Recht und Ordnung – Teil 1

Fremde Länder, fremde Sitten – das gilt besonders auch für gewisse Vorschriften im Straßenverkehr. Im Heimatland hat man viele Dinge längste verinnerlicht und man weiß, wie man sich ordnungsgemäß verhält – zumindest meistens. In der neuen Wahlheimat muss man sich erst Stück für Stück vertraut machen… und das ist nicht immer einfach. Oft genug gab es schon Vorfälle, wo wir längere Diskussionen mit einem Officer (Polizist) am Straßenrand hatten, weil wir gegen irgend eine – uns nicht bekannte – Vorschrift verstoßen haben; oder weil dieser einfach nur ein Schwätzchen halten wollte. Ja, auch das gibt es immer wieder und wir haben alle schon die unterschiedlichsten Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt.  Zuerst muss man sich jedoch daran gewöhnen, dass der gesamte Verkehr verkehrt herum abläuft. Auch im Auto ist dementsprechend vieles seitenverkehrt und es kann anfangs öfter vorkommen, dass man statts des Blinkers den Scheibenwischer anmacht. Ein Fehler, den man in der Regel recht schnell bemerkt und leicht beheben kann!

Es ist nicht zu empfehlen, sich an dem zu orientieren, was die Allgemeinheit macht… denn vieles davon ist ordnungswidrig. Und selbst wenn es für den außenstehenden Betrachter denn Anschein haben mag, man könne hier tun und lassen was man möchte, so ist dem nicht so. Es gibt richtige Gesetze für viele Dinge. So darf man z.B. kein Kind auf dem Schoß haben, wenn man auf dem Beifahrersitz sitzt. Dort herrscht auch – wie für den Fahrer – die Anschnallpflicht. Was hinten im Auto passiert ist ziemlich egal. Man muss sich weder anschnallen, Kindersitze kennen die meisten Leute nicht und es gibt auch keine richtigen Begrenzungen bezüglich der Mitfahreranzahl. Unsere Teamkollegen haben vor ein paar Tagen 14 Leute in einem Escudo (Bild kommt ziemlich am Ende des Blogeintrages) transportiert! Wir sind ebenfalls schon oft genug mit mehr Leuten als vorhandenen Sitzplätzen im Auto unterwegs gewesen. Und die Kinder sind auch nicht immer am angestammten Platz; sondern hie und da auch mal vorne auf dem Schoß (nur für Kurzstrecken versteht sich und nicht in der Nähe von Polizeikontrollstellen).

Und ein „ungeschriebenes Gesetz“ beim public transport: es ist immer noch Platz für einen mehr!

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Ganz wichtig ist das richtige Verhalten beim Ertönen der Polizeisirene. Die vernimmt man hier recht oft und zwar ausschließlich im Zusammenhang mit dem Konvoi des Präsidenten (teils auch eins sehr wichtigen Ministers). Denn wenn diese Person unterwegs ist, muss der restliche Verkehr stillstehen und Platz machen, damit der Konvoi mit hoher Geschwindigkeit problemlos seines Weges ziehen kann.

Manchmal ist es sehr fraglich, ob Schilder überhaupt wahrgenommen werden und wirklich eine Bedeutung haben. Parken im Verbot sieht man hier ständig – aber es kann auch vorkommen, dass man dann „gekrallt“ wird. Strafzettel hab ich noch nie gesehen und Radarkontrollen gibt es auch keine. Eine Einbahnstraße im Altstadtbereich nutzen selbst wir in beiden Richtungen und es kam auch schon vor, dass wir über rote Ampeln gefahren sind; manchmal weiß man wirklich nicht, wer grün  hat, da die Sonne so ungünstig steht oder ein paar Lichter an der Ampel derzeit nicht funktionieren.

Hier noch ein paar Bilder, die wir im Lauf der Zeit im Straßenverkehr „aufgesammelt“ haben…

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… und mit Sicherheit werden in Zukunft weitere Schnappschüsse dieser Art folgen.

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