14,5h

Wir sind nicht so die großen Planer. So wussten wir z.B. auch nicht, wann wir uns wieder auf die Heimreise begeben werden. Wir hatten uns im Camp vorab für eine Woche eingemietet und dachten anfangs, dass wir die Heimreise auf mehrere Tage verteilen würden. Unter anderem mit einem Zwischenstopp in Mikumi, um den Nationalpark dort zu besuchen. Im Laufe der Woche kamen wir beide zu dem Schluss, dass wir lieber etwas länger in Iringa bleiben und auf eine zweite Safari verzichten wollen. Für die Kinder war der eine Tag in Ruaha völlig ausreichend – und in gewisser Weise galt dies auch für uns Eltern. Natürlich ist es jedes Mal aufs Neue ein tolles und absolut eindrückliches Erlebnis, aber zugleich ist es kräftezehrend und kostet Nerven, denn die meiste Zeit fährt man stundenlang über holprige Straßen.

Da die Anreise erstaunlich gut verlaufen war und die Kinder so super mitgemacht haben, wollten wir es heimwärts in ähnlicher Weise angehen. Also erneut Abfahrt um 4 Uhr – und wir haben es auch fast pünktlich geschafft! Gepackt und verladen wurden die meisten Sachen schon am Vorabend, inklusive unserem Frühstück – großer Pluspunkt im Vergleich mit unserer Anreise!

Aufstehen, anziehen, Reisebett abschlagen und verstauen, alle Kinder und die letzten Habseligkeiten aus Bad und Bett einsammeln und ins Auto laden – und schon waren wir auf der Straße Richtung Osten. Josia hat friedlich in seinem Sitz geschlafen, Joel im Fußraum der hintersten Bankreihe und die Mädels waren überwiegend wach. Einziger Nachteil der frühen Stunde: wir konnten die wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft leider nicht genießen. Wirklich sehr, sehr schade, denn gerade der erste Streckenabschnitt ist wunderschön!

Schon nach kurzer Zeit war Josia relativ unruhig, da er immer wieder stark husten musste und Probleme mit Schleim hatte. Als es richtig heftig wurde, habe ich ihn aus dem Sitz zu mir auf den Schoss geholt. Er war immer noch am Schlafen, aber ich konnte ihm so besser beim Abhusten helfen. Dann wurde er langsam wach, weil ihm wohl der Bauch etwas zu schaffen gemacht hat. Und kurze Zeit später kam auch schon die erste Ladung! Er hatte noch immer ziemlich Durchfall und deshalb waren seine ganzen Hosen (er hatte zwei an) und meine durchnässt 🙁

Draußen war es noch immer stockdunkel, als wir am Straßenrand angehalten haben, damit ich die stinkende Angelegenheit irgendwie beseitigen konnte. Ich hab Josia auf meinen Sitz gelegt und mich selbst irgendwie in den Fußraum gezwängt. Ha-Di musste als Handlanger fungieren, denn irgendwie hatte ich zu wenig Hände. Die verdreckten Klamotten wurden direkt in eine Tüte gestopft und verschlossen, denn wir wollten den Rest der Fahrt nicht mit dicker Luft ertragen müssen.

Josia hat während der gesamten Reise noch weitere drei Mal die Hose vollgemacht, und noch zwei Mal musste ich Teile seiner Kleidung wechseln. Zum Glück hatte ich einiges an Hosen und Bodys in der Tüte mit den Wechselklamotten für die Kinder in griffbereiter Nähe!

Kurz nach Sonnenaufgang – naja, es war relativ bewölkt und teils etwas am nieseln – kamen wir zu dem Abschnitt, wo die Straße durch den Nationalpark führt. Zu aller Freue waren richtig viele Tieren unterwegs! Wir haben eine riesige Herde an Gazellen dabei beobachtet, wie sie direkt vor unserem Auto über die Straße gehüpft sind, etliche Affen, Elefantenmama mit Kind, Zebras und sogar Gnus – allerdings recht weit entfernt. Eine Giraffe ist ebenfalls über die Straße marschiert, aber das haben wir leider nur von der Ferne gesehen.

iringa heimfahrt 7

Annelie war es längere Zeit ziemlich flau im Magen. Keine Ahnung, ob es nur am frühen Aufstehen, an der kurvenreichen Strecke oder doch auch an einem Magen-Darm-Problem lag. Sie hat sich zwei Mal im Auto übergeben. Zum Glück hatten wir eine Schüssel dabei und es kam auch beides Mal nur sehr wenig. Sie bekam eine Tablette gegen Übelkeit und dann wurde es bald schon besser.

Unser Frühstück haben wir nach und nach während der Fahrt gegessen. Außer den Stopps wegen Spucken, Durchfall-windel-wechsel, Pipi-Pause am Straßenrand oder Tanken haben wir lange Zeit nicht angehalten.

Die Straße ist auf der gesamten Strecke asphaltiert, aber an manchen Stellen gab es richtig üble Spurrillen. Das waren schon fast Schienen! Auf dem folgenden Bild sieht man es ein wenig, aber das ist noch die Soft-Version. Es gab deutlich schlimmere Stellen.

Iringa heimfahrt 5

Nach gut 7h Fahrt kamen wir in den Außenbezirken von Dar an. Der Verkehr wurde zusehens dichter je näher wir dem Zentrum kamen, und wie üblich sehr chaotisch. Jeder drückt sich in noch so kleine Lücken und es ist völlig gleichgültig, wie viele Spuren die Straße offiziell hat. Wir wurden noch von einem Kleinbus gerammt, der sich auch einfach mal so durchdrücken musste vor uns – zum Glück hat der Spiegel nachgegeben und es gab keinen bleibenden Schaden.

iringa heimfahrt 4

Die Hoffnung auf die Mittagsfähre starb, als wir im Stau steckten. Wir waren zwar nur noch wenige Kilometer vom Hafen entfernt, aber wenn man mehr steht als fährt braucht man dafür sehr lang. Als wir das Zentrum erreicht haben, waren wir alle hungrig und Bewegung dringend nötig. Zeit hatten wir nun mehr als genug, denn die nächste Fähre ging erst um 15.45 Uhr. Somit gab es erst mal Mittagessen inklusive Pipi-Pause auf einem richtigen Klo! Sehr zur Freude von Romy.

iringa heimfahrt 3

Vom Restaurant sind wir sofort zum Hafen, um unsere Tickets zu holen. Durch den Feiertag war enorm viel Betrieb und alles ausverkauft; wie gut, dass Ha-Di schon am Vorabend online Tickets für uns reserviert hatte. Unser Auto konnten wir im Hafengelände abstellen und entladen, wo es unser Bekannter später abgeholt hat.

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Wir hatten einen schönen Platz mit Tisch, aber als die Fähre den Motor gestartet hat, konnten wir uns nur noch die Ohren zuhalten. Getriebeprobleme, lauter Pfeifton. Als die Reise los ging und das Geräusch nicht weniger , sondern eher mehr wurde, haben wir uns nach freien Plätzen umgesehen und sind umgezogen. Weiter vorne war das Geräusch zwar auch zu hören, aber nicht mehr so laut und schmerzhaft. Die Kinder haben Film geschaut und Josia ist viel auf und ab marschiert und hat Quatsch gemacht – es war zum Glück nicht so starker Wellengang wie bei der Hinfahrt.

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Bis wir dann bei uns daheim waren konnten wir direkt Abendessen und die Kinder zu Bett bringen. Die waren auch allesamt sehr müde nach der langen Reise.

Und wir waren sehr dankbar, dass wir es geschafft hatten!

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