Wir haben uns alle Mühe gegeben, auf all den für diesen Tag angesetzten Veranstaltungen „zu tanzen“, auch wenn es nicht ganz einfach war. Kurz nach Mittag sind wir zu Nasyas bester Freundin Sharifa. Und am Nachmittag hatte Annelie eine Geburtstagsfeier von einem Klassenkameraden. Sie wollte unbedingt hin, also hat Ha-Di sie gebracht. Es war zum Glück nicht so weit weg. Aber dann wollte sie, dass ihr Papa noch ein wenig bei ihr bleibt. Und ich hatte mich schon gewundert, warum mein Mann so lange nicht zurück kommt.
Im Früh-Sommer 2010 ist Sharifa mit ihrer Familie nach Sansibar gezogen. Sie kamen in der Zeit, als wir noch in Deutschland waren. Schon sehr bald hat sich zwischen den zwei Mädchen eine gute Freundschaft entwickelt. Sie haben sich nach der Schule oder an den Wochenenden gegenseitig besucht und somit nicht nur in der Schule ihre Freundschaft gepflegt. Vor zwei Jahren sind sie in ein Haus mit Pool und großem Garten umgezogen, was uns manch netten Nachmittag in unterhaltsamer Gesellschaft beschert hat.
Da sie ein Diplomatenkind ist, war von Anfang an klar, dass sie nach spätestens vier Jahren weiterziehen wird. Aber lange Zeit haben alle Beteiligten diese Tatsache so gut wie möglich ausgeblendet und einfach das Hier und Jetzt genossen. Je näher das Schuljahresende kam, desto präsenter wurde auch der nahende Abschied. Zwischendurch haben wir sogar befürchtet, sie könnte schon im Frühjahr gehen. Und letztendlich sind sie am gleichen Tag wie wir in die Heimat geflogen 🙂
Mitte Juni gab es noch eine große Garten-Abschiedsparty für alle Freunde. Als wir eintrafen war der Pool bereits voller Kinder und Lachen erfüllte den Garten. Es wurde viel getobt und ausgelassen gespielt…
Wir hatten für Sharifa natürlich auch ein kleines Geschenk zum Abschied: ein Fotobüchlein mit Bildern aus den vergangenen vier Jahren. Sie hat sich total gefreut und war sichtlich gerührt. Ich hatte das Buch gleich zwei Mal bestellt, damit Nasya es ebenfalls bekommt. Sie hat vor Freude geweint, als ich ihr diesen besonderen Schatz überreicht habe.
Außer ganz viel Badespaß gab es noch jede Menge Essen und als Nachtisch leckeren Kuchen.
Neben all den Kindermassen waren auch noch ein paar Eltern anwesend. Es war längst nicht so gemütlich und gesprächig, wie bei unseren vorangegangenen Besuchen, bei denen wir deutlich mehr Zeit mit den Gastgebern hatten. Wir werden diese geselligen Zeiten im Garten mit Sicherheit vermissen – aber vor allem natürlich Sharifa und ihre Familie, da sie uns in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen sind. Aber vielleicht kreuzen sich unsere Wege irgendwann, irgendwo mal wieder. Das hoffen wir sehr!