Was Ben so alles zu berichten weiß…

Diesmal sind die Kindermund-Beiträge wirklich sehr Ben-lastig. Der kleine Mann teilt sich so gerne mit, plappert vieles nach und überrascht immer wieder mit seinen Aussagen und Erklärungen. Einiges davon habe ich einzufangen versucht. Aber eigentlich wäre es viel schöner, wenn er hier selbst zu Wort kommen könnte. Er redet so niedlich und viele Worte klingen aus seinem Mund einfach so herzig. Außerdem kommen oft noch vielsagende Blicke und Gesten dazu. Sehr besonders und einmalig! Die nun folgenden Gesprächsfetzen schenken nur einen kleinen Einblick, wie wenn man kurz durch ein Schlüsselloch spickt. Dennoch viel Spaß beim Lesen!

Ben spielt im Wohnzimmer. Er legt sich mit dem Oberkörper auf unseren Couchtisch und mit seinen Beinen auf das Sofa. Ich will wissen, was er da gerade macht. Er verkündet stolz: „Bin eine… ähm… Brücke!“ und lacht.

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Ha-Di ist mit meinem Handy beschäftigt, da Josia mal wieder einige Einstellungen vorgenommen hat, die ich nicht beheben kann. Während Ha-Di nach einer Lösung sucht kommt Ben dazu. Als er sieht, dass Papa das Handy von Mama hat, ruft er aus: „He, nicht deins! Du hasch eigenes!“

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Die kleinen Jungs sind mal wieder mit mir auf dem Spielplatz. Ben lässt sich schon seit einer gefühlten Ewigkeit von mir anschucken. Es muss meist ganz hoch sein. Und während er also so durch die Luft wirbelt, ruft er aus: „Oh, bin ganz groß! Wow, ich bin ein Skateboard.“

Wir schauen gemeinsam Tiptoi-Bücher an. Ben hält seinen Tiptoi auf einen Siebenschläfer und hört sich an, was zu diesem Tier gesagt wird. Dann wiederholt er: „Oh, der Ziwa der Schläfa…“

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Ben und ich kommen vom Einkaufen zurück. Ich sehe, dass die Müllabfuhr schon da war und hole unsere schwarze Tonne von der Straße. Ben beobachtet mich und protestiert laut: „Hei, meine Windeln sind weg!“ Ich bin sichtlich überrascht und frage zurück: „Brauchst du die denn noch?“ Bens Antwort: „Ja, doch.“

Es ist früh am Morgen. Ich liege zwischen den zwei kleinen Jungs, die beide schon wach sind, und wir kuscheln noch ein wenig. Dann kommt von Ben ein Grummeln, was Josia gleich zu kommentieren weiß: „Oh, Ben pupst!“ Ben nimmt klärend Stellung zu dieser Aussage: „Neein, mein Bauch war das. Geräusche macht der!“

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Wir sind auf dem Spielplatz und es wird Zeit, nach Hause zu gehen. Ben möchte aber noch nicht heimfahren. Ich laufe zu unserem Auto und rufe ihm zu: „Tschüss Ben, ich geh jetzt!“ Ben kommt hinter mir hergerannt und beschwert sich: „Nein, nicht weghauen. Warte mir!“

Die Jungs sitzen auf dem Boden und spielen mit Playmobil. Ben ist nebenbei damit beschäftigt, ein wenig in seiner Nase zu bohren. Dann fördert er tatsächlich einen kleinen Popel zutage und schaut dieses Ding, das da an seinem kleinen Fingerchen klebt, überrascht an. Er mag nicht so wirklich, dass dieses Ding da an seinem Finger klebt und möchte es gerne wieder los werden. Dann streckt er mir den Finger entgegen und sagt: „Hier, du nehmen. Deine Nase tun!“

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Jess spielt mit Josia und Ben das Spiel Kiki Ricky, wo die kleinen Hühnerfiguren versuchen müssen, bis zum Hahn an der Spitze zu gelangen, ohne dass sie unterwegs vom Ei abgeschossen werden. Jess ist an der Reihe und darf unter anderem das Ei kullern lassen. Sie schaut sich auf dem Spielfeld um und überlegt laut: „Wen soll ich denn abschießen? Guck mal, der Josi der ist überall versteckt (sitzt relativ sicher hinter Hindernissen), aber der Ben nicht.“ Daraufhin nimmt Ben seine Hühnerfiguren und dreht sie so rum, dass sie mit dem Gesicht von Hahn wegschauen. Dann verkündet er stolz: „gesteckt, gesteckt!“

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Ben und ich sind mit dem Rad auf dem Weg in die Stadt. Man hört allerlei Vögel zwitschern. Einer ist allerdings ziemlich laut, fast wie eine Krähe oder dergleichen. Ben hört es und beschwert sich: „Oh, die Affen sind aber laut!“ Wenig später hören wir eine Taube. Ben versucht sie direkt zu imitieren, indem er ebenfalls „kruukruu“ ruft. Allerdings ist er fest davon überzeugt, dass das ein Uhu oder eine Eule sein muss, und keine Taube.

Wir schauen uns gemeinsam ein Poldi und Paulchen Buch an. Auf einer Seite ist eine blaue Rakete zu sehen. Ben zeigt darauf und verkündet: „Eine KAKETE!“ Ich zeige ihm das dicke Ghostbusters-Männchen und er wiederholt mich: „Gostbastelt.“

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Ben zeigt auf Josia und verkündigt strahlend: „Des is meine Freundin!“ Ich zu ihm: „Nein, Josia ist dein Bruder.“ Er entgegnet: „Des is mein Bruder Freundin!“

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Beim Essen lässt Ben inzwischen des Öfteren folgende Aussage verlauten: „Bin fertig! Mein Bauch will nicht größer werden!“

Josia kommt von der Schule und präsentiert eine Packung Esspapier. Folglich gab es heute mal wieder ein Geburtstagskind in der Klasse. Josia zeigt kein großes Interesse daran und ich gebe ihm den Tipp: „Das kannst du später Annelie schenken. Die mag das.“ Ben mischt sich gleich ein und ruft: „Ich will das auch magen!“

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Seit geraumer Zeit ist das „Vermissen“ ein sehr zentrales Thema für Benjamin. Wenn wir weggehen wollen, dann wendet er sich z.B. einem seiner Geschwister zu, bevorzugt Romy, und sagt: „Wir gehn jetzt. Dann hast du mich gemisst! Dann bist du ganz traurig.“ In vergleichbarer Form verläuft dieses Gespräch, wenn wir wieder heimkommen bzw. wenn Romy wieder zurück kommt: „Jetzt bist du wieder da. Ich hab dich so gemisst.“

Und zum Abschluss noch ein paar lustige Wortfindung bzw. Bens derzeitige Ausdrücke für gewisse Dinge:

für den Gehweg/Bürgersteig: Gehwegsteig

wenn ich ihn abends im Bett zudecken soll, sagt er: „Bitte mich eindecken.“

barfuß sein: badefuß

Und richtig herzig ist es, wenn er zu mir kommt, mit seinen Händen meinen Kopf nimmt, mein Gesicht zu seinem Gesicht dreht und voller Strahlen verkündet: Ich liebe dich!

2 Kommentare

  1. Sehr schön. Kindermund ist immer wieder was herrliches.
    Viel Freude weiterhin mit dem kleinen Schelm.

  2. danke Doro, dass du diese Aussprüche aufschreibst. Sie sind einfach so herllich. Tolle Erinnerung für später und für uns Großeltern eine große Freude.

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