manche Tage sind einfach… HERAUSFORDERND

… und in der Regel kündigt sich das nicht vorab an, sondern ergibt sich so Stück um Stück.

Gestern war so ein Tag – und es ging nicht nur mir so! Begonnen hat alles ganz unspektakulär. Ich hatte den Entschluss gefasst, dass es heute Pizza zum Mittagessen geben soll, um mich deshalb kurz nach dem Frühstück an den Teig und die Zubereitung des Belags gemacht. Dann ein kurzer Gang zum Duka (Laden) nebenan, weil die Magarine aus war und ich was zum Blech fetten gebraucht habe. Beim Öffnen musste ich feststellen, dass der normalerweise mit Alufolie versiegelte Becher nicht mehr versiegelt war. Die Alufolie hatte sich gelöst und die Magarine war a) im oberen Bereich etwas ausgetrocknet und b) am Rand mit schwarzem Flaum versetzt. Also bin ich direkt mit dem Becher zurück in den Laden. Der Verkäufer meinte lächelnd zu mir, dass das schon mal vorkommen könnte und nicht weiter schlimm sei. Man kann die Magarine ganz normal nutzen. Tja, ich bin da ein wenig anderer Meinung, aber ich hab schnell erkannt, dass mein Gegenüber dieses Wissen nicht mit mir teilen wollte. Also bin ich wieder zurück und hab erst mal alles abgekratzt, was nicht so gut aussah.

Kurz darauf war der Teig im Ofen zum Gehen und alle weiteren Zutaten gut im Kühlschrank verstaut… und dann ging der Strom! Ich hatte noch Wäsche in der Maschine und Brot im Backautomat 🙁 Wie gut, dass es Solar gibt. Auch wenn die Sonne zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so üppig gescheint hat, war dennoch genügend Saft da, um immerhin die Spülgänge der Maschine zu beenden und – nachdem ich alle weiteren Gerätschaften vom Netz genommen hatte – das Brot fertig zu backen! Aber für den Ofen reicht unser Solar bei Weitem nicht aus!

Also stand kurzfristiges umorganisieren an und ich hab meinen „Küchendienst“ verlängert, um ein Ersaztessen zuzubereiten. Nach einer Stunde waren die Pommes fertig und alle Kinder glücklich. Ha-Di durfte in der Werkstatt essen – das hat mir dann einiges an Kartoffel-schäl,-schneide-und-fritier-Arbeit gespart. Und die Pizza wurde auf den Abend verschoben.

Der Nachmittag ging schleppend von statten. Heiß war´s, da seit ein paar Tagen die Sonne nur so vom Himmel sticht und jeglicher Wind abgestorben zu sein scheint. Ohne Strom gibt es dann auch keinen künstlichen Wind im Haus. Wir haben gemeinsam gepuzzelt, gespielt, Holztürmchen konstruiert und Schienen verlegt. Zwischendurch ein wenig essen und wieder weiter spielen. Nasya war bei einer Freundin.

Ha-Dis Tag war zusätzlich voll gepackt, da wir bereits seit einigen Wochen gewisse Kraftstoffknappheit auf der Insel haben. Der Mangel bezieht sich hauptsächlich auf Benzin, aber zeitweise bekommt man auch nur limitiert oder gar keinen Diesel. In der Werkstatt hatten sie zusätzlich zu tun, weil etliche Autos liegen geblieben sind. An vielen Stellen bekommen man so schlechten Sprit (verwässert oder verdreckt oder beides), dass die Autos streiken, Kraftstofffilter zu sind, Pumpen blockieren…

Als gegen 17.30 Uhr der Strom noch immer nicht zurück war, hab ich mich mal Richtung Generator aufgemacht. Startversuche blieben erfolglos. Ha-Di kam heim und hat sein Glück versucht  – auch nichts. Bevor er sich jedoch auf die Fehlersuche machen konnte, kam der Strom wieder und die Pizza konnte endlich gebacken werden!

Ha-Di musste nochmals kurz zur Werkstatt, um seine Unterlagen zu holen… tja, und weg blieb er auch, weil zwischendurch ein Anruf von seinem Vater kam mit der Nachricht, das bei ihnen eingebrochen worden ist! Also hab ich allein mit den Kindern gegessen und sie zu Bett gebracht und bis er wieder kam war´s nach 20 Uhr. Der Einbruch hatte sich allerdings schon am späten Vormittag ereignet, nur ist es niemandem bis zum Abend hin aufgefallen. Nur die untere Wohnung war betroffen und oben waren zu diesem Zeitpunkt Oma, Opa, Monikas Freund und die Haushaltshilfe da – aber keiner hat was auffälliges bemerkt oder gehört.

Leider sind nun alle Laptops, Kameras und das Geld unserer drei FSJler weg. Außerdem wurden noch die Reisepässe von Carina und Lisa mitgenommen – was nun ziemlich viel Arbeit nach sich zieht.

Inzwischen ist alles bei der Polizei gemeldet und heute waren direkt zwei Beamte da, um sich selbst ein Bild vom Ort des Geschehens zu machen; wobei es nicht wirklich viel zu sehen gab in der Wohnung.

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