Von Reisenden groß und klein

Die Wochen ziehen dahin und nun haben wir schon Sommer; zumindest den Temperaturen nach zu urteilen. Die letzten Tage waren richtig schön warm und man konnte ohne Probleme in kurzer Kleidung nach draußen. Selbst die Schuhe werden inzwischen gerne mal zurück gelassen, wenn es vor die Türe geht. Es ist schön und es tut gut! Wir sind eben doch alle ziemlich an Wärme und Sonnenschein gewöhnt.

Ich werde zunehmend unschlüssiger, wie das mit dem Blog weitergehen soll. Ich blogge gerne und es ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Es gibt auch genügend Dinge, über die ich schreiben könnte, da ja ständig was los ist. Aber genau das ist mein Problem. Es ist so viel los und ich habe schon vor langer Zeit den Anschluss verloren. Ich komme einfach nicht mehr nach!

Ich habe ja noch nie über alles geschrieben, was wir den lieben langen Tag so tun. Das wäre nicht machbar und das will ich auch gar nicht. Dennoch bin ich vom Typ her so veranlagt, dass ich Erlebnisse, den simplen Alltag und auch meine Gedanken sehr gerne verschriftliche. Vielleicht entspringt dieses Verlangen lediglich der Sehnsucht, die Dinge festzuhalten und damit dem Vergessen zu entreißen. Denn man vergisst so schnell und so viel.

Schreiben war für mich schon immer eine Form der Verarbeitung und damit einhergehend auch ein Prozess des Verstehens.  Es tut mir gut und ich sollte es viel mehr und regelmäßiger machen – vor allem für mich in meinem Tagebuch. Das setzt allerdings noch mehr Staub an, als mein Blog.

Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, nicht mehr so viel über unseren Alltag zu schreiben aber dafür endlich wieder mehr über das, was in mir drin so los ist. Dieser Bereich war schon immer recht klein hier auf dem Blog, und er schwindet immer mehr. Zumindest kommt es mir so vor.

Allerdings ist es deutlich einfacher, von Ausflügen, Besuchen und lustigen Vorfällen aus dem Alltag zu berichten. Auch dafür brauche ich Zeit und meinen Kopf, der sich gerade am Abend bevorzugt ausklinken und nicht mehr arbeiten will. Aber diese Art des Schreibens geht nicht so tief, wie wenn ich versuchen würde, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und sie sogar in Worte zu kleiden.

Wofür der Aufwand und die Zeit?

Ich weiß es nicht…

Hinter mir liegt eine Woche, die ich überwiegend alleinerziehend bestreiten musste. Es gab in den vergangenen Wochen bereits genügend Wochenenden, an denen ich mich darin üben konnte. Irgendwie häufen sich die auswärtigen Termine im Augenblick.

Letzten Freitag ist sich Ha-Di auf den Weg nach Afrika gemacht – ein Termin, den wir schon seit Monaten vor uns her schieben. Aber das Schieben lag nicht an uns, sondern an den Vorarbeiten, die einfach nicht fertig wurden. Und dann kam erneut eine Absage; diesmal allerdings so spät, dass wir nicht mehr angemessen darauf reagieren konnten. Ha-Di war bereits eingecheckt und sein Gepäck auf dem Weg ins Flugzeug, als er den Anruf bekam. Sicherheitslage sei zu unsicher und er darf nicht ins Land einreisen.

Da die Reise mit einem Teambesuch auf Sansibar gekoppelt war, ist Ha-Di dennoch geflogen. Er hatte einige wichtige Treffen in Nairobi – unter anderem mit Verantwortlichen dieses Projektes. Zum Glück konnte er direkt einen Großteil seines umfangreichen Gepäcks dort lassen. Nun warten wir auf einen neuen Termin, denn die Entsalzungsanlage ist vor Ort und wartet seit Monaten darauf, installiert und in Betrieb genommen zu werden. Während dem Ramadan und den anschließenden Feierlichkeiten wird es auf alle Fälle nicht sein. Auch von unserer Seite aus ist in dieser Zeit kein Termin mehr frei.

deutliche Spuren der üppigen Regenzeit

Glücklicherweise konnte Ha-Di die folgenden Flüge alle verschieben, so dass sich die gesamte Reise letztendlich um drei Tage verkürzt hat und er inzwischen schon wieder bei uns daheim sein kann.

Das war eine sehr positive Überraschung. Die Kinder haben sich gefreut – und ich natürlich auch!

Letztes Wochenende hatten Nasya und Romy Wettkampf, erstmals in diesem Jahr im Freibad. Am Samstag war es noch relativ frisch und Sonntag kamen sie dann mit einem leichten Sonnenbrand nach Hause. Leider mussten wir deswegen an beiden Tagen früher aufstehen, als unter der Woche. Zeit zum Ausspannen blieb für die beiden folglich keine übrig. Wie gut, dass uns diese Woche einen zusätzlichen freien Tag beschert hat.

Dieses Wochenende geht es für Annelie und Nasya auf eine Freizeit. Romy wollte lieber daheim bleiben. Da sie in der kommenden Woche noch drei Arbeiten schreibt, ist das vermutlich auch besser so. Am Donnerstag bekamen wir einen Anruf aus dem Nachbarort und nach kurzem Austausch hatten wir sozusagen eine Art Mitfahrgelegenheit für die zwei; allerdings im Zug. Wir haben die Familie am Nachmittag direkt noch kurz besucht, um das Gepäck abzuliefern. Ein Teil ihrer Kinder ist einen Tag früher mit dem Auto gefahren, da sie als Mitarbeiter dabei sein werden. Die zwei Jüngeren sind am Freitagmittag mit dem Zug gereist und haben unsere beiden mitgenommen. Das sind ganz ungewohnte Zustände! Die Kinder schienen entspannter als ich. Und so habe ich versucht, mir nicht zu große Gedanken darüber zu machen.

Sie sind wohlbehalten angekommen – wenn auch mit tüchtiger Verspätung. Ein Zug war zu spät und dann war natürlich der Anschlusszug weg usw. Wie das eben so läuft mit den Zügen. Gehört haben wir nichts weiter – somit geht es ihnen sicher gut!

Und für mich steht nun erst mal Vorbereiten auf der Tagesordnung. So gesehen ist es sehr gut, dass Ha-Di schon früher von seiner Reise zurück ist und er die Josia-Aufsicht übernehmen kann.

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