Wir in Deutschland – Kindermund

Annelie kommt zu mir und will wissen: „Mama, gibt es in Deutschland eigentlich keine Ameisen?“ Ich: „Doch, hier gibt es auch Ameisen. Aber in der Regel sind die nicht im Haus!“ Annelie recht ungläubig: „Aber warum denn eigentlich nicht?“

(Randnotiz: Ich hab tatsächlich wenige Tage nach unserer Ankunft eine große Ameise über unsere Matratzen krabbeln sehen und einige Zeit später eine große Spinne… )

 

Ungefähr zwei Wochen später kommt Joel mit exakt der gleichen Frage zu mir: „Mama, gibt es in Deutschland auch Ameisen?“ Ich: „Ja, klar gibt es hier Ameisen.“ Er schaut mich recht ungläubig an und entgegnet: „Aber hier ist es doch viel zu kalt!“

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Annelie kommt aus der Dusche und während ich ihr beim Abtrocknen helfe (Gipsarm macht´s möglich) will sie wissen: „Mama, duscht man sich in Deutschland eigentlich nicht wenn´s Winter ist?“

Ich hab darauf nicht direkt geantwortet, da mir in diesem Moment sofort klar war, wie sie zu dieser Frage kommt. Denn selbst im Sommer kann es manchmal schon sehr frisch sein, wenn man aus der Dusche steigt und sich abtrocken und anziehen muss. Wie viel mehr mag das dann erst im Winter so sein… 🙂

 

Weg über den Friedhof. Annelie: „Können wir durch den Friedhof laufen. Ich möchte gerne die schöne Deko anschauen.“

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Nasya sieht einen Mann mit weiß-gelocktem, etwas längerem Haar und ruft überrascht aus: „Da ist ein Mensch von der Urzeit, aus  dem Altertum.“

Wir unterhalten uns über alte Videoaufzeichnungen von meinen Geschwistern. Sie haben unter anderem verschiedene Werbespots nachgespielt und aufgenommen. Nasya ist sehr interessiert und will wissen: „Und was habt ihr da bewerbt?“

Nasya verkündet mit betrübtem Unterton: „Ach, und ich sag immer DU zu den Lehrern. Das vergesse ich einfach immer!“ – englisch lässt grüßen 🙂

 

Annelie berichtet von der Schule: „… aber auf Englisch ist Mathe leichter als auf Deutsch!“

Annelie beim Mensch-ärgere-dich-nicht: „… die Höchstwahrscheinlichkeit, dass du jetzt eine eins würfelst liegt fast bei null.“

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Joel klettert zu Annelie auf einen Baumstumpf und will wissen: „Wartet ihr dann für uns?“ – das Englisch lässt grüßen.

 

Ich verziere Kekse mit geschmolzener Schokolade. Nasya kommt dazu und will wissen: „Mama, darf ich den Rest ausfingern?“

 

Wir sind erst wenige Wochen in Deutschland, als Nasya mit verängstigtem Unterton verkündet: „Können wir nicht doch wieder zurück nach Sansibar gehen. Hier ist es so gefährlich! Dort fühle ich mich wenigstens sicher!“ (Fast täglich hat man von neuen Anschlägen in den Nachrichten gehört)

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Annelie will mit ihrem Sachkundeunterricht vom Homeschooling weitermachen. Ihre Begründung: „… ich will wissen wie das mit dem Magnesium ist.“ (=Magnetismus)

 

Nasya und ich fahren mit dem Rad von der Schule nach Hause. Sie stellt fest: „Heute morgen war hier noch ganz viel Nebel. Jetzt sieht alles ganz anders aus, wie wenn die Augen gewaschen wären!“

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Und hier noch ein paar etwas ältere Sprüche zum Abschluss:

Joel erzählt stolz: „Ich hab zu Josia gesingt und er ist eingeschlafen!“

Annelie kommt am Abend von draußen ins Zimmer rein und wir machen das Licht an. Sie stellt fest: „Meine Augen sind ganz zerquetscht.“

2 Kommentare

  1. einfach herrliche, diese Sprüche und die Bilder! DANKE!!

  2. Die Höchstwahrscheinlichkeit ist fast null! Das war einfach zu komisch!
    Und Nasya hat vollkommen recht: ohne Nebel – als hätte man die Augen gewaschen!

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