Längst überfällige Trennung?!

Er kam mit unserem Haus und wir haben ihn eingestellt. Als wir unseren Anbau neben dem Haus fertig hatten, ist er in das Zimmer mit Bad eingezogen und hat somit nicht nur bei uns gearbeitet, sondern auch hier gewohnt. Er hat sich oft liebevoll und fürsorglich um die Kinder angenommen, mit ihnen Swahili geübt, kurze Ausflüge auf seinem Piki gemacht, ihnen Erdnüsse mitgebracht oder einen Lutscher…

Aber immer wieder hatten wir Probleme mit ihm hinsichtlich seiner Arbeitsmoral. Es gab Zeiten, da lief alles recht gut und er kam den meisten seiner Aufgaben nach. Aber oft gab es auch Zeiten, in denen er kaum zu sehen war und selbst die einfachsten Pflichten nicht mehr von ihm wahrgenommen wurden. Das hat mich gestresst, aber vor allem natürlich Ha-Di. Des öfteren kam es soweit, dass Ha-Di gewisse Dinge im Garten oder am Haus selbst in die Hand genommen und erledigt hat, weil er es nicht mehr ansehen konnte. So waren die Jahre geprägt durch Auf und Abs. Aber wir haben uns dennoch immer wieder für die Zusammenarbeit mit ihm entschieden… schließlich gehörte er ja auch irgendwie dazu.

Im vergangenen Jahr wurde es nun aber zunehmend anstrengender für uns alle. Wir wussten zuletzt selbst nicht mehr, was wir jetzt noch machen sollen und wie wir eine Basis der Zusammenarbeit finden können, die für alle Beteiligten passt. Wir hatten immer mehr den Eindruck, dass er einfach nicht bei uns arbeiten will bzw. seine Arbeit nicht mag. Er hatte regelmäßig eigene Kleinprojekte zum Nebenverdienst hier laufen (Schweißarbeiten) und für seine eigentlichen „Hausarbeiten“ hat er sich dann selbst einen jungen Arbeiter geholt, der es an seiner statt gemacht hat.

Wir haben gemerkt, es kann so wie es ist nicht weiter gehen. Entweder er ändert seine Arbeitseinstellung oder unsere Wege müssen sich trennen. Er selbst kam dann sogar zu Ha-Di und meinte, dass es vielleicht besser wäre, wenn er geht…  und so kam es dann auch. Im Januar haben wir die Kündigung unter gegenseitigem Einvernehmen ausgesprochen und unterzeichnet, er bekam seine Abfindung (sowas steht den Arbeitern hierzulande gesetzlich zu) und Stück für Stück hat er dann seine Sachen gepackt und ist Ende des Monats ausgezogen.

Wir haben direkt einen neuen Gärtner eingestellt, der sich bisher auch große Mühe gibt und sehr freundlich ist. Für mich ist es ganz ungewohnt, dass ich nicht mehr selbst das Tor aufmachen muss, wenn ich mit dem Auto komme. Seit er da ist, laufen die Aufräumarbeiten auf unserem Grundstück auf Hochtouren. Die ersten zwei Wochen war er wirklich nur damit beschäftigt, all das Gestrüpp und die ganzen Dreckecken wegzuräumen, kaputte Dinge abzureisen und grundsätzlich zu entrümpeln. Es wird licht bei uns, alles wirkt freier, offener und ordentlicher…

Im Zuge dieser Aktion haben wir auch endlich unseren Innenhof „entschwärzt“. Dieser Sansibar-Schimmel setzt sicht wirklich überall fest. Der Boden war größtenteils schwarz, wie hier noch stellenweise zu sehen ist.

Inzwischen erstrahlt der ganze Hof wieder in jungfräulichem Glanz.

Annelie-Hofputzen.jpg

Wir wünschen unserem langjährigen Begleiter dennoch alles Gute und sind gespannt, ob wir uns irgendwann mal wieder sehen werden. Und wir versuchen uns an die schönen Zeiten mit ihm zu erinnern und dafür dankbar zu sein 🙂

Hierzu ein paar Bilder aus dem Archiv:

hamadi 4
Romy und unser erstes Huhn, das sich später als Hahn entpuppt hat * Sep 2006
Hamadi 1
Fertigstellung des Nebenhauses * Februar 2008
Hamadi 2
Nasya und Annelie schlemmen Kokosnuss * Mai 2008
hamadi 3
gemeinsames Pfannkuchen backen * Mai 2008
hamadi 5
bei der Weihnachtsfeier in unserem Garten * Dezember 2008
Joel-Picipici.jpg
Joel als Co-Pilot beim Piki fahren * Oktober 2010

 

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