Auf dem Gelände gibt es neben einem netten Kinderspielplatz vor allem jede Menge Natur. Wenn wir nicht unterwegs waren und es nicht geregnet hat, haben sich die Kinder fast ausschließlich draußen aufgehalten. Die anderen Kinder waren vormittags immer da, weil ihre Eltern in dieser Zeit im Sprachunterricht saßen.
Zuerst haben die Kinder selbst mit Hingabe und großem Eifer an einer kleinen Laube gezimmert. Es lag einiges an Bambus herum und sie haben sich zusammengesucht, was sie sonst noch alles brauchten…
Aber irgendwann wurde es für den kleinen Baum zu viel, in mehrfacher Hinsicht! Zu viel an Holz und zu viel an Kindern – zumindest für die Größe an Baum! Er ging sichtlich in die Knie und damit war nicht nur das Wohlbefinden des Baumes gefährdet. Also wurde sicherheitshalber alles wieder abgebaut und neu geplant. Zur Umsetzung dieses großen Baumhauses mussten allerdings die Väter herhalten, was kein großes Opfer war.
Da unser Safari-Tag wegen Krankheit aufgeschoben werden musste, konnten wir den zwei anderen Vätern und ihren Jungs unterstützend zur Seite stehen. Und schon war das perfekte Alternativ-Programm geboren. Der Rest des Tages wurde also nur noch gehämmert, gesägt, geschleppt, gefällt und geknotet was die Hände hergaben – und die Bambus-Sträucher auf dem Camp Side! Selbst Josia wollte mithelfen. Er liebt es, wenn er „schaffen“ kann!
Zum Nachmittag hin kam sogar Nasya aus dem Bett gekrochen. Es ging ihr wieder besser und da alle fleißig waren, wollte sie sehen, was da vor sich geht. Nach einer Weile hat sie dann auch mit Hand angelegt…
Es wurde aber nicht nur an Baumhäusern gewerkelt. Die Herstellung von Pfeilen und Bögen stand ebenfalls hoch im Kurs. Und jeder wollte seinen eigenen, so dass die Nachfrage nicht so schnell erschöpft war. Bei jedem Spaziergang kam Ha-Di mit neuen Bambusstangen zurück.
Auch dieses Freizeitangebot hat sich großer Beliebtheit erfreut und Ha-Di saß nicht all zu lange alleine vor unserer Hütte. Nach und nach sind alle Kinder auf der Veranda eingetrudelt und haben nach einem Messer verlangt! Wie gut, dass mein Mann nicht nur ein Messer sein eigen nennt.
