchleuchtung, dafür eine Gepäckdurchwühlung. Mein Koffer wurde gnädigerweise verschont, nachdem Ha-Di ein paar nette Worte mit einem der Officer gewechselt hat. Anschließend hieß es dann WARTEN… und die Warterei hat sich sehr in die Länge gezogen! Das Flugzeug kam 30min verspätet an und bis dann alle an Bord und der Flieger getankt war, sind wir mit ca. 45min. Verspätung losgeflogen. Für mich war es der bisher schwerste Abschied von Sansibar, da ich noch nie als halbe Familie abgeflogen bin. Joel ist bereits kurz vorm Bording bei mir im Tuch eingeschlafen und genau passend zum Start aufgewacht.
Der Flug ging wirklich erstaunlich schnell und gut vorbei. Joel fand alles sehr spannend und hat die meiste Zeit gut mitgemacht. Als es endlich was zu essen gab, hat er genüsslich seine Nudeln verspeist – die ich vorab zum Glück noch zu Hause gekocht hatte, denn im Flieger hab ich für ihn NICHT bekommen! Tja, wird eben überall gespart…
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Später konnte er dann nochmals ein wenig schlafen – was für mich eine kleine Erholungspause gebracht hat.
Flug 2

In Frankfurt kamen wir dann mit 50min Verspätung an, konnten zum Glück aber recht flott aus dem Flieger aussteigen. Nachdem das Gepäckband erst noch entriegelt werden musste (irgendwie waren etliche der Notaus-Schalter gedrückt), erschien mein Koffer bereits nach wenigen Minuten und ich konnte mich mit flottem Schritt in Richtung ICE aufmachen. Kurz nach meiner Ankunft am Bahnhof kam der Zug und ich hatte ein komplettes Abteil für mich alleine – war mit all dem Gepäck dann auch gleich gut voll. Joel hat die meiste Zeit friedlich geschlafen.
Flug 1In Stuttgart wurde ich dann von zwei meiner Schwestern abgeholt. Gemeinsam sind wir mit der S-Bahn nach Ditzingen gefahren, wo uns mein Bruder mit dem Auto bereits erwartet hat. Von dort sind direkt noch kurz zu meiner Mutter ins Krankenhaus.
Sie hat sich sehr gefreut, uns beide zu sehen.  Joel hat den Besuch fast komplett gut bei mir im Tuch verpackt verschlafen. Der Zustand meiner Mutter ist wirklich sehr kritisch und heute wurde sie in ein anderes Krankenhaus verlegt, da sie in der Lungenfachklinik nicht mehr in dem Maß betreut werden kann, wie sie es benötigt. Leider wurden auch im Lungengewebe selbst nun Metastasen diagnostiziert.
Gegen 22 Uhr (Sansibarzeit 24 Uhr) waren wir dann endlich im Bett…

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