Wenn die Kinder auf Reisen gehn

Die Kinder sind auf dem Weg ins Bett. Alles läuft heute ruhiger und irgendwie ein bisschen anders als gewöhnlich ob, weil zwei Kinder fehlen. Schon erstaunlich, dass man so eine Veränderung im gewohnten Alltag unverzüglich wahrnimmt.

Für Nasya ging es bereits gestern auf Reisen. Als sie am Dienstagabend vom Chor nach Hause kam, hat sie sich die Packliste geschnappt und ist damit in ihr Zimmer verschwunden. Kurze Zeit später kam sie zu mir, um noch einen Rucksack zu bekommen – für den Reiseproviant und ihren Sonnenhut. Und das war´s auch schon. Ich hab am Abend noch einen kurzen Blick in ihren Trolley geworfen und war stolz auf sie, denn sie hatte echt an alles gedacht. Direkt nach dem Aufstehen wanderten ihr Kissen, der Kulturbeutel und ihr Essen in die Tasche und los ging´s. Ich hatte mich für die Fahrt zum Hafen gemeldet und gemeinsam mit fünf Klassenkameradinnen, einer Lehrkraft und Josia sind wir dann in die Stadt gefahren. Das Verkehrsaufkommen am Hafen hat sich glücklicherweise noch in Grenzen gehalten. Vermutlich wird es am Freitagnachmittag, wenn die Kinder zurück kommen werden, viel voller sein.

Der Abschied fiel knapp aus, denn ich konnte nur behelfsmäßig am Straßenrand stoppen. Als Kinder, Koffer und Lehrerin ausgestiegen waren, ging es für uns zwei zurück nach Hause. Josia ist prompt auf der Rückfahrt eingeschlafen, obwohl es erst 8.30 Uhr war!

Im Lauf des Tages kamen ein paar kurze Updates von der Lehrerin per SMS. Die Fähr- und anschließende Busfahrt nach Bagamoyo wurden gut überstanden – was immer ein Grund zur Dankbarkeit ist! Und heute habe ich sogar ein Bild von Nasya geschickt bekommen! Sie waren bei den Krokodilen. Ob sich Nasya wohl daran erinnern konnte, dass sie dort vor knapp sechs Jahren schon mal war?!

nasya mambafarm

Auch für Romys Klasse war eine Mini-Klassenfahrt geplant; zwei Tage inklusive einer Übernachtung in Nungwi. Und seit Bekanntgabe dieses Termins war es für Romy zentrales Gesprächsthema. Immer wieder hat sie am Abend darüber geredet und bis zum Schluss war sie sich nicht sicher, ob sie da tatsächlich mitfahren kann – denn schließlich muss sie eine Nacht ohne ihre Familie in einer fremden Umgebung verbringen! Gestern Nachmittag hat sie ganz souverän ihren Trolley gepackt – ebenfalls komplett selbständig. Sie hat sich genau überlegt, welche Kleidung sie für welchen Anlass benötigt. Auch ihr Buch musste mit, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dafür Zeit finden wird.

Romy schooltripHeute Morgen ist sie ganz stolz und voller Vorfreude in die Schule und wurde am Schultor direkt von drei wild durcheinander redenden Klassenkameradinnen in Empfang genommen. Der Abschied fiel somit sehr kurz aus, was mir entgegen kam. Denn ich wollte diesen Moment ganz bewusst nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen. Nicht das Romy es sich in letzter Minute tatsächlich noch anders überlegt und am Ende einen Rückzieher macht!

Für Romy ist das ein sehr großer Schritt und ich wünsche es ihr von Herzen, dass sie diese Nacht problemlos und möglichst entspannt überstehen wird.

Ich freue mich jetzt schon auf morgen Nachmittag, wenn ich die beiden in der Schule bzw. am Hafen wiedersehen werde. Mit Sicherheit haben sie unendlich viel zu berichten von ihren 2 bzw. 3  Tagen Klassenfahrt.

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