Morgen Kinder wird´ s was geben…

Ich habe in diesem Jahr ernsthaft in Erwägung gezogen, meinen Teenagern einen gekauften Adventskalender unterzujubeln. Wer mich gut kennt, kann die Tragweite dieses Geständnisses abschätzen., denn ein selbst befüllter Adventskalender war für mich bereits zu Zeiten, als diese eine echte Rarität darstellten, das absolute „must-have“ oder besser gesagt „must-do“, denn ich war ja der Ersteller.

Wenn ich mich richtig erinnere, waren die ersten Nutznießer meine jüngeren Geschwister. Später folgte meine beste Freundin, die ich über einige Jahre hinweg mit kleinen, täglichen Überraschungen auf unserem Schulweg versorgte. Irgendwann hatte ich eigene Kinder, die beschenkt werden wollten. In den Jahren auf Sansibar war das teils nicht so leicht umsetzbar und es gab durchaus auch Phasen, wo es mal keinen Kalender der Marke „Eigenbau“ gab.

Hie und da fanden sich noch weitere „Opfer“ fürs Kalendern, je nachdem, wie viel Zeit und Muße ich dafür aufbringen konnte und wollte. Und in unserem Familienleben ist diese Adventstradition tatsächlich kaum wegdenkbar…

Dennoch keimte der Gedanke in mir auf, in diesem Jahr zumindest teilweise, mit der Tradition zu brechen. Dies war nicht so sehr dem Mangel an Ideen, sondern der Sorge um die umfängliche Bearbeitungszeit zuzuschieben. Füll mal 144 Stoffsäckchen! Und mit dem Befüllen ist es ja noch nicht getan, denn der weitaus größere Aufwand ist das Verschließen und Aufhängen all dieser Säckchen!

Erst war es ein flüchtiger Gedankenblitz. Dann habe ich mich ganz allmählich mit den Vorzügen dieser Idee angefreundet und letztlich sogar nach brauchbaren Alternativen Ausschau gehalten. Denn von Marke „Eigenbau“ auf gar kein Kalender wäre dann etwas zu krass geworden.

Die Märkte sind voll und die Auswahl ermüdend; zumindest für mich, da ich bei solchen Dingen grundsätzlich an chronischer Überforderung leide. Aber bereits nach kurzer Zeit wurde ich der Sache überdrüssig, denn wirklich überzeugen konnten mich die Angebote nicht. Vielleicht hätte ich einfach noch ein bisschen länger suchen müssen.

Letztlich war es mir die Zeit nicht wert und so habe ich mich eben doch wieder an die Säckchen gemacht und brav befüllt, geknotet und befestigt. Und die Mehrheit hängt tatsächlich schon seit einigen Tagen – und wäre schon fast Josias Neugier zum Opfer gefallen. Aber es ist ja auch gemein, wenn diese Vielzahl an verheißungsvollen Säckchen einen anlacht und fast hörbar danach schreit, endlich geöffnet zu werden.

Nur für meine Große gab es ein gekauftes Exemplar, der ihr hoffentlich gut munden wird und ein klein bisschen vom Adventszauber aufleben lässt.

Und für Joel musste ich noch eine Planänderung in letzter Minute ansteuern, weil meine erste Wahl aufgrund von Second-Hand-Kauf leider nicht zur finalen Umsetzung kommen konnte. Da war zu viel defekt, was in seinem vollen Ausmaß erst nach über einer Stunde stoischer Sortierarbeit richtig sichtbar wurde.

Wie gut, dass Joels diesjähriges Weihnachtsgeschenk die Möglichkeit mit sich bringt, in überschaubaren Vorläufern in einem Kalendersäckchen Platz zu nehmen. Und mit der Umsetzung exakt dieser Idee habe ich mich während der vergangenen zwei Tage in den wenigen ungestörten Momenten, die mein Alltag für mich bereithält, befasst.

Die gesamten Arbeitsstunden habe ich nicht erfasst, was vermutlich auch besser so ist! Für mich zählt im Augenblick ausschließlich der Punkt, es rechtzeitig geschafft zu haben! Und es erfreut auch mich alle Jahre wieder, wenn ich die fertigen Kalender in den Zimmern der Kinder hängen bzw. stehen sehe.

Morgen geht´´ s los!

Ein Kommentar

  1. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Kreativität du hast, Doro! Und toll, dass du dich so hineingibst! Deine Liebe zu euren Kindern ist buchstäblich „fassbar“. 🙂

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