Neben all dem vielen unverständlichen Gebrabbel kommt ein Wort stets klar und deutlich: „MAMA“. Ein wirklich wichtiges Wort, und deshalb benutzt er es nicht für mich, sondern auch für seinen Papa, Lucy (unsere Haushaltshilfe) und die Oma.
Heute hat er klar nach „maji“ verlangt – Wasser. Unsere Katze ruft er immer „dada“ (swahili: `paka´). Wir sind gespannt, wie viel Swahili uns in nächster Zeit noch aus seinem Mund begegnen wird. Diesbezüglich ist es allerdings sehr bedauerlich, dass wir nun bald für längere Zeit in Deutschland sein werden und sich die swahili-Umgebung somit drastisch reduzieren wird. Er fängt aber auch mit deutschen Wörtern an; wenn er z.B. auf seinen nackten Bauch mit dem Finger zeigt und „bau“ sagt.
Vor ein paar Tagen stand er in der Küche an der Spülschüssel – beim Spülen will er oft helfen, denn schließlich spielt man da ja mit Wasser! Da das Wasser sehr heiß war, hab ich zu ihm gesagt: „Moto sana“ (=sehr heiß). Er beugte sich darauf hin nach vorne über die Schüssel und hat kräftig ins Wasser gepustet.
Gestern Abend hat er Annelie dabei geholfen, die elterliche Autorität zu untergraben, indem er ihr Brot mal kurz im Trinkbecher gebadet hat. Kurz zuvor habe ich zu Annelie gesagt, dass sie zuerst ihr Brot ganz essen muss, bevor sie noch eine Banane haben kann. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt nämlich nur die Wurst vom Brot gegessen. Tja, ein nasses Brot wollte sie dann – verständlicher Weise – nicht mehr essen. Wie gut, wenn man Geschwister hat!
Hatte ich schon erwähnt, dass Joel Tücher über alles liebt?! Er braucht auf alle Fälle mindestens eins zum Schlafen und wenn er im Haus irgendwo eines dieser begehrten Objekte findet, dann zieht er es mit sich rum, hängt es sich über die Schultern oder den Kopf oder er legt es auf den Boden und benutzt es als Kopfkissen. Hin und wieder kommt es auch vor, dass er vor Lucy hinsteht und ihr das Tuch entgegen streckt; das heißt dann, dass er auf ihren Rücken gebunden werden möchte.
Wie gut, dass es in unserem Haus etliche Tücher und Schals gibt.