Herbstfrei

Das mit dem Herbst ist in diesem Jahr so eine Sache. Wenn man sein Urteil anhand des Zustands der Bäume fällt, dann hat der Herbst tatsächlich schon im August begonnen. Zu dieser Zeit konnten vielerorts verdorrte Blätter an den Bäumen sowie stellenweise üppiger Laubfall unter diesen wahrgenommen werden. Je nach Baumart und Standort gab es diesbezüglich deutliche Variationen. Aber leugnen ließ es sich nicht – zumindest nicht in unserer Gegend.

Wenn man sich hingegen am Thermometer orientiert, dann befanden wir uns in den vergangenen Wochen definitiv noch nicht im Herbst, sondern eher im Frühsommer, und das, obgleich die farbenfrohen Bäume und uferlosen Laubseen inzwischen nicht mehr zu übersehen sind.

Wir im Süden stellen bekanntlich das Schlusslicht dar, wenn es um die Herbstferien geht. In diesem Jahr starteten sie bei uns zum Teil verfrüht, da Josia wegen pädagogischer Tage schon ab Donnerstag zu Hause war.

Trotz Ha-Dis vollem Terminkalender haben wir die Sonderauszeit genutzt und sind am Freitag nach dem Frühstück mit den zwei Jungs in Blühende Barock nach Ludwigsburg gefahren. Wir schlenderten in Ruhe durch den Märchengarten, haben den klingenden Pilzen unser Ohr geschenkt und ausgewählten Märchen unsere Aufmerksamkeit zugewandt. Ben war teilweise ein wenig skeptisch und wollte lieber nicht zu nahe ran an diese furchtsamen Gestalten.

Inzwischen gibt es dort auch einiges interaktiv. Und so wollten die zwei Jungs nach anfänglichem Zögern gar nicht mehr aus dem Teich steigen. Das Frösche- und Goldkugelnjagen machte einfach viel zu viel Freude!

Eine Runde mit dem Züglein und eine mit dem Boot, das gehört für die Jungs ganz selbstverständlich dazu. Und sie haben sich erstmals ganz eigenständig auf den Prinzessinnenstuhl im Seerosenteich getraut. Man sehe und staune. Abschließend bewunderten wir die Kunstwerke aus Kürbissen und Sand, was wirklich immer wieder beeindruckend ist.

Unser Heimweg erfolgte über eine Pizzeria, sehr zu Freude von Josia, der von Pizza nie genug bekommen kann. Und die Pizza war auch richtig lecker! Hier kommen wir gerne mal wieder vorbei.

Ab Samstag hatten auch die restlichen Schulkinder für eine Woche schulfrei. Und für Ha-Di ging es passend zum offiziellen Ferienbeginn in den Flieger nach Sansibar. Am Tag zuvor hatte er erfahren, dass sein Chef wegen Krankheit leider ausfällt und er den Gutachterbesuch somit eigenständig bewerkstelligen muss. Puuhh!

Für ihn folgten 11 volle und sehr fordernde Tage, mit unendlich vielen Treffen und Gesprächen. Wirklich bis ins Detail planbar sind die Dinge in Afrika meist nicht, was so eine Zeit noch zusätzlich beschwerlich machen kann. Und für Ha-Di war es schließlich das erste Mal überhaupt, das ein Projekt von einem Gutachter geprüft wurde. Aber er hat es gemeistert und nebenbei noch einiges dazu gelernt.

Wir haben uns die Ferienwoche auch ohne Papa so schön wie möglich gemacht. Dank dem überwiegend guten Wetter haben wir vereinzelt etwas unternommen, aber für größere Ausflüge fehlte mir diesmal der nötige Antrieb und die Kraft. So ging es eben nur zur Pumptrack oder auf Spiel- und Sportplätze in unserer unmittelbaren Umgebung. Ben hatte die ersten drei Tage der Woche kindergartenfrei, so dass die Jungs viel gemeinsame Spielzeit hatten.

Haben wir wirklich Ende Oktober???

Für Ben ging es in dieser Woche erstmalig zum Zahnarzt, was ihn echt viel Überwindung gekostet hat. Selbst die vorbildliche Demonstration von Josia hat ihn nicht davon überzeugen können, sich ebenfalls auf diesem befremdlichen Stuhl niederzulassen. Aber im Notfall schaut der Doc die Zähnchen des Nachwuchses auch auf dem Arm der Mutter im Stehen an. Geht auch!

Josia und ich haben am Donnerstagvormittag seiner Herzdame Lena einen Besuch abgestattet. Die zwei haben die komplette Zeit über wunderbar und völlig selbstverloren im Zimmer von Lena gespielt. Als wir kurz nach Zwölf wieder nach Hause fahren musste waren sie sichtlich enttäuscht!

Den Freitagvormittag habe ich in Joels Zimmer verbracht, um ihm beim Umstellen seiner Möbel behilflich zu sein und nebenbei direkt ein wenig auszumisten. Des Weiteren mussten die Haare der drei Jungs dringend gekürzt werden. Und Annelie ist an jenem Nachmittag nach Freiburg aufgebrochen, um ihrem Cousin einen zweitägigen Besuch in seiner neuen Wahlheimat abzustatten.

Am Samstag kam Linea zu uns und die Kids waren für mehrere Stunden wortwörtlich im Playmobil versunken. Nachmittags habe ich die Drei noch eine große Runde durch den Wald gejagt. Dank des tollen Waldlehrpfades entpuppte sich der Ausflug als ein echter Selbstläufer. Als die Motivation bei Josia sichtlich nachließ – er kann da sehr theatralisch werden, was gerne mal in einem Sitzstreik endet -, tauchten die Kugelbahnen auf. Und von da an hatten alle wieder genügend Antrieb, so dass wir ohne weitere Zwischenfälle problemlos bis zum Auto kamen.

Die Zeit daheim reichte gerade aus, um ein kleines Vesper für uns einzupacken, und dann mussten wir uns schon auf den Weg zum Adonia-Konzert machen. Obwohl die Jungs und ich das Musical an jenem Abend zum dritten Mal gesehen haben, waren die Kinder fast die gesamte Zeit voller Aufmerksamkeit dabei. So ganz nebenbei wurde gevespert und getrunken, bis alle mitgebrachten Boxen leer waren. Als wir anschließend noch über eine Stunde auf Romy warten mussten, hat Linea ihre wenigen Playmobilsachen aus dem Rucksack gezaubert und das Auto in ein Spielzimmer verwandelt. Ben und Josia sind bei der 25minütigen Heimfahrt auf den letzten paar Metern eingeschlummert, ließen sich daheim aber dennoch problemlos umziehen und in ihre Betten verfrachten.

Die Kugelbahnen im Wald hatten bei den Jungs für so viel Begeisterung gesorgt, dass wir uns am Sonntagnachmittag erneut auf den Weg gemacht haben. Da Romy diesmal mitkam, konnten wir einen Quereinstieg direkt bei den Kugelbahnen machen und damit zwei Drittel des Weges aussparen. Romy ist mit den Jungs in den Wald losgezogen, während ich mit dem Auto zum Ende des Waldlehrpfades gefahren bin. Allerdings war an diesem Nachmittag so viel los, dass sich die Parkplatzsuche als echte Herausforderung entpuppte. Bis ich mich dann endlich auf den Weg machen konnte, kamen mir nach wenigen Minuten meine Kinder freudig hüpfend entgegen. Wir sind nochmal ein bisschen zurückgelaufen, damit ich auch noch zu meiner Bewegung kam und die Kinder ihre mitgebrachten Kugeln einige weitere Mal ins Rollen bringen konnten.

Dann kam die neue Woche und damit auch der Alltag. Ich habe den Vormittag sehr genossen, weil endlich wieder alle Kinder unterwegs waren und ich für eine kleine Weile das Haus nur für mich hatte. Die wenigen Stunden präsentierten sich relativ verplant, weil ich für Joels Geburtstag einen etwas aufwändigeren Kuchen backen wollte und einiges im Haushalt liegengeblieben war.

Kurzer Ausflug zum Hausabriss in unserer Straße

Viel Zeit zum Feiern blieb uns nicht, da Joel montags immer sehr lange Schule und abends noch Fußballtraining hat. Aber eine kleine Kuchenrunde am späten Nachmittag war dennoch möglich und lecker.

Und am Dienstag durfte ich endlich meinen Mann am Flughafen in Stuttgart wieder wohlbehalten in Empfang nehmen!!

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