Ende Januar bekam ich einen Anruf aus Deutschland. Lili, eine entfernte Verwandte (Frau vom Cousin meiner Mutter), war die Anruferin, und sie wollte gerne ein paar Infos über Hotels hier auf Sansibar. Ja, und schon wenige Tage später habe ich sie und ihre langjährige Freundin Gabi hier vom Flughafen abgeholt und zu uns gebracht, wo sie die ersten zwei Nächte verbracht haben. Da sie sehr viel Freigepäck hatten, haben sie regelrecht den Aldi in ihrem Ort leer gekauft und uns mit tollen Leckereien aus der Altheimat beschenkt. Wir waren alle total überwältigt und dankbar, und werden mit Sicherheit noch eine Weile davon zehren!
Am Samstag haben wir die beiden dann zu einem Hotel an die Südspitze gefahren und den Nachmittag mit ihnen verbracht. Leider konnte Ha-Di uns nicht begleiten, da die Grippe und Halsentzündung letztlich auch noch ihn erwischt hat. Bettruhe stand für ihn die kommenden Tage an.
Aber wir haben uns am darauf folgenden Wochenende kurzerhand dazu endschieden, eine Nacht bei den beiden im Hotel zu verbringen und ihre Ruhe ein wenig zu „stören“. Die Kinder waren von der Idee total begeistert. Als das Auto fertig gepackt und wir alle startklar waren, musste Ha-Di noch kurz in die Stadt, da die Versicherung von unserem Auto leider abgelaufen war. Glücklicherweise war er schnell zurück und der Reise stand nichts mehr im Weg.
Am späten Samstagnachmittag haben uns die beiden zu einer kleinen Sunset-Cruise eingeladen. Und obwohl der Sonnenuntergang – wie fast immer hier – ein wenig wolkenüberschattet war, war die Stimmung insgesamt wunderschön und das Meer sehr ruhig.
Und als wir dann gegen 20 Uhr endlich zurück im Hotel waren, ging´s ratzfatz unter die Dusche und anschließend gab´s Müsli für die ziemlich müden Kinder.
Beim Frühstück am nächsten Morgen wusste jeder direkt, wie er sein Ei haben will – gekocht, gespiegelt oder als Omlett. Dazu noch einen Teller mit Obst und sogar ein paar Pfannkuchen haben dafür gesorgt, dass alle gut satt geworden sind. Kurz darauf sind alle in die Badeanzüge gesprungen und ab in den Pool.
Als das Wasser weit genug zurück gegangen wir, haben wir die Angelsachen geschnappt und sind zur Riffkante marschiert.
Die Kinder haben zeitweise ihr Glück in den kleinen Wasserbecken versucht, in denen viele winzige Fischchen umher gehuscht sind… aber von denen hat sich absolut keiner für die Angel interessiert (oder lag der Misserfolg nur darin begründet, dass kein Köder am Haken war?).
Da Joel unbedingt selbst einen Fisch fangen wollte, durfte er seinem Papa tatkräftig unter die Arme greifen… und sie haben tatsächlich einen Fisch aus dem Wasser gezogen!
Da war die Freude groß und der kleine Mann extrem stolz.
Lili durfte auch mal die Angel halten – als Ha-Di ins tiefere Wasser musste, um den Haken zu befreien. Außerdem war sie stets mit neuer Köderware zur Stelle, wenn Ha-Di wieder mit einem Fischlein aus dem Wasser zurück kam und Nachschub gebraucht hat. Zwei einheimische Teenies haben für Ha-Di Schneckenhäuser geknackt und kleine Schnecken oder Einsiedlerkrebse rausgezogen – sehr beliebte Köder!
Am Schluss haben sie 7 Fische gefangen – und direkt verschenkt.
Die Kinder haben zwischendurch den Versuch gestartet, die kleinen Fischchen in den natürlichen Wasserbecken mit den bloßen Händen zu fangen. Und später haben sie dann eine Stelle mit tollem, sehr weichen Sand gefunden und darin eine Weile gematscht und gebaut.
Bild oben: Korallen und ein großer Seeigel, zwischen dessen Stacheln kleine Fischchen umher schwimmen.
Irgendwann ging den Kindern dann die Luft aus und sie wollten zurück zum Hotel, um endlich was zu Mittag essen zu bekommen. Also sind wir zurück und Lili hat mich begleitet, da es stellenweise durch Wasserbäche ging, die über und über mit Seeigeln voll waren. Davor haben die Kinder dann immer ziemlichen Respekt. Anschließend ist sie wieder zurück und hat noch eine Weile mit Ha-Di in der Brandung gestanden und weiter geangelt.
Leider war das Wochenende und die gemeinsame Zeit viel zu schnell um.
Unser FAZIT: so liebe Überraschungsgäste sind jederzeit herzlich bei uns WILLKOMMEN und eine nette Abwechslung 🙂